Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
jammern. Er passt gut auf meine Mädchen auf.«
Trotzdem scheint sie sich ihm gegenüber unbehaglich zu fühlen, dachte Victoria.
»Am liebsten würde er wohl auch noch danebenstehen, um sicher zu gehen, dass sie sich auch amüsieren.« Velvet lachte. »Obwohl das die Jungs, die sich ihr Vergnügen holen wollen, wohl auch nicht stören würde.« Dann wandte sie sich dem jungen Mann zu, der mit dem Marshal am Tisch saß, und unterzog ihn einer ungenierten Musterung. Sie beugte sich sogar vor, um seine »Ausstattung« zu begutachten. Ungeduldig schaute sie dann den Marshal an. »Möchten Sie uns nicht vorstellen?«
Chris vermochte seine Belustigung kaum zu verbergen. »Also, das ist Jake -« Fragend schaute er Victoria an, denn er wusste nicht, welchen Nachnamen sie benutzte.
»Farrel, Madam.« Victoria nickte der Rothaarigen zu, schob ihre Brille über die Nase nach oben. Sie spielte den schüchternen jungen Mann perfekt, schien nicht zu Fragen herauszufordern.
»Und ich bin Velvet Knight.« Vel runzelte die Stirn. »Irgendwo habe ich dich schon mal gesehen.«
»Vielleicht.« Victoria aß ruhig weiter. Sie hatte Velvet im gleichen Augenblick erkannt, als sie sie gesehen hatte, doch sie hoffte, dass die Hure ihren Besuch im Saloon nicht bemerkt hatte.
»Jetzt weiß ichs wieder - im Pearl.«
»Ja, Madam«, murmelte sie.
»Nun, wenn du das nächste Mal ins Pearl kommst, dann frag nach mir. Ich mag alle Freunde des Marshals ... mit ihnen treibe ich es immer gern.«
Victoria verschluckte sich und trank schnell einen Schluck Milch.
»Ich mag es, wenn sie so schüchtern sind«, flüsterte Vel und legte unter dem Tisch ihre Hand auf Victorias Oberschenkel. Ihre Finger glitten höher.
Victoria stellte das Glas ab und rutschte aus Velvets Reichweite. Chris erstickte fast an seinem Lachen. Vel zuckte mit den Schultern, keineswegs beleidigt.
»Iss weiter, mein Junge«, sagte sie. »Du brauchst viel Energie, um mit mir mithalten zu können.« Doch da der junge Mann offensichtlich mehr an seiner Mahlzeit als an Sex interessiert war, wandte Velvet sich wieder dem gut aussehenden Marshal zu, lehnte sich weit vor, damit er, wie sie hoffte, uneingeschränkte Aussicht auf ihren üppigen Busen hatte.
Es war ein Anblick, der ihn durchaus faszinierte.
Victoria biss die Zähne zusammen. Freier versuchten ihre Absichten wohl nie zu verbergen.
»Haben Sie schon herausgefunden, wer Kelly Galloway umgebracht hat?«
In Chris' Augen trat ein wachsamer Ausdruck. Er hatte sich bemüht, den Fall zu verharmlosen, bis er mehr Erkenntnisse hatte. In der Stadt hieß es allgemein, Kellys Tod sei ein tragischer Unfall gewesen. »Woher wissen Sie das?«
Ihr Lächeln war verführerisch. »Wenn ein Mann sich eine nette halbe Stunde machen will, verrät er einem Mädchen alles.«
»Einer von meinen Deputys?«
Sie winkte ab. »Nein. Sie wissen, dass Sie ihnen das Fell über die Ohren ziehen würden.« Sie wirkte plötzlich traurig. »Sean Galloway war im Pearl, hat sich fürchterlich einen angetrunken und hätte sich am liebsten mit jedem angelegt. Glücklicherweise war keiner bereit, sich mit ihm zu prügeln.«
»Sie lassen es mich wissen, wenn Sie etwas erfahren, ja?«, fragte Chris leise.
Victoria biss die Zähne so fest zusammen, dass es fast schmerzte. Konnte Chris seinen Blick denn überhaupt nicht mehr von diesen prallen Brüsten losreißen? Velvet war unleugbar eine Schönheit mit dem hellen roten Haar, den grünen Augen, in denen Humor und Temperament funkelten, und ihrer üppigen Figur. Sie war eine richtige, eine begehrenswerte Frau, das verrieten die Blicke eines jeden hier anwesenden Mannes. Sie hatte sich nur dezent geschminkt, die Haare zu Locken gedreht und hochgesteckt. Rubine und Diamanten funkelten an ihrem Hals und ihren Händen - Geschenke zufriedener Liebhaber? Gehörte Chris dazu? Sie wirkte kein bisschen nuttig, und Victoria dachte, dass sie diese Frau eigentlich gern zu ihrer Freundin gehabt hätte.
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Velvets Worte.
»Sean glaubt nicht, dass es ein Unfall war.«
Das tat Chris auch nicht, aber das durfte er nicht zugeben.
»Ich werde herausfinden, was wirklich passiert ist, Vel, das verspreche ich.«
Sie legte eine Hand auf seine. »Das weiß ich.« Sie stand auf und beugte sich zu Chris vor, eine Hand in die Hüfte gestützt.
»Es gibt nichts in dieser Stadt, Marshal , wovon ich nicht früher oder später erfahre!«, flüsterte sie ihm zu.
Sie bot Chris an, für ihn
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