Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
Magen krampfte sich zusammen. Sie konnte nur seine Umrisse erkennen, aber sie hätte diesen Mann auch im Schlaf erkannt. Lässig lehnte er in der dunklen Ecke neben ihrem Bett, die Arme verschränkt, eine Schulter an der Wand. So, als ob er alle Zeit dieser Welt hätte.
»Kommen Sie da aus der Ecke!«, befahl sie und schwenkte den Lauf ihrer Waffe. Chris stieß sich von der Wand ab, trat aus dem Schatten und ging langsam um das Bett herum. Sein Blick glitt über ihre bloßen Beine, die unter dem Hemd hervorschauten, weiter zu ihrer Waffe, die genau auf sein Herz zeigte, und zu ihrem unglaublich schönen Gesicht. Wie ein Blitz durchfuhr es ihn, als er in ihre Augen sah, ihre Augen, golden mit schwarzen Flecken - und feucht von Tränen.
Das habe ich ihr angetan, dachte er.
»Wollen Sie mich erschießen?«
»Führen Sie mich nicht in Versuchung!« Himmel, sah er sexy aus - der Mistkerl! »Ich dachte, ich hätte mich klar und deutlich ausgedrückt.«
»Schieben Sie es darauf, dass ich manchmal stur bin.«
Sie schnaubte. »Verschwinden Sie, Chris!« Es war das erste Mal, dass sie ihn beim Vornamen nannte, und sie sprach ihn wie ein Schimpfwort aus.
»Nein.« Sein Blick blieb auf sie gerichtet, während er immer näher kam.
»Ich schieße!«
»Nein, das werden Sie nicht tun!«, sagte er sanft.
»Glauben Sie?« Sie spannte die Waffe.
»Ja.« Ihre Hände zitterten. Und als er vor ihr stehen blieb und sich der Lauf der Waffe in seine Brust drückte, war sie ganz still. So still, dass er hätte schwören können, dass sie den Atem anhielt.
»Gehen Sie, Chris, bitte!« Ihre Stimme brach, und sie hasste sich dafür. »Es hat keinen Sinn.«
»Doch. Und das wissen Sie auch.«
Er sah sie an.
Sie erwiderte seinen Blick.
Sein Ausdruck wurde ganz weich.
Und sie verhärtete ihr Herz gegen seine Schönheit.
»Victoria!«
Die Hitze und die Entschlossenheit in seinen schwarzen Augen schienen sie zu verbrennen. Kein Mann hatte jemals ihren Namen so ausgesprochen wie er. Als wollte er ihn auf seinen Lippen kosten.
Victoria entspannte die Waffe und warf sie auf die Kommode. Der Revolver drehte sich um sich selbst, stieß gegen eine kleine Plastikflasche, bevor er still liegen blieb. Chris hatte seine Augen keine Sekunde von ihr abgewandt, vollkommen in ihren Anblick ganz ohne Maske und Schminke versunken.
»Sie haben unglaublich schöne Augen.«
»Gehen Sie zum Teufel!«
Er zog nur eine rabenschwarze Augenbraue hoch.
»Versuchen Sie nicht, mir zu schmeicheln, Marsha l ! Noch mehr kann ich nicht ertragen.«
»Es tut mir Leid, Victoria.«
Das aufrichtige Bedauern in seinen Worten ließ ihren Widerstand erlahmen. Fast. Sie schaute zur Seite, und das dichte honigblonde Haar verdeckte einen Teil ihres Gesichts. »Okay. Dann können Sie ja jetzt gehen.«
Er machte einen Schritt auf sie zu, und sie wich zurück, langsam und vorsichtig, immer auf der Lauer. Er folgte ihr, zwang sie, sich noch weiter zurückzuziehen oder ihn zu berühren. Und dann konnte sie nicht weiter zurück, stand vor der Wand.
Er legte seine Hände rechts und links neben ihr an die Wand, knapp neben ihren Schultern.
»Ich hätte nicht geglaubt, dass ich Sie jemals ängstlich erleben würde.«
Sie starrte ihn an. »Ich habe keine Angst.«
»Warum zittern Sie dann?«
»Weil ich mich zusammenreißen muss, um Sie nicht dahin zu treten, wo s wehtut.«
»Lügnerin«, wisperte er rau und lehnte sich so weit vor, dass sein Gesicht nur noch ein paar Zentimeter von ihrem entfernt war. Chris atmete tief ein, nahm den exotischen Duft von Zimt und Ingwer in sich auf. Sein Atem streifte ihre Wangen, warm und verführerisch. Victoria presste die Handflächen gegen die Wand, fest entschlossen, ihn nicht zu berühren.
»Würden Sie mich wirklich treten?«, fragte er und wich ein Stückchen zurück, damit er sie besser betrachten konnte.
»Wenn Sie jetzt verschwinden, könnte ich es mir noch einmal überlegen.«
Er lächelte, während er sie weiter so sinnlich betrachtete. Sein Gesicht kam wieder näher, sie spürte seinen Atem auf ihrem Haar, ihrem Ohr, der Kurve ihres Halses. »Aber ich will gar nicht gehen«, flüsterte er mit samtweicher Stimme.
»Was wollen Sie dann, Chris?« Ganz atemlos klang diese Frage, und Christopher wusste, dass die gleiche Hitze in ihr brannte wie in ihm, obwohl sie versuchte, sie mit allen Mitteln zu ersticken.
»Ich möchte, dass Sie das Gleiche sehen wie ich.«
Sie versteifte sich, und er merkte, dass sie seine Worte falsch
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