Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
bist du ehrlich.«
    »Im Gegensatz zu dir.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, trank noch einen Schluck. »Wollen wir uns schon wieder streiten, Christopher?«
    Es war wohl eine Warnung, wie sie seinen Vornamen benutzte. »Das hängt ganz allein von dir ab.«
    »Wir haben ein Abkommen!«
    »Stimmt, ja«, meinte er. Er lehnte den Kopf zurück, sah sie unter halb geschlossenen Lidern hervor an. »Ich darf dich nicht fragen, woher deine Informationen stammen.«
    »Genau.« Victoria hatte das Gefühl, dass sie beständig gegen einen Damm trat - aber nicht wollte, dass das dahinter angestaute Wasser durchbrach. Chris wirkte verdächtig selbstzufrieden.
    »Du erwartest tatsächlich von mir, dass ich das, was du mir erzählst, akzeptiere - abgesehen davon, dass du ja sowieso nicht viel verrätst.«
    »Ich habe meine Gründe dafür.«
    »Vielleicht solltest du noch einmal darüber nachdenken - wenn du das hier gelesen hast.« Er zog ein Bündel Papiere aus der Tasche seines Hausmantels und reichte es ihr. Als sie sich vorlehnte, um es entgegenzunehmen, klaffte ihr Hemd auf, und er konnte ihre Brüste sehen. Chris schluckte. Sein Körper verspannte sich, und er wäre fast an dem kräftigen Schluck Brandy erstickt, als Victoria ihre Beine von der Sessellehne schwang. Sie setzte sich mit dem Rücken zum Feuer, um den Lichtschein besser zum Lesen nutzen zu können.
    Ihre Blicke flogen über die Seiten. »Gütiger Gott!«, sagte sie schließlich erschüttert. Drei Morde - alle nach dem gleichen Muster. Er hatte wieder angefangen zu töten.
    »Du hast das gewusst und mir nichts davon gesagt?«
    »Ich wollte zuerst die Bestätigungen haben.«
    Sie warf ihm die Telegramme zu. »Wie viele Beweise brauchst du noch, Chris?«
    »Sag mir, was du weißt«, forderte er.
    Ihre Finger zitterten, als sie fast das ganze Glas auf einmal leer trank, dann fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Lippen. Victoria hielt Chris' Blick stand. Sie konnte sich nicht länger in irgendwelche Ausreden flüchten. Sie hatte versprochen, ihm Informationen zu geben - wenn sie nur wüsste, wie sie anfangen sollte!
    »Weißt du, was ein psychologisches Profil ist?«
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf.
    Sorgfältig wählte sie ihre Worte, um ihm nicht zu viel von sich selbst zu verraten. »Es gehört zu den Methoden, die man mir beigebracht hat. Ein psychologisches Profil zu erstellen heißt, sich mit der Vergangenheit eines Verbrechers zu beschäftigen, zu klären, wie er in einer bestimmten Situation reagieren würde, bei einer Konfrontation, einem beiläufigen Gruß. Es ist ein Muster all dessen, was bestimmte Menschen zu bestimmten Handlungen treibt.«
    »Zum Beispiel?«
    »Eine Frau, die vergewaltigt wurde, wird eine Zeitlang vor allen Männern Angst haben. Nachdem ein Laden ausgeraubt wurde, wird der Besitzer das nächste Mal, wenn er bedroht wird, eher zur Waffe greifen, als nach Hilfe zu rufen.« Chris nickte zustimmend. »Und ein paranoider Drogensüchtiger-«
    Er neigte leicht den Kopf. »Ein para-was?«
    »Jemand, der jedem und allem misstraut«, erklärte sie. »Er wird immer mehr Risiken eingehen, nur um an seinen Stoff zu kommen, und immer weniger Furcht dabei empfinden. Das ist die Wirkung der Drogen. Ich brauche R auschgift. Ich bekomme R auschgift. Ich brauche mehr Drogen, und vielleicht erwischen sie mich, aber ich brauche trotzdem Drogen. Irgendwann beginnt er, dafür zu stehlen, vielleicht sogar zu töten.« Sie schloss b eid e Hände um ihr Cognacglas. »Es wird immer schlimmer. Aber es gibt einen bestimmten Typus von Mördern, die anders sind. Ihr >Muster< liegt in der Vergangenheit begründet. Bei Becket zum Beispiel ist es seine Mutter.«
    »Erwartest du wirklich von mir zu glauben, seine Mutter treibt ihn zu seinen Morden?«
    »Komm schon, Chris, sei nicht so engstirnig.« Sie lehnte sich vor. »Hör mir einfach zu und zieh dann deine eigenen Schlüsse.«
    Widerstrebend stimmte Chris zu. Victoria stand auf und begann, vor dem Kamin auf und ab zu gehen. »Algenon Becket ist das einzige Kind eines sehr reichen Mannes, der aus einer sehr angesehenen, sehr wohltätigen Familie stammt. Seine Eltern gehören zum Jetset - ich meine, sie machen viele und ausgedehnte R eisen«, verbesserte sie sich sofort. »Sie besuchen ständig Partys, Benefizveranstaltungen, flattern von einem gesellschaftlichen Ereignis zum anderen.«
    Sie schwieg einen Moment und sah ihn an, doch Chris hatte eine ausdruckslose Maske aufgesetzt. Offensichtlich würde es nicht

Weitere Kostenlose Bücher