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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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wahrnehmbare Stiefelabdrücke, die vermutlich beim Wasserholen von der Magd zerstört worden waren. Doch dann bemerkte er plötzlich auch Hufabdrücke, tiefer, als sie normalerweise waren. Chris ging in die Hocke und schob seinen Hut zurück. Zwei Reiter auf einem Pferd, dachte er. Ein kalter Schauder lief ihm plötzlich über den Rücken.
    Tori, Liebes, in was hast du dich diesmal wieder hineingeritten?
    Er richtete sich auf, ging um das Gebäude herum und blieb einen Moment stehen, nachdem er die Schwingtür aufgedrückt hatte. Es waren nicht viele Gäste da, und von Victoria war auch nichts zu sehen. Chris bemühte sich, seine aufsteigende Angst zu unterdrücken, und ging geradewegs auf Beckets Privaträume zu.
    Er klopfte kurz, nannte seinen Namen und trat ein, als ihm geöffnet wurde.
    » Marshal , wie angenehm, Sie zu sehen.«
    »Wo ist Velvet?«
    Becket zog kaum merklich die Augenbrauen hoch. »Ich bin mir nicht ganz sicher. Sie erzählte irgendetwas von ihrer Tochter.« Eine seltsame Zufriedenheit lag in seiner Stimme, und ein merkwürdiges Lächeln umspielte seinen Mund. Plötzlich sah Chris den Besitzer des Saloons in einem ganz anderen Licht.
    »Vel soll eine Tochter haben?«
    »Ja, mich hat es auch überrascht, und wenn ich sie richtig verstanden habe, dann besucht sie sie ab und zu. Ich denke, dass sie auch jetzt bei ihr ist.« Becket blickte nachdenklich vor sich hin. »Ich finde allerdings, sie hätte mir Bescheid sagen können. Ihre Abwesenheit ist nicht gut fürs Geschäft.«
    »Seit wann ist sie weg?« Chris wanderte durch den Raum, blickte durchs Fenster hinaus in die rückwärtige Gasse.
    »Seit gestern Abend.«
    Gestern Abend hat keine Kutsche mehr die Stadt verlassen, dachte Chris. Ob sie den Zug genommen hat? »Ich würde gern die Mädchen befragen.« Er musste sich zusammenreißen, um nicht mit dem Finger über die Kratzer zu fahren, die sich auf dem Fensterbrett befanden. Auch sie waren noch frisch.
    »Wie Sie möchten.« Becket zeigte nach oben. »Aber ich kann nicht für die Laune der Mädchen garantieren.«
    Chris sah in misstrauisch über die Schulter hinweg an. »Es interessiert Sie kein bisschen, nicht wahr?«
    »Velvet ist eine erwachsene Frau, Marshal , und ich kann sie nicht zwingen, hier zu bleiben. Sie ist ein Gewinn fürs Geschäft, und natürlich werde ich sie mit Freuden wieder aufnehmen, wenn sie zurückkommt.«
    »Und wo ist Miss Murphy?«
    Becket zuckte mit den Schultern. »Sie hat mich um einen freien Tag gebeten, und ich hatte nichts dagegen einzuwenden. Das Mädchen arbeitet ziemlich hart.«
    Härter, als du ahnst, dachte Chris, als er mit großen Schritten den Raum durchquerte. Er kam zu nahe am Schreibtisch vorbei, streifte ein Buch, sodass es herunterfiel. Mit einer Entschuldigung bückte er sich - und konnte so den Teppich genauer betrachten. Ein kleiner Bereich war heller als der Rest.
    » Marshal ?«
    Chris richtete sich wieder auf, reichte Becket das Buch und ging dann, ohne sich noch einmal umzuschauen. Vor der Tür blieb er stehen. Sein Unbehagen verstärkte sich. Victoria sucht ebenfalls nach ihr, dachte er. Hoffentlich. Denn er wusste nicht, was er tun sollte, wenn das nicht der Fall war. Dann ging er die Treppe hinauf, geradewegs zu ihrem Zimmer. Seine Zuversicht sank, als er entdeckte, dass alles leer geräumt war. Nun musste er nicht nur nach Vel suchen, sondern auch noch nach Victoria.
     
    Chris spürte, wie ihn immer größere Angst erfüllte. Es war eine Stunde später, und inzwischen hatte er erfahren, dass Becket sich am vergangenen Abend tatsächlich mit Vel unterhalten hatte und der Letzte war, der sie gesehen hatte. Die Kratzer draußen auf der Treppe und der frisch gereinigte Teppich verstärkten sein Misstrauen. Dennoch wollte er immer noch nicht glauben, was Victoria ihm erzählt hatte. Er wollte nicht, dass sie wieder Recht hatte - nicht in diesem besonderen Fall. Und nicht, wenn er sie nicht finden konnte. Er befragte alle möglichen Leute, doch niemand hatte Vel oder Victoria gesehen. Als er in sein Büro zurückkehrte, war Jenna MacLaren da und unterhielt sich mit Noble.
    Jenna wandte sich Chris sofort zu. »Ich habe dies hier von dem Arzt in Black Hawk erhalten«, sagte sie und drückte ihm ein Telegramm in die Hand.
    Brauche Hilfe. Kann die Todesursache nicht feststellen. Das Opfer ist innerlich verblutet. Die Umstände sind äußerst seltsam.
    Chris schlug das Herz bis zum Hals. »Telegrafiere ihm, dass er genauere Angaben machen

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