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Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt

Titel: Wenn Zaertlichkeit dein Herz beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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und einen Tragegurt fest um die Hand geschlungen. Es dauerte eine Weile, bis sie einschlief.
    In dieser Nacht träumte sie von Chris.

Hewlett-Packard
    20
    Jemand klopfte an die Tür.
    Victoria fuhr aus dem Schlaf auf, blinzelte. Es dauerte einen Moment, bis sie sich zurechtfand. Sie wollte sich aufsetzen, doch ihr Bauch zog sich unter Krämpfen zusammen. Eine Sekunde verharrte sie, dann schob sie die Decken weg und schwang die Beine über den Bettrand. So schlecht wie in dieser Nacht habe ich in meinem ganzen Leben noch nie geschlafen, dachte sie. Ihr tat alles weh, ihr Kopf schmerzte. Schnell reinigte sie die Kontaktlinsen mit einer Lösung und setzte sie ein. Jemand klopfte erneut, ungeduldiger diesmal. Ich bin spät dran mit der Arbeit, dachte Victoria und blickte auf die Tür, die sie von innen verbarrikadiert hatte. Sie stand auf, warf die Decken über ihren Rucksack und schaute auf ihre Uhr. Fast neun. Niemand hier stand vor Mittag auf.
    Sie warf schnell noch einen Blick in den Spiegel, um zu überprüfen, wie ihre Maske saß, dann schlüpfte sie in einen Morgenmantel und stellte den Stuhl weg, den sie unter die Türklinke geklemmt hatte. Dann öffnete sie die Tür.
    »Hast du Vel gesehen?«, wollte Dee wissen. Victorias Blick glitt zu den b eid en Fraue n , die hinter Dee standen. Lilas Gesicht schimmerte grün und blau, und Priss, die Kleine, die so jung wirkte, sah aus, als läge sie lieber in ihrem Bett, statt hier im Flur zu stehen.
    »Nicht seit gestern Abend im Saloon. Wieso?« Victoria hatte das Gefühl, dass ihr die Antwort nicht gefallen würde.
    »Ihr Bett ist noch völlig unberührt.«
    Victoria warf einen Blick zurück in ihr Zimmer, um sich zu vergewissern, dass nichts Verräterisches herumlag, dann bat sie die Mädchen herein. »Wer hat sie als Letzter gesehen?«
    »Ich habe beobachtet, wie sie mit Noble gesprochen hat, aber er hat sie danach auch nicht mehr gesehen.« Priss' Stimme klang immer ein wenig atemlos.
    Dann haben sie das also schon nachgeprüft, dachte Victoria. »Ist Mr Becket im Haus?«
    Dee runzelte die Stirn. »Ja, er schläft noch.«
    »Hast du heute Nacht sein Bett geteilt?«
    Dee zupfte an ihrem Morgenmantel herum. »Ja«, erwiderte sie, und so etwas wie Stolz schwang in ihrer Stimme mit.
    »Wann?«
    »Meine Güte, musst du so neugierig sein?«
    »Beantworte einfach meine Frage, Dee.« Ihr Blick warnte das Mädchen, sich zickig zu zeigen.
    »Ich bin so gegen eins heute Nacht zu ihm gekommen.«
    Mach dich nicht selbst verrückt, ermahnte Victoria sich. Sie war gegen halb elf aus seinem Büro geflüchtet, und Dee war seit eins mit ihm zusammen gewesen. Dazwischen lag nicht viel Zeit. Genug Zeit, um zu töten und den Leichnam verschwinden zu lassen, widersprach die Stimme ihrer Erfahrung. Bei diesem Gedanken zog sich ihr Magen zusammen.
    »Sadie erzählte, Mr Becket hätte Vel in sein Büro mitgenommen.«
    Victoria umklammerte das eiserne Bettgestell so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. »Wann?«
    »Ich weiß nicht. Hab sie nicht gefragt.«
    »Dann frag sie gefälligst jetzt!«
    Dee drehte sich auf dem Absatz herum und verschwand. Schon ein paar Minuten später kehrte sie zurück, atemlos. »Sie kann es nicht genau sagen, vielleicht gegen elf, vielleicht auch später. Sie hat sich mehr für ihren Kunden als für Vels Unterhaltung mit Mr Becket interessiert.«
    »Unterhaltung?«, fragte Victoria.
    Dee stützte eine Hand in die Hüfte und schüttelte ihr langes Haar zurück. »Ich habe keine Ahnung, warum es dabei ging, aber manchmal fährt sie weg, um ihre Tochter zu sehen - aus der Entfernung. Aber normalerweise sagt sie uns dann immer Bescheid.«
    »Himmel, warum hast du das denn nicht gleich gesagt, Dee!«
    Dee rauschte beleidigt aus Victorias Zimmer, ihre Pantoffeln klapperten auf dem Boden. Victoria entspannte sich ein bisschen. Vielleicht hatte Vel ihn ja um Erlaubnis gebeten? »Vielleicht ist sie deshalb fort? Wie lange bleibt sie normalerweise weg?«
    »Nur eine Nacht«, erwiderte Lila.
    Okay, dachte Victoria, dann kommt sie also morgen zurück. Vorsichtshalber würde sie im Mietstall nachfragen, um herauszufinden, ob sie sich ein Pferd geliehen oder die Kutsche genommen hatte.
    »Nun, bis morgen können wir nichts unternehmen.«
    »Ich hab mir ja auch keine Sorgen gemacht«, meinte Priss. »Ich glaube, Dee war nur sauer, weil er sie nicht genommen hat.«
    »Was hat er nicht?« Victoria, die in Gedanken bereits darauf konzentriert hatte, wie sie Vel am besten

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