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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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den Sie heiraten wollen?«
    »Petroglyphen sind Felszeichnungen. Auf der, die ich suche, jagen Männer einen Elch. Und der Mann, den ich heiraten werde, heißt Gregory Norman«, sagte sie. Und brach zu ihrem Entsetzen in Tränen aus.
    Sofort legten sich starke Arme um sie, ihr Kopf wurde an eine breite Brust gezogen. »Entschuldigung«, sagte sie. »Normalerweise...«
    »Schscht, mein Engel. Weinen Sie sich ruhig aus«, flüsterte er besänftigend und strich ihr über das Haar.
    Kady weinte, aber nicht lange. Als sie sich dann von ihm lösen wollte, hielt er sie weiter fest. Es bedurfte keines großen Drucks, sie in seinen Armen zu halten, denn inzwischen ängstigte sie sich wieder über das, was ihr zugestoßen war.
    »Wollen Sie mir nicht erzählen, was Ihnen zugestoßen ist? Ich bin ein guter Zuhörer.«
    »Das weiß ich nicht«, murmelte sie mit dem Gesicht an seiner Brust. »Ich weiß weder, was mir zugestoßen ist, noch wo ich bin. Und ich habe auch keine Ahnung, warum diese Männer Sie hängen wollten. Sind Sie nun ein guter oder ein böser Bursche?« Sie sah ihn fragend an.
    »Ein was?« Er runzelte eine Braue. Dann lächelte er und zog ihren Kopf wieder an seine Brust. »Ich bin ein guter Bursche. Diakon in der Kirche. Ich singe sogar jeden Sonntag im Chor. Sehen Sie.« Er schob ein Hosenbein hoch und zog einen Gegenstand aus dem Stie-fel, der wie ein kleines Jagdmesser aussah. In den Griff war eine Art Medaillon eingebettet.
    Kady betrachtete das Medaillon. »Ein Jahr«, las sie und sah, daß im Zentrum ein Kreuz graviert war. »Was bedeutet das?«
    »Ein Jahr, ohne nur einmal den Gottesdienst versäumt zu haben.« Wieder lächelte er sie schief an. »Ich bin sogar mit Windpocken hingegangen und habe in der Sonntagsschule fast alle Kinder angesteckt.«
    Sie lachte, fuhr ganz gewohnheitsmäßig mit dem Daumen über die Schneide und fragte sich, ob er das Messer selbst geschärft hatte. Nicht perfekt, aber sie hatte schon stumpfere gefühlt. »Und warum wollte man Sie dann hängen, wenn Sie ein solcher Ausbund an Tugenden sind?«
    »Jemals etwas von Habgier gehört?«
    »Gerüchteweise«, lächelte Kady. »Besitzen Sie etwas, was den anderen ins Auge sticht?«
    »Ein paar Rinder und ein Stück Land.«
    »Ah, so einer sind Sie. Millionen Rinder und Millionen Morgen Land.«
    Er lachte. »Nicht ganz. Soviel ich weiß, sind die Colorado Rockies nicht das beste Weideland.«
    Kady hob den Kopf und blickte sich um. »Colorado? Ich bin in Colorado?«
    Als sie ihn wieder ansah, musterte er sie sehr intensiv. »Wollen Sie es mir nicht endlich erzählen? Warum sind Sie hier? Wer hat Sie im Stich gelassen? Hat dieser Gregory...«, er zischte den Namen förmlich,»... Ihnen den Laufpaß gegeben?«
    »Selbstverständlich nicht!« sagte sie, wollte aufstehen, aber er zog sie wieder an sich.
    »Also gut, ich entschuldige mich. Aber man sieht hier nicht alle Tage eine Frau im Brautkleid allein durch die Berge wandern. Vor allem keine so schöne«, fügte er verhalten-heiser hinzu.
    Kady errötete. »Ich bin nicht schön. Ich habe fünfzehn Kilo Übergewicht und achte nicht auf mein Äußeres. Üblicherweise trage ich ausgebeulte Hosen und eine schmuddelige Jacke. Ich besitze ein Paar schwarze Schuhe und ein halbes Dutzend Paar Turnschuhe. Ich...«
    Sie brach ab, weil der Mann schallend lachte. »Finden Sie meine Lage etwa komisch?« erkundigte sie sich leicht gereizt.
    »Was für Männer kennen Sie denn, wenn sie Sie nicht für die schönste aller Frauen halten? Ich habe noch nie eine so wundervolle Frau wie Sie gesehen. Ihr Gesicht und Ihre ...« Er sah sie von Kopf bis Fuß an, und als er den Blick wieder hob, funkelten seine Augen vor Bewunderung. »Alles an Ihnen ist vollkommen. Kein Mann könnte so blind sein, in Ihnen nicht die Aphrodite zu sehen, die Sie sind.«
    Einen Moment lang sah sie ihn nur mit großen Augen an. »Verstehe«, brachte sie schließlich über die Lippen. »Einfach so ...« Sie rückte ein wenig von ihm fort. »Ich glaube, ich gehe jetzt lieber.«
    Sofort sprang er auf und streckte ihr die Hände entgegen. »Sie müssen mir sagen, wohin Sie wollen. Ich bringe Sie hin.«
    Als ihm Kady in die blauen Augen sah, wäre sie ihm fast wieder an die Brust gesunken, aber nur fast. Reiß dich zusammen! befahl sie sich selbst. Was ist eigentlich mit dir los? Du bist mit einem Mann verlobt, träumst von einem zweiten und scheinst nun drauf und dran, einem dritten die Kleidung vom Leib zu reißen.
    »Fährt hier

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