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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zeigten.
    »Das ist mein Lieblingsfoto.« Er war hinter sie getreten, griff über ihre Schulter und zog ein Bild aus dem Stapel. Es zeigte sie als etwa Dreizehnjährige auf dem Pausenhof ihrer Schule. Doch während alle anderen um sie herum spielten, lehnte Kady an einer Wand und las in einem Buch.
    »Wahrscheinlich ein Kochbuch.« Sie lächelte und machte den Fehler, sich umzudrehen. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt.
    Einen Augenblick lang glaubte Kady, er würde sie küssen, doch er wandte sich ab. Kady empfand eine Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung. Was hatte sie denn erwartet? Schließlich war er mit einer anderen verlobt.
    So wie du mit Gregory verlobt warst, obwohl du ihn nicht geliebt hast, dachte sie unwillkürlich.
    »Erzählen Sie mir ein bißchen von Leonie«, sagte sie und lief zum Feuer zurück.
    Aber er reagierte nicht darauf. »Setzen Sie sich. Ich möchte mir Ihre Füße ansehen.«
    Sie brauchte nicht zu fragen, warum er wußte, daß ihre Füße nicht mehr im allerbesten Zustand war. Er schien sehr viel über sie zu wissen. Sie setzte sich auf einen Felsvorsprung und begann, die Schnürsenkel aufzubinden, aber er schob ungeduldig ihre Hände bei Seite. In zwei Sekunden hatte er ihr den Schuh ausgezogen und den nassen Strumpf abgestreift.
    »Wissen Sie eigentlich, wie gefährlich eine solche Blase werden kann?« fragte er verärgert. »Sehen Sie sich das an! An diesem Fuß haben Sie zwei Blasen, und wie viele am anderen?« Er wartete eine Anfrage gar nicht erst ab, zog ihr den anderen Schuh aus, entdeckte drei weitere Blasen und sah sie vorwurfsvoll an. Eine von ihnen war aufgegangen, Blut und Lymphe ließen ihren Strumpf an der Haut kleben. Behutsam zog er ihn ihr aus.
    Nachdem er Salben und Verbandszeug aus seinem Rucksack geholt hatte, begann er ihre wehen Füße zu behandeln.
    »Sie kümmern sich um alle Welt, aber niemand sorgt für Sie, was?« Sanft hielt er ihren Fuß in seinen warmen Händen.
    Kady hätte es nie zugegeben, aber durch die zärtliche Fürsorge, die er ihren Füßen widmete, fühlte sie sich ihm näher als jedem Mann zuvor. Sie war mit Gregory im Bett gewesen, hatte ihn aber nie wirklich gekannt. Sie war mit Cole zusammengewesen, hatte sich ihm jedoch nie zugehörig gefühlt. Jedenfalls nicht so, wie sie sich diesem Mann verbunden fühlte.
    »Haben Sie hier gespielt? Ganz allein?« fragte sie.
    »Immer«, antwortete er und begann ihre Füße mit Mull zu verbinden.
    »Was waren Sie? Ein Cowboy? Oder wollten Sie lieber ein Weltraumheld sein?«
    »Keins von beiden«, sagte er und wärmte ihren anderen Fuß zwischen seinen Handflächen. »Ich spielte Tausendundeine Nacht.« Lächelnd sah er sie an. »Als Junge war ich nahezu besessen von der arabischen Welt. Besonders Al el Din hat mich fasziniert, der im Westen allgemein Aladin genannt wird. Es gab ein Jahr in meinem Leben, in dem ich mir vorstellte, ein Berberprinz zu sein und mit einem wollenen Umhang herumlief, den ich mir halb über das Gesicht zog. Vermutlich, um mich vor dem Wüstensand zu schützen.«
    Mit funkelnden Augen sah er sie an. »Ich mußte mich davon trennen, weil ich von der Wolle einen Ausschlag bekam.«
    Kady lächelte nicht. »Was haben Sie genau damit gemeint, als sie sagten: Diesmal können Sie mich erreichen?«
    »Ich erinnere mich nicht. Wann war das denn? So, ist das nicht schon sehr viel besser?« fragte er und bezog sich auf ihren Fuß. »Für heute verordne ich Ihren Füßen strikte Ruhe. Sonst muß ich Sie morgen den Berg hinuntertragen.«
    »Das werden Sie nicht tun. Und? Was hatten Sie gemeint?«
    »Womit?«
    Sie sah ihn nur stumm an.
    »Oh, daß Sie mich erreichen können? Keine Ahnung. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, so etwas überhaupt gesagt zu haben.«
    Sie sah ihm an, daß er die Wahrheit sagte. Diese Unschuldsmiene konnte man nicht heucheln. »Haben Sie an mich gedacht, wenn Sie Ihren schwarzen Wollmantel trugen?« entfuhr es ihr.
    »Woher wissen Sie, daß er schwarz war?«
    Kady schwieg, wartete auf seine Antwort.
    Er holte Proviant aus seinem Rucksack und schien über ihre Frage nachzudenken. »Wahrscheinlich habe ich ständig an Sie gedacht. Sie gehörten zu meiner Kindheit.«
    »Haben Sie sich vorgestellt, ein weißes Pferd zu reiten und mich zu bitten, mit Ihnen zu kommen?« fragte sie leise.
    »Genau!« Er strahlte. »Und was wollen wir essen?
    Ich habe hier dehydriertes Boeuf Stroganoff, dehydriertes Chicken ä la King und dehydriertes

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