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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich freue, sie zu sehen. Dann schlief er wieder ein. Kady deckte ihn zu und ging dann hinunter, um das Frühstück zuzubereiten.
    Danach war sie in die Berge aufgebrochen, um über ihr Leben nachzudenken. Denn das konnte, soweit sie es sah, nur als Chaos bezeichnet werden.
    Tarik hatte ihr gesagt, er würde sie lieben. Selbstverständlich war das eine Lüge. Wie konnte ein Mensch einen anderen lieben, den er gerade wenige Tage kannte? So etwas las man nur immer wieder in Büchern, in der Wirklichkeit passierte es nie.
    Und was empfand sie für ihn?
    »Nichts«, sagte sie laut, blickte zum Himmel hoch und sah, daß sich die Wolken verdunkelten. Sie empfand für ihn ebensoviel wie er für sie. Also nichts.
    Nachdem das Problem Legend gelöst war, und sie hatte keine Ahnung wie, denn auch heute vormittag wollte sich die Felswand nicht öffnen, würde sie irgendwo eine Stellung annehmen und Tarik Jordan nie Wiedersehen. Er würde zu seinen Leonies und Wendells zurückkehren, und sie würde ihn nie Wiedersehen.
    Aber jetzt, als sich Kady umsah, wußte sie, daß sie Legend vermissen würde. Wenn Tarik die Wahrheit gesagt hatte - die Wahrheit über seine Lüge, genauer gesagt -, dann gehörte ihr Legend nicht, weil sie sein Vermögen nie besessen hatte, und daher Legend auch nicht für sich behalten konnte. Wenn sie den Ort verließ, würde sie auch ihn nie Wiedersehen.
    Die ersten Regentropfen schlugen ihr ins Gesicht, und Kady sah sich nach einem Unterschlupf um. Schon bald regnete es heftig. Sie begann zu rennen. Vielleicht konnte sie irgendwo einen Felsüberhang finden oder...
    Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen und blinzelte durch den Regen. Genau vor ihr schien ein Blockhaus zu sein.
    »Coles Hütte«, murmelte sie ungläubig. Die Hütte, in die er sie nach ihrer Hochzeit gebracht hatte, in der sie miteinander gelacht und gescherzt hatten.
    Sie rannte darauf zu und stand wenig später unter dem schützenden Dach der Veranda. Mit angehaltenem Atem streckte sie die Hand nach der Tür aus und hoffte, sie war nicht verschlossen, denn das Blockhaus schien sich in einem tadellosen Zustand zu befinden. Offenbar kümmerte sich irgend jemand darum.
    Die Tür ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen. Kady warf einen Blick ins Innere und hielt erneut den Atem an. Ihre Blicke fielen auf eine mit dunkelgrünem Cordsamt bezogene Couch, rustikale Berberteppiche, grüngoldene Vorhänge und ein Bett, dessen Decke zum Muster der Vorhänge paßte.
    Der riesige Kamin sah genauso aus wie der in Coles Hütte, Holzscheite waren darin gestapelt. In ihren nassen Kleidern erschauernd, griff Kady zu Streichhölzern und Papier. Nach wenigen Minuten erwärmten flackernde Flammen den Raum.
    Neben dem Bett stand eine holzgeschnitzte Truhe, die sie an die erinnerte, in der Cole seine Sachen aufbewahrt hatte. Sie öffnete den Deckel und war kaum überrascht, in ihr Kleidungsstücke zu finden. Es dauerte nicht lange, bis sie in einem warmen Pullover, trockenen Hosen und dicken Wollsocken steckte.
    Wohlig lächelnd ging sie in die Ecke des Raumes, um sich die Küchenausstattung anzusehen. Zu ihrer Verblüffung fand sie ein Mikrowellengerät. Und das bedeutete, daß die Hütte inzwischen an die Elektrizität angeschlossen war.
    Luke, ging es ihr durch den Kopf. Und dann fiel ihr ein, daß sie den jungen Mann gar nicht danach gefragt hatte, wie er sich gleichzeitig in Legend aufhalten und seinem Jurastudium nachgehen konnte.
    In der Hütte gab es auch fließendes Wasser und in der Nähe des Bettes eine Tür, die früher nicht dagewesen war. Als Kady sie öffnete, entdeckte sie zu ihrer Begeisterung dahinter ein komplett ausgestattetes Bad.
    Plötzlich flog die Tür der Hütte auf, und Tarik stürzte herein. Sehr durchnäßt und sehr zornig. »Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein, einfach so zu verschwinden? Von jetzt an gestatte ich dir nicht, dich zu entfernen, ohne jemandem zu sagen, wohin du willst.«
    Seine Worte ließen Kadys Freude, ihn zu sehen, jäh ersterben. »Du >gestattest    Finster blickte er sie an, von seiner Nase tropfte Regenwasser auf seinen Pullover. Kady mußte sich sehr dazu zwingen, nicht auf ihn zuzulaufen und die Arme um seine Taille zu schlingen.
    Statt dessen drehte sie sich um und sah ins Feuer. »Nachdem du dich von meinem Wohlbefinden überzeugt hast, kannst du wieder gehen«, sagte sie leise. Hinter sich hörte sie keinen Laut. Offenbar hatte er sich noch immer nicht von der Tür

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