Wenn Zauberhaende mich beruehren
um und sahen Tarik im Gras vor der Veranda stehen. »Und wenn du sie noch einmal so ansiehst, wirst du es bitter bereuen.« In seiner Stimme war keine Spur von Humor.
Mit einem Satz sprang der blonde Junge über das
Verandageländer hinweg auf Tarik zu, aber der trat behende zur Seite, und der Junge landete auf der Erde.
»Dachtest wohl, du könntest mich übertölpeln, was, Kleiner?« rief Tarik und reckte die Fäuste in der traditionellen Pose eines Kampfsportlers.
»Ich interessiere mich für deine Frau, nicht für dich.«
Und dann begannen die beiden zu Kadys Entsetzen miteinander zu kämpfen. Der blonde Junge sprang Tarik mit voller Wucht an, wurde von ihm aber mit einer einzigen Handbewegung zu Boden gestreckt.
»Hört auf!« schrie Kady, aber keiner der Männer schenkte ihr auch nur die geringste Beachtung. Wutentbrannt gingen sie erneut aufeinander los.
»Hört auf!« schrie sie noch einmal, rannte die Stufen hinunter, um sich zwischen die beiden zu werfen. Unglücklicherweise war ihr Eingreifen so schlecht geplant, daß sie irgendwie unter den jungen Mann geriet, als der sich mit einem hohen Sprung durch die Luft auf Tarik stürzen wollte. Schnell riß Tarik Kady zur Seite, so daß der junge Mann mit dem Gesicht auf der Erde aufschlug.
Kady befreite sich hastig aus Tariks Griff, lief zu dem Jungen und kniete sich neben ihn. »Nun sieh dir an, was du gemacht hast. Du hast ihn verletzt.«
»Yeah, Cousin, du hast mir weh getan«, jammerte der Junge, setzte sich auf und wischte sich Blut von der Nase.
Bis jetzt hatte Kady geglaubt, der Kampf wäre ernst gewesen, aber jetzt, nach einem Blick auf die beiden, erkannte sie, daß es sich um eines dieser Männerspiele handelte, die Frauen wohl für immer verschlossen bleiben würden. Voller Bedauern, auch nur eine Se-kunde Mitgefühl an die beiden verschwendet zu haben, stand sie auf.
»Du kannst dir deine Wunden selbst verarzten«, sagte sie, stemmte die Fäuste in die Hüften und funkelte Tarik erbost an, dem Blut aus dem Mundwinkel lief.
Sie hörte die Männer lachen, als sie die Stufen hinauflief und ins Haus ging. Sie schlug die Tür hinter sich zu und verzog das Gesicht. Männer! dachte sie verächtlich und machte sich auf die Suche nach der Küche.
26. Kapitel
Voller Stolz konnte Kady feststellen, daß ihr Abendessen -Fazzoletto und Tarte Tatin als Dessert - große Anerkennung bei Tariks Familie zu finden schien. Selbst Wendell schaffte es, beeindruckt auszusehen. Mit angehaltenem Atem wartete sie auf Onkel Hannibals Reaktion. Vielleicht hatte er eine Abneigung gegen etwas so Ausgefallenes wie Fazzoletto, mit Kräutern gefüllte und gerollte dünne Nudelteigschichten. Aber er aß sie ohne Kommentar.
Nach dem Essen begaben sich alle auf die Veranda, um die kühle, frische Abendluft zu genießen. Als sich Tarik auf das Geländer setzte, verschob Wendell ihren Stuhl sofort so, daß sie praktisch neben seinen Füßen saß. Kady entschied sich für einen Sessel am Rand der Veranda.
»Kady, mein Mädchen, wenn du nicht schon verheiratet wärst«, begann Onkel Hannibal und lehnte sich
behaglich in seinem Schaukelstuhl zurück, »würde ich dich nach diesem Essen glatt um deine Hand bitten.«
Lächelnd erwiderte Kady, über seinen Antrag ernsthaft nachzudenken, schließlich könne man nie wissen ...
Luke teilte ihr mit, daß er ein Jura-Examen bestanden hätte, ein wundervolles Apartment in Denver besäße und sie ebenfalls gern heiraten würde.
Daraufhin führte Wendell aus, daß Kady bereits einen Ehemann hätte und ganz Legend besäße. »Sollte das einer Frau nicht reichen?«
»Dir hat nie etwas gereicht, große Schwester«, erwiderte Luke, und an diesem Punkt hätte sehr leicht ein Streit ausbrechen können, aber Tarik griff ein und bestätigte, daß Kady bereits verheiratet wäre und daß das niemand von ihnen vergessen sollte.
»Wenn Sie Anwalt sind, Luke«, sagte Kady, »können Sie mir vielleicht sagen, ob eine vor hundert Jahren datierte Heiratsurkunde heute gültig ist?«
Luke sah von Kady zu Tarik, dann wieder zurück. »Nein, ich glaube nicht. Warum? Wurde ein solcher Fehler in eurer Heiratsurkunde gemacht?«
»Computerfehler«, erklärte Onkel Hannibal, als wäre er ein Experte in Datenerfassung.
»Sie ist handgeschrieben«, sagte Kady.
»Die computerisierten Schriftsätze heutzutage sind wirklich erstaunlich, oder?« meinte Tarik, lächelnd.
»Ich frage mich schon die ganze Zeit«, sagte Luke nachdenklich und sah Tarik an,
Weitere Kostenlose Bücher