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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sie das Geld freiwillig zurückgeben könnten.« Er lächelte sie an.
    Kady wollte nicht über das warme Gefühl nachdenken, das sein Lächeln in ihr auslöste. Hatte er zwei Schlafsäcke mitgebracht oder nur einen? »Hätte es Ihre Leonie zurückgegeben, wenn sie in meiner Situation wäre?« Die Worte kamen fast heftig über ihre Lippen.
    »Leonie hätte es in vier Tagen bis auf den letzten Cent ausgegeben«, erwiderte er ungerührt.
    Kady hatte mit Ehrenerklärungen für die Frau gerechnet, die er angeblich liebte. »Wofür?« erkundigte sie sich mit großen Augen. Wie gab man derartige Summe so schnell aus?
    »Schmuck, eine Yacht, ein oder zwei Flugzeuge, Häuser rund um den Globus.« Er hob die Schultern.
    »Dann ist es ja gut, daß Sie reich geblieben sind. Vielleicht wäre sie nicht so erpicht darauf, Sie zu heiraten, wenn Sie arm wären.« Kady wußte, daß sie herausfinden wollte, ob er verlobt war. Und für diese Neugierde hätte sie sich ohrfeigen können.
    »Falls Sie beabsichtigen, mich damit zu schockieren oder dazu zu bringen, meine Heirat mit Leonie zu überdenken, so wird Ihnen das nicht gelingen. Wir passen ausgezeichnet zueinander. Ich arbeite praktisch rund um die Uhr und bin häufig unterwegs, also kann ich keine Frau gebrauchen, die sich über meine ständige Abwesenheit beschwert.«
    »Warum wollen Sie dann überhaupt heiraten?«
    »Kinder. Ich hätte gern Kinder.«
    »Sie glauben also, daß Leonie eine gute Mutter sein wird?«
    »Ich glaube, daß sie gut an meinem Arm aussieht. Für unsere Kinder wird das liebevolle Ehepaar sorgen, das auch mich aufgezogen hat.«
    »Verstehe. Und Sie sind ja auch geradezu wundervoll geraten.«
    Ihr Seitenhieb brachte ihn zum Schmunzeln. »Also nehme ich an, daß Sie auf den Mann warten, der Sie unsterblich liebt und Ihnen drei vollkommene Kinder schenkt. Und Sie wünschen sich auch einen Beruf, keinen Job. Einen richtigen Beruf, in dem Sie sich verwirklichen können.«
    Kady schwieg.
    »Wer von uns beiden ist nun der Träumer? Ich, weil ich nach Dingen strebe, die erreichbar sind? Oder Sie, die sich die Erfüllung eines Traumes ersehnt, der niemandem erfüllt wird?«
    Vielleicht hätten sie seine Worte verärgern sollen, doch so war es nicht. »Ohne Hoffnung stirbt man«, sagte sie und lächelte ihn an. Er erwiderte das Lächeln.
    »Beispielsweise ohne die Hoffnung, einen Toten zum Leben erwecken zu können?«
    »Ruth Jordan schien zu glauben, daß es mir möglich ist. Und ich werde es auf jeden Fall versuchen.«
    Er stand auf und streckte sich. Im Feuerschein sah er aus wie eine dunkle Raubkatze. Mit einem brennenden Zweig entzündete er eine Laterne und stellte sie in ihre Nähe. »Hätten Sie etwas dagegen, mich ein wenig ausführlicher über Ihre Pläne aufzuklären?«
    Wenn Kady ehrlich gewesen wäre, hätte sie sagen müssen, daß sie keine Ahnung hatte, keinen Plan. Aber sie bezweifelte, daß ein Geschäftsmann so etwas begreifen würde. »Ich glaube, ich behalte meine Pläne erst einmal für mich«, sagte sie geheimnisvoll, aber an seinem Lächeln erkannte sie, daß er sie auch diesmal durchschaute.
    Sie stand auf und warf einen argwöhnischen Blick auf das Zelt. »Nun gucken Sie doch nicht so ängstlich«, sagte er auflachend. »Sie haben keinerlei Anlaß, für Ihre Unberührtheit zu fürchten.«
    »Ich bin nicht...«, begann sie, brach aber entsetzt ab. »Womit haben Sie sich eigentlich unterhalten, bevor Sie mich kennenlernten?«
    »Achtzehn Stunden am Tag gearbeitet. Sie können das Zelt für sich haben. Ich schlafe im Jeep.«
    »Vermutlich haben Sie etwas dagegen, Ihrem Pferd Gesellschaft zu leisten?«
    »Hätte das denn Cole getan?« erkundigte er sich, plötzlich ganz ernst.
    »Was wissen Sie über ihn?«
    »Wenn Sie Ihre Geheimnisse für sich behalten, dann kann ich das auch. Gute Nacht, Miss Long«, sagte er und schlenderte davon in die Dunkelheit.
    Kady griff nach der Laterne und betrat das Zelt. Zunächst wollte sie voll angezogen in den Schlafsack schlüpfen, doch dann machte sie sich bewußt, wie absurd das wäre. Er hatte ihr versichert, daß sie von ihm nichts zu befürchten hätte. Und trotz aller anderen Bedenken gegen ihn, wußte sie, daß sie bei ihm sicher war. So sicher, daß er jederzeit zu ihrer Rettung herbeieilen würde, sobald ihr Gefahr drohte. War er ihr nicht ihr ganzes Leben hindurch immer wieder im Traum erschienen? Und war er nicht in Colorado aufgetaucht, während sie ihn Tausende von Kilometer entfernt wähnte?
    Kurz

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