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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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nickte dem Marshal zu und eilte dann nach draußen. Victoria schaute ihm hinterher, und plötzlich blieb ihr Blick an einem Plakat hängen, nicht größer als ein gewöhnliches Blatt Papier. Gesucht, tot oder lebendig , stand darauf, und die Zeichnung zeigte einen Mann, der ihr leicht ähnelte, oder zumindest der Person, die sie gerade darstellte. Er wurde wegen Viehdiebstahls gesucht.
    Na toll! Glaubte er vielleicht, sie hätte sich ein paar Rinder unters Hemd gestopft und versucht, sich mit ihnen davonzumachen? Aber wenigstens wusste sie jetzt, warum er sie festhielt. Ein wenig entspannter begann Victoria, ihre Umgebung genauer zu betrachten. Vor den Fenstern befanden sich Gitter, und mit Ausnahme, der Zelle, deren Boden und Mauern aus Beton bestanden, waren die Wände aus roten Ziegelsteinen gemauert, der Boden war mit leicht unebenen Holzdielen bedeckt. In einer Ecke stand ein altmodischer Waschständer mit Schale und Krug, an der Wand hingen ein paar Becher. Darüber war ein grob gezimmertes Regal angebracht, in dem etliche Revolvergurte lagen. Große, schwere Revolver mit ungewöhnlich langem Lauf. Nicht mal Dirty Harry würde mit einer solchen Kanone herumlaufen! An der Wand hinter dem Schreibtisch des Marshals hingen in einem offenen Schrank mehrere Gewehre.
    Doch was plötzlich ihre ganze Aufmerksamkeit fesselte, war die Zeitung, die der hünenhafte Mann hinter dem anderen Schreibtisch las. Victoria rollte sich zur Seite, damit sie die Schlagzeilen besser erkennen konnte. Der Krieg mit den Apachen tobt weiter - Mahlon Loomis aus Washington, D.C. erhielt einen Preis für die Erfindung des drahtlosen Telegrafen . Ganz bestimmt war diese Zeitung nachgemacht, so wie jene Zeitungen, die man zu seinem Geburtstag mit einer ganz persönlichen Schlagzeile haben konnte. Ihr Dad hatte ihr so eine geschenkt, als sie ihren College-Abschluss gemacht hatte. Die Zeitung rutschte zu Boden, und Victoria beugte sich vor, um einen Blick auf das Datum zu erhaschen. 20. Juli 1872.
    Nein. Das war unmöglich.
    Ihr Magen krampfte sich vor Furcht zusammen.
    Und was war, wenn es stimmte?
    »Sollen sie heute Nacht ihren Rausch hier ausschlafen.«
    Chris nahm die drei Revolvergurte samt Waffen und legte sie in das Regal zu den anderen. »Schick jemanden zu ihnen nach Hause, damit ihre Frauen Bescheid wissen, Ich denke, es wird Strafe genug für sie sein, wenn sie morgen am Ohr nach Hause gezerrt werden.«
    Victoria sprang auf. »Vielleicht sollten Sie ihnen auch noch eine Belobigung aussprechen!«
    Er schüttete sich erst einmal ein Glas Wasser ein, bevor er ihr antwortete. »Vielleicht«, meinte er und trank einen Schluck. Sein Gefangener konnte nicht wissen, dass er die drei regelmäßig einbuchtete, immer, wenn sie in die Stadt kamen, um ihre Vorräte zu erneuern.
    »Muss ich mich erst auf den Kopf stellen, bevor Sie mir glauben, dass ich mich nur selbst verteidigt habe? Machen Sie endlich diese verdammte Zelle auf, Marshal !« Sie rüttelte an den Gitterstäben, von einer für sie völlig untypischen Panik gepackt. »Ich bin nicht Ihr gottverdammter Viehdieb!«, fügte sie hinzu und deutete auf den Steckbrief.
    Ohne Eile musterte Chris den Mann in dem einfachen Flanellhemd, der so plötzlich seine Gelassenheit verloren hatte. Er bemerkte das Lederband an den ungewöhnlich schmalen Handgelenken. Merkwürdig. Armbanduhren waren teuer und nur in den großen Städten zu kaufen. Wie hatte der Fremde sie bezahlen können, wenn er nicht mal Geld genug hatte, um sich ein Pferd zu leisten? Stirnrunzelnd betrachtete er den Steckbrief, dann blickte er wieder den Gefangenen an. »Für wen arbeiten Sie?«
    »Fat Jack Palau. Und für wen arbeiten Sie ? «
    Wieder schoss eine schwarze Augenbraue nach oben. »Für die Regierung der USA und das Volk.«
    »Nun, zumindest ein Angehöriger dieser Volkes bezweifelt das.« Zweifel hatte sie allerdings nicht nur in Bezug auf diesen Mann, sondern auch, was alles andere hier betraf. »Wer ist Brad Pitt?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?« Er trank das Glas aus.
    »Wer ist Bullwinkles Partner?« Himmel, zumindest das sollte er wissen, dachte sie.
    »Bullwinkle? Ist das schon wieder eine Bande, mit der wir uns herumschlagen müssen, Marshal ?«, fragte Noble.
    Chris bedachte Noble mit einem Blick, als wollte er sagen, dass er die Klappe halten sollte, dann schaute er Mason an. »Was für einen Job hatten Sie zuletzt?«
    »Ich habe Kennedy in Dallas gerettet.« Gespannt wartete sie auf eine Reaktion,

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