Wenn Zauberhaende mich beruehren
die ich gesehen habe, leben Sie?«
Er lachte leise auf. »In keinem. In dem einen, in dem Sie mich unter der Dusche aufgestöbert haben, treffe ich mich mit Geschäftspartnern, und das andere gehört Leonie.«
»Verstehe. Leonies Apartment, aber Ihr Haus.«
»Eifersüchtig?« Klang da Hoffnung in seiner Stimme mit?
Sie ging nicht darauf ein. »Und wo wohnen Sie wirklich?«
»Ich habe eine Farm in Connecticut, mit etlichen Morgen Land und einem riesigen Haus.«
»Und wie ist die Küche?«
Tarik schmunzelte. »Grauenhaft. Muß dringend und vollständig renoviert werden. Aber ich finde niemanden, der dazu bereit wäre. Hey! Sie kennen sich doch mit Küchen aus, vielleicht...«
»Weiter«, unterbrach sie ihn. »Erzählen Sie mir von Ihrem Haus und von sich. Sie haben schon immer alles über mich gewußt, aber ich weiß absolut nichts über Sie.«
Als er zu reden begann, erkannte Kady erneut, wie viele Ähnlichkeiten doch zwischen ihnen bestanden. Während ihrer Kindheit hatte es natürlich in finanzieller Hinsicht große Unterschiede zwischen ihnen gegeben, doch je mehr sie über ihn erfuhr, desto mehr Gemeinsamkeiten fielen ihr auf. In beiden Fällen hatte das Geld dazu geführt, daß sie von Fremden aufgezogen wurden.
»Und in dem Haus in Connecticut werden Sie mit Leonie leben?«
»Dort werde ich mit unseren Kindern leben. Sie kann meinetwegen wohnen, wo sie will.«
»Aber das ist ja grauenerregend!« Kady funkelte ihn böse an. »Kinder brauchen doch eine Mutter. Nur weil Ihre Mutter - wie meine - ständig abwesend war, heißt das noch längst nicht, daß alle Kinder auf diese Weise aufgezogen werden sollten. Sie sollten ...« Sie verstummte. Er lachte über sie. Schon wieder!
»Sie verdammter...«, schrie sie. »Sie sind ja genau wie Cole. Er hat sich über mich auch dauernd lustig gemacht und mich aufs Glatteis geführt.«
»Tatsächlich? Und wie hat er das gemacht?«
Prompt fiel Kady auf ihn herein und erzählte ihm trotz ihres Schwurs, kein Wort über die Vorgänge in Legend zu verlieren, in aller Ausführlichkeit, wie Cole sie dazu gebracht hatte, ihn zu heiraten.
»Und er war sich meiner so sicher, daß er sogar die Kirche schmücken ließ«, beschwerte sie sich. »Können Sie sich so etwas vorstellen? Er hat mich ausgehungert, damit ich ihn heirate!«
»Klingt ganz danach, als hätten Sie ihn gebeten, Sie zu heiraten, und nicht anders herum.«
Sie hatte sich vorgebeugt, um im Feuer zu stochern, doch nun drehte sie sich zu ihm um. »Ergreifen Sie seine Partei? Finden Sie es etwa richtig, was er mir angetan hat?«
»Ich will damit nur sagen, daß ich es dem Mann nicht verübeln kann, wenn er das getan hat, was er tun mußte, um Sie nicht zu verlieren«, sagte er leise.
Kady wandte sich ab, weil sie alles - die Enge der
kleinen Höhle, der Schimmer des Feuers und dieser Mann, den sie kannte und doch nicht kannte - emotional überforderte. »Ich glaube, ich bin ziemlich müde«, meinte sie und sah ihn nervös an.
Wortlos löste er einen Schlafsack vom Boden des Rucksacks und holte einen zweiten aus seinem Inneren. Kady seufzte erleichtert auf.
Tarik sah sie schief an. »War das nun ein Seufzer der Erleichterung oder des Bedauerns?«
»Erleichterung«, sagte sie hastig, aber an seinem Blick sah sie, daß er ihr nicht ganz glaubte.
Er breitete die beiden Schlafsäcke zu beiden Seiten des Feuers aus, und sie mußte die Augen abwenden, als er sich Hemd und Jeans auszog. Dann zog er sich ein Flanellhemd über die Shorts, das seine kräftigen, muskulösen Beine frei ließ.
Sie mußte ihre Finger förmlich dazu zwingen, ihr Hemd aufzuknöpfen, und einen Moment lang dachte sie daran, angezogen in ihren Schlafsack zu schlüpfen. Aber als sie zu Tarik hinüberblickte, hatte der es sich bereits in seinem Schlafsack gemütlich gemacht und starrte an die Decke.
So unbefangen wie möglich zog sich Kady bis auf die Unterwäsche aus und kletterte in ihren Schlafsack.
Obwohl sie durch das Feuer von ihm getrennt war, fühlte sie sich ihm sehr nahe. Und diese Empfindung verstörte sie zutiefst, weil ihre Beziehung so flüchtig war. »Warum haben Sie von Eifersucht und über die Männer in meinem Leben gesprochen?« fragte sie ohne nachzudenken. »Welche Bedeutung kann mein Leben schon für Sie haben? Wir sind einander fremd.«
»Das entspricht nicht ganz der Wahrheit, oder? Ich habe das Gefühl, Sie bereits mein Leben lang zu kennen, und Ihnen geht es doch ähnlich, nicht wahr?«
»Überhaupt nicht«,
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