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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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gehört.«
    Chris unterdrückte ein Stöhnen.
    »Sie meinte auch, sie hätte den guten Namen des Hotels beschmutzt.« Der Mann grinste. »Und Miss Clara meinte darauf, wenn er schmutzig wäre, dann nur deshalb, weil sie noch keine Gelegenheit gehabt hätte, ihn zu putzen.«
    Typisch für sie, so eine Bemerkung zu machen.
    »Wohin ist sie gegangen?«
    »Keine Ahnung. Weiß ich wirklich nicht«, fügte er schnell hinzu, als der Marshal ihn so ansah, als wollte er ihm gleich den Hals umdrehen. »Sie ist bei Sonnenaufgang verschwunden.«
    Chris verließ das Hotel, und während er den Gehsteig entlangging, schaute er die Passanten an, als wollte er einem jeden die Maske vom Gesicht reißen. Die Leute begannen ihm auszuweichen, und er verlangsamte seinen Schritt, zwang sich, eine freundlichere Miene aufzusetzen. Das fehlte ihm gerade noch, dass die Bürger der Stadt Angst vor ihm hatten.
    Er nahm den Hut ab, schlug ihn gegen seinen Schenkel, und setzte ihn wieder auf. Wo bist du? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Doch diese Frage konnte er sich leicht selbst beantworten.
    Sie brauchte ihn nicht. Sie brauchte niemanden.
    Das, was sie vergangene Nacht miteinander erlebt hatten, bedeutete noch lange nicht, dass sie ihm gehörte. Es bedeutet nur, dass sie wie eine Frau empfand, wie eine aussah - und wie eine schmeckte.
    Victoria war von niemandem abhängig - am allerwenigsten von ihm.
    Dieser Gedanke nagte an ihm, denn er wollte sie sehen, wollte sich vergewissern, dass diese Nacht nicht bloß ein Traum gewesen war. War sie wütend auf ihn? Nahm sie ihm übel, dass er sich solche Freiheiten genommen hatte?
    Er musste es wissen.
    Er ging in Richtung Duckett's, hoffte, dass sie vielleicht ihr Frühstück dort einnahm, wie sonst auch. Doch er ahnte jetzt schon, dass er sich den Weg im Grunde sparen konnte, denn wenn sie es nicht wollte, würde er sie niemals wiedersehen. Doch er schwor sich selbst, dass er sie finden würde - und wenn er jeden Bürger dieser Stadt zwingen musste, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen!
     
    Wie die meisten Menschen, so li ebte auch Noble knifflige Rätsel - aber diese junge Frau war eines, das er nicht lösen konnte. Als er am Morgen seinen Dienst angetreten hatte, war sie noch Clara gewesen, jetzt sah er dort draußen einen jungen Mann, der gerade die Straße überquerte. Jake. Die Verwandlung war ihr perfekt gelungen. Noble kniff leicht die Augen zusammen. Er hätte zu gern gewusst, wie sie in Wirklichkeit unter all dem Kram aussah. Verdammt, er hoffte nur, dass sie kein Mann mit Brüsten war, groß, wie sie war.
    Unsinn.
    Der Marshal wäre nicht dermaßen hinter ihr her, wenn sie nicht eine richtige, eine heißblütige Frau wäre. Jetzt blieb sie auf dem Gehsteig stehen und plauderte freundschaftlich mit Velvet Knight. Noble beobachtete genau, wie sie sich verhielt, ihm entgingen auch nicht die kleinen Details, zum Beispiel die Art, wie sie die Hände in die Hosentaschen schob, und er musste ihr zugestehen, dass sie sehr überzeugend wirkte. Dann rannte sie mit langen Schritten hinüber zum Mietstall. Und wieder wünschte er, er könnte das Gesicht sehen, das der liebe Gott ihr gegeben hatte. Schließlich wandte er sich vom Fenster ab und ließ sich mit einem Seufzer auf seinen Stuhl sinken. Er saß gerade, als es klopfte.
    »Herein«, sagte er unwillig. »Ich bin schließlich kein Türsteher!« Die Tür wurde aufgestoßen.
    »Und was sind Sie sonst?«
    »Miss Abigale!« Er sprang auf und wurde rot vor Verlegenheit. »Das ist aber eine Überraschung!«
    »Ha!«, meinte sie nur, aber es klang nicht unfreundlich. »Ich hatte eigentlich geglaubt, wir wären so gute Freunde, dass Sie mir verraten würden, wenn sein gebrochenes Herz wieder verheilt wäre.« Er nahm ihr den Korb ab. Sein dichter Schnurrbart verdeckte fast sein breites Lächeln.
    »Wer?«, neckte er sie und stellte den Korb auf den Tisch. Er schlug die Leinenserviette zurück und wollte etwas aus dem Korb naschen, aber Abigale schlug ihm auf die Finger.
    »Das ist für das junge Paar.«
    »Ich fürchte, es gibt kein >Paar<, Miss Abigale.«
    Sein Blick glitt mit unverhüllter Bewunderung über ihren Busen und ihre wohlgerundeten Hüften. »Die B eid en fauchen sich die ganze Zeit wie zwei Wildkatzen an.« Das war nicht mal eine Lüge, denn Noble kannte Chris gut genug um zu wissen, dass er und Victoria entweder total verrückt aufeinander waren oder sich gegenseitig umbringen würden.
    Sie sah ihn betrübt an. »Was hat er ihr

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