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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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los, und als sie heftiger zerrte, zog er sie in seine Arme. »Bitte, Kady«, sagte er leise und strich ihr über das Haar. »Ich möchte, daß Sie mir vertrauen. Bin ich nicht immer für Sie dagewesen?«
    Sie verbarg das Gesicht an seiner Brust, nickte. Die Wärme seines Körpers fühlte sich so gut an, die rauhe Wolle seines Pullovers machte ihr seine Männlichkeit bewußt. Kein Mann hatte in ihr die Emotionen geweckt, die er in ihr erregte. Er vermittelte ihr gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit und Gefahr. Er kam ihr vor wie ihr Freund und ihr Feind, ihr Beschützer und ihr Gegner.
    »Sehen Sie sich um«, flüsterte er und hob ihr Gesicht sanft von seiner Brust. »Es ist ein Friedhof. Und die Menschen auf ihm sind schon sehr lange tot.«
    Kady öffnete die Augen, und der erste Grabstein, den sie sah, war der für Juan Barela. Schnell drückte sie das Gesicht wieder an Tariks Gesicht.
    »Warum machen Sie so etwas mit mir?« fragte sie erstickt.
    »Ich möchte, daß Sie den Unterschied zwischen den Lebenden und den Toten begreifen. Sie waren nie mit Cole Jordan verheiratet, weil er vor vielen Jahren gestorben ist.«
    Sie riß sich von ihm los und funkelte ihn zornig an. »Sie wissen nichts. Gar nichts. Sie glauben, was man nicht in einem Computer speichern kann, existiert auch nicht. Sie glauben ... Oh, wen interessiert schon, was
    Sie glauben? Ich mag Sie nicht, ich brauche Sie nicht, und ich will, daß Sie mich endlich in Ruhe lassen!«
    Sie drehte sich um und wollte davonlaufen, aber Tarik packte ihren Arm und zog sie an sich.
    »Ich weiß, daß Sie mich nicht mögen, und vielleicht haben Sie sogar allen Grund dazu, aber ich werde Sie hier nicht alleinlassen. Ich glaube, daß Sie in Ihrem Leben schon von zu vielen Menschen alleingelassen wurden. Ob ich Ihre Geschichte glaube oder nicht, ist unerheblich. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihnen zu helfen.«
    Er schob sie ein wenig von sich ab, und als sie den Kopf nicht hob, griff er ihr sanft unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Wir sind schließlich Partner. Oder haben Sie das schon vergessen?«
    Als sie ihm in die dunklen Augen blickte, saß sie den Mann, der ihr so oft in ihren Träumen erschienen war. Sie dachte daran, wie sie als Kind auf allen Fotos die untere Gesichtshälfte abgedeckt hatte - auf der Suche nach den Augen, die sie jetzt anblickten. Und sie wußte, sie würde sich in ihn verlieben. Tief und rettungslos.
    Aber das durfte nicht sein. Sie kamen aus verschiedenen Welten, und ihm ging es ausschließlich darum, sein Familienvermögen von ihr zurückzubekommen. Ohne Ruth Jordans Testamentsnachtrag hätte sie ihn nie wiedergesehen. Und wenn er sein Ziel erreicht hatte, würde er so schnell wieder verschwinden, wie er sich in Kadys Leben gedrängt hatte.
    Sie wand sich aus seinen Armen und wischte sich über die Augen. »Richtig«, sagte sie. »Wir sind Geschäftspartner, und dabei würde ich es gern belassen.
    Also lassen Sie gefälligst Ihre Hände von mir.« Sie reckte das Kinn. »Und ersparen Sie sich alles Gerede über Grabsteine, die ich mir angeblich unbedingt ansehen muß. Was ich tue und lasse, geht Sie nichts an. Und jetzt möchte ich gern allein sein, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Während ihrer Worte veränderte sich seine Miene von tiefer Besorgnis in eine Maske amüsierter Arroganz. »Selbstverständlich«, sagte er. »Entschuldigen Sie, daß ich mich Ihnen aufgedrängt habe. Ich bin überzeugt davon, daß Sie den Weg zum Haus zurückfinden. Wie Sie überdeutlich klargemacht haben, brauchen Sie meine Hilfe nicht.« Sein Mundwinkel verzog sich zur Andeutung eines Lächelns. »Falls Sie zufällig in die Vergangenheit zurückstolpern, grüßen Sie meine Ahnen von mir.«
    Damit machte er auf dem Absatz kehrt und lief davon.
    Von einem Gefühl tiefer Einsamkeit überwältigt, machte sich Kady auf den Weg in die Berge. Sie war sich ziemlich sicher, die Felszeichnungen auch allein finden zu können und damit auch die Felsspalte. Aber was dann? Vielleicht ereignete sich ein Zeitfehler, und sie fand sich im Legend des Jahres 1917 wieder.
    Plötzlich wünschte sie sich, Tarik wäre bei ihr, verdrängte diesen Gedanken aber schnell wieder. Warum fühlte sie sich von diesem Mann nur so angezogen? Warum erinnerte sie sich nicht an die Zeit, die sie mit Cole verbracht hatte und sehnte sich danach, zu ihm zurückzukehren? Warum hatte dieser dunkle Mann ihre Erinnerung an alle anderen Männer ausgelöscht?
    Als sie

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