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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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herzurichten.«
    »Aber warum hat er Velvet umgebracht? Er wollte ihr doch den Saloon verkaufen.«
    »Ich weiß, aber in jener Nacht hat er sich vor seinem Büro noch mit ihr unterhalten.«
    »Hast du sie gesehen?«
    »Ich befand mich in seinem Büro.«
    »Du lieber Himmel!«
    »Ich habe nichts weggenommen.« Nur Aufnahmen gemacht. »Ich bin Kopfgeldjäger, Chris, ich brauche mich nicht an die Regeln zu halten.«
    »Gottverdammt, Victoria!« Erregt sprang er auf. »Ich sollte dich hinter Schloss und R iegel bringen!«
    »Ja, das solltest du«, meinte sie mit unüberhörbarem Spott. »Das heißt, eigentlich müsstest du Clara einsperren. Sie hat herumgeschnüffelt.«
    »Und was hast du gefunden?«, fragte er und presste die Lippen zusammen.
    »Sein Tagebuch. Er hat alles aufgeschrieben, jedes Detail notiert, von all seinen Verbrechen. Und ich denke, ich weiß, weshalb er gerade Velvet umgebracht hat: Sie hat ihm von ihrer Tochter erzählt, die sie anderen Leuten überlassen hat - das war der Auslöser.«
    »Er hat das als persönliche Zurückweisung betrachtet.«
    Victoria lächelte. Er begriff schnell. »Und es hat ihn kein bisschen interessiert, welche Gründe Vel dafür hatte. Vergiss nicht, er hat einen Knacks, es quält ihn unaufhörlich, dass es ihm niemals gelungen ist, von seiner Mutter akzeptiert zu werden. Vels unschuldiges Bekenntnis hat ihn ausrasten lassen. Wer weiß, vielleicht hat er schon das nächste Opfer anvisiert.«
    Er stellte sich vor Victoria. »Das klingt so, als würde er eine Einkaufsliste abhaken.«
    »Wer sein Opfer wird, bestimmt nicht der Zufall. Es muss etwas passieren, was ihn daran erinnert, wie er selbst zurückgestoßen wurde. Das Schlimme dabei ist, dass er ab einem bestimmten Punkt nicht mehr wie andere Menschen denkt.
    Ihm kann es schon genügen, wenn eine Mutter sich weigert, ihrem Kind eine Süßigkeit zu kaufen, weil's gleich Essen gibt. Das hängt ganz von seiner Stimmung ab.«
    »Du lieber Himmel, dann ist ja die ganze Stadt in Gefahr!« Endlich verstand Chris, warum sie so verzweifelt gewesen war, als er sie davon abgehalten hatte, in den Zug zu steigen und Becket zu folgen. Er fühlte sich plötzlich schuldig - vielleicht würde Vel noch leben, wenn er Victoria damals nicht aufgehalten hätte.
    »Nicht unbedingt«, sagte sie und stand auf. Chris ließ sie nicht aus den Augen, als sie zu ihm trat. »Du brauchst dir deswegen keine Vorwürfe zu machen.«
    Es war gespenstisch, wie sie seine Gedanken lesen konnte. »Ich tue es aber.«
    Sie legte ihre Hände auf seine Arme und sah ihn an. »Er ist krank, aber er kann dennoch Gut von Böse unterscheiden.« Und deshalb konnte ihm auch in ihrer Zeit der Prozess gemacht werden. »Wenn er ein Opfer ausgesucht hat, dann schmeichelt er sich ein, so lange, bis die Frauen ihm völlig vertrauen. Ihn nicht mehr fürchten, sich ihm nicht widersetzen. Denk dran, auch du hast ihn sympathisch gefunden.«
    Plötzlich kam Chris sich wie ein Idiot vor. »Er mordet, um Kinder vor dem gleichen Schicksal zu bewahren, wie er es erlitten hat?«
    Sie verzog spöttisch die Lippen. »Er hat nicht nur gelitten. Schließlich standen ihm an seinem 18. Geburtstag zehn Millionen Dollar zur Verfügung.«
    »Jetzt übertreibst du aber!«
    Sie ließ ihn los und setzte sich wieder hin, die Beine von sich gestreckt. Chris' Blick wurde wie magisch von ihr angezogen. War diese Frau sich überhaupt bewusst, was sie anrichtete?
    »Als er in die Stadt kam, war er verwundet, nicht wahr?«
    Chris nickte.
    »Ich war ihm auf der Spur, damals, als wir uns das erste Mal im Wald begegnet sind.«
    Chris runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Cole konnte noch auf ihn schießen, nachdem Becket ihn niedergestochen hatte. Becket war gegen Kaution frei gekommen, aber er hatte die Tochter jenes Cops - jenes Sheriffs entführt, der als Erster eine Verbindung zwischen all diesen Morden entdeckt hatte. Doc MacLaren hat ihn doch bestimmt behandelt.«
    »Das stimmt, Tori, ich war dabei. Jenna informiert mich stets, wenn jemand mit einer Schusswunde auftaucht. Er hat behauptet, in einen Hinterhalt geraten zu sein.«
    »Das war eine Erklärung, die euch plausibel erscheinen musste. Aber wie hat er Jennas Rechnung bezahlt? Und wenn wir schon dabei sind - woher hatte er so viel Geld, um an einem Pokerspiel teilzunehmen und den Saloon zu gewinnen?«
    »Er hat sein Zigarettenetui verkauft.«
    »Aus Gold mit den Anfangsbuchstaben seines Namens?«
    »Ja.«
    »Und es kam dir nicht merkwürdig

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