Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt
denn getan?«
»Wie kommen Sie denn auf die Idee?«
»Keine Frau wäre so dumm, freiwillig auf eine so gute Partie wie meinen Christopher zu verzichten.«
Sie wirkte so überzeugt, dass er lachen musste. »Das sagen Sie .«
»Ja, das sage ich.« Sie schlug ihm erneut auf die Finger, denn seine Hand war dem Korb schon wieder zu nahe gekommen.
»Schlagen Sie mich auch, wenn ich nach Ihnen packe?«, fragte er, und sie wurde rot.
»Das hängt davon ab, was Sie anpacken, Mr Beecham.«
Draußen erklangen Rufe und Hufgeklapper, aber die B eid en interessierte das nicht. »Dann werden Sie mich wahrscheinlich zu Kleinholz verarbeiten.« Sie schnappte nach Luft, als sie den Sinn seiner Worte begriff, und ihre Wangen wurden noch röter. Dann legte Noble eine Hand unter ihr Kinn, doch kaum hatte er sie in seine Arme gezogen und ihr einen süßen Kuss geraubt, als die Tür aufgestoßen wurde. Das Paar fuhr auseinander, und Noble war fest entschlossen, den Eindringling zu teeren und federn - bis er den Marshal erkannte. Chris schnappte sich einen Beutel und seine Satteltaschen und begann, Vorräte hineinzustopfen.
Abigale runzelte besorgt die Stirn. Sie sah Noble an, dann stieß sie ihm den Ellbogen in die Rippen. Noble ging ohne Hast zur Tür, lehnte sich gegen den Rahmen, holte sein Messer heraus und begann, sich die Nägel zu säubern. »Würdest du mir vielleicht verraten, wo du hin willst?«
Chris verkniff sich eine scharfe Bemerkung und packte weiter ein: Trockenfleisch, zwei Konserven und noch ein paar andere nützliche Dinge. Verdammt, es ärgerte ihn, dass sie ihn in diese verflixte Situation gebracht hatte, aber es hatte keinen Zweck, Noble etwas vorzumachen.
»Jake hat ein Pferd gestohlen.«
»Das gibt's doch nicht. Bist du ganz sicher?«
Chris sah ihn nur über die Schulter hinweg an und füllte seine Vorräte weiter auf. Schließlich tauschte er sein Hülster, das nur für eine Waffe gearbeitet war, gegen eines für zwei aus.
»Verdammt. Ich hätte niemals gedacht, dass sie so etwas tun würde. Aber dann muss er auch einen verdammt guten Grund dafür gehabt haben.« Er war heilfroh, dass Chris zu wütend war, um seinen Versprecher zu bemerken.
»Er hat Clancey eine Münze zugeworfen und ritt dann los, als wäre der Teufel hinter ihm her.« Und sie hatte den Rucksack und alles, was ihr sonst noch gehörte, dabei. Chris wurde von einer fürchterlichen Angst gequält. Von der Angst, dass sie nicht mehr zurückkehren würde. War er es, vor dem sie davon-rannte? Oder folgte sie nur ihrer Beute?
»Ja, nun, dann hat sie das Pferd aber nur ausgeliehen!«
»Ziemlich unwahrscheinlich. Es war Caesar.«
Noble fluchte ziemlich unfein. Abigale schnappte hörbar nach Luft. Und Chris bemerkte sie erst jetzt.
»Ich habe für dich und deine junge Dame etwas zum Lunch mitgebracht«, sagte sie ein wenig verwirrt, denn sie konnte sich seinen Zorn nicht erklären.
Mit ein paar Schritten war er bei ihr. »Abigale, ich habe dir doch ge - «
»Ich weiß, ich weiß, aber schieb es darauf, dass ich mir trotzdem Hoffnungen gemacht habe. Und es wäre doch schade, wenn mein gutes Essen verschwendet würde.« Sie packte ein paar gebratene Hähnchenteile und Brot in ein Tuch und steckte alles in einen Musselinbeutel, den sie ihm reichte. »Wenigstens wirst du jetzt keinen Hunger leiden.«
Er bemerkte die Furcht, die in ihrer Stimme mitschwang, und drückte sie kurz an sich. »Ich komme bald zurück«, versprach er.
»Das will ich auch hoffen, Christopher, und am besten heil und unversehrt«, rief sie ihm hinterher, doch er eilte schon nach draußen. »Schließlich möchte ich sie kennen lernen«, fügte sie leise hinzu und betrachtete traurig den Korb mit all den herrlichen Leckereien.
»Das mit Miss Camille war nicht dein Fehler, Darling«, sagte Noble sanft. »Ein Mann trifft seine Entscheidungen selbst - und muss dann damit leben.«
Abigale lächelte ihn an. »Das ist wohl so«, meinte sie, dann inspizierte sie den Inhalt des Korbes. »Hungrig?«, fragte sie.
»Und wie. Allerdings auf...« Er kam näher, entschlossen, da weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten. »Willst du mir denn wirklich nur kaltes Hähnchen anbieten?«
Abigale räusperte sich, dann steckte sie ihm schnell einen Hähnchenschenkel zwischen die Zähne. Küss den, wenn du willst, dachte sie und kicherte wie ein junges Mädchen.
Hewlett-Packard
14
Hufe donnerten über den Boden, warfen Erde und Steinchen hoch. Und Chris trieb das Pferd noch mehr an,
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