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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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fast eine Schande, hier so herumzusitzen«, sagte sie und sah durch das Fenster auf die Berge hinaus.
    Cole hob seinen Kopf von der Kaffeetasse. »Und was sollten wir deiner Meinung nach sonst tun?«
    »Ich weiß nicht, mir fällt nichts ein«, erwiderte Kady behaglich und dachte daran, wie sehr die moderne Zeit von der Uhr und dem Kalender regiert wurde. Jetzt wußte sie nicht einmal, wie spät es war, geschweige denn welcher Wochentag.
    »Tatsächlich nicht?« fragte er scherzend. »Wir könnten ausreiten.«
    »Nein.« Sie stand auf, um ihre Tassen mit frischem Kaffee zu füllen.
    »Wir könnten nach der Lost Maiden Mine suchen.« Cole trank einen Schluck Kaffee. »Millionen von Dollar in Gold, und das ganz in der Nähe.«
    »Längst gefunden«, murmelte Kady und blickte zum Fenster hinaus.
    »Was?« Cole sah sie scharf an. »Du hast die Lost Maiden Mine gefunden?«
    »Ich nicht«, erwiderte Kady. »Sie.«
    Cole starrte sie an. »Was meinst du damit?«
    »Die Mine wurde neunzehnhundertzweiundachtzig gefunden. Es stand in allen Zeitungen. Eine Weile lang grassierte von Küste zu Küste das Maiden-Fieber.«
    Als sie nichts mehr sagte, griff Cole nach ihrer Hand und drückte sie auffordernd. »Okay, okay«, sagte sie. »Aber ich kann mich wirklich nicht besonders gut erinnern. Ein paar Wanderer fanden das Gold in einer kleinen Höhle in der Nähe eines Felsens, der Ähnlichkeit mit dem Gesicht eines alten Mannes hat. Aber nun frage mich bloß nicht, wo das ist, denn ich habe absolut keine Ahnung. Ich nahm bisher an, die Mine wäre in Arizona gefunden worden.«
    Cole schnaubte verächtlich. »Der alte Goldschürfer, der behauptete, die Mine entdeckt zu haben, kam immer in den Saloon, als ich ein Junge war.«
    »Und was hattest du als Junge in einem Saloon zu suchen?«
    »Ich habe mich betrunken und unanständige Dinge mit den Mädchen angestellt. Aber nun erzähl ein bißchen mehr über diesen Schatz.«
    »Sehr viel mehr weiß ich nicht, aber ...« Sie sah ihn an und war versucht, ihn nach den »unanständigen Dingen« zu fragen. »Hatte der Goldschürfer ein Glasauge?«
    »Ja, ein ziemlich häßliches. Warum?«
    »Das wurde allgemein angenommen, aber da niemand mehr lebte, der ihn noch persönlich gekannt hat, konnte man nicht sicher sein, ob es seine Überreste waren, die man auch in der Höhle gefunden hat.« Kady seufzte wohlig auf. »Das alles war unglaublich romantisch. Es hieß, daß dieser alte Mann vom Geist eines schönen Indianermädchens in die Höhle geführt worden war, aber niemand hat ihm geglaubt.«
    Cole lachte schallend auf. »Er war ein alter Trunkenbold, ein unglaublicher Betrüger beim Kartenspiel, ein
    Dieb und ein Lügner. Selbstverständlich hat ihm niemand geglaubt.«
    »Offenbar hat er nicht immer gelogen, und du solltest dir angewöhnen, den Menschen mehr zu vertrauen.«
    »Du glaubst alles, was man dir erzählt, also bist du vertrauensselig genug für uns beide. Aber nun erzähl mir endlich, was an dieser Mine so romantisch war und wieviel darin gefunden wurde.«
    »Ich überlasse es dir, über das Gold Vermutungen anzustellen. Zwei Wanderer sahen eine Fledermaus zwischen den Felsen verschwinden, wollten herausfinden, wohin sie geflogen war, und entdeckten eine kleine Höhle. Drinnen fanden sie zwei Skelette, das einer jungen Frau mit den Überresten eines perlenbestickten Kleides und eines alten Mannes in einer Lederjacke. Er hatte ein Glasauge und ...« Sie sah zu Cole auf. »Obwohl durch Untersuchungen eindeutig bewiesen wurde, daß das Skelett der Frau ungefähr hundert Jahre älter war als das des Mannes, hielten sie einander bei den Händen, als sie gefunden wurden.«
    »Und das soll romantisch sein? Zwei Tote? Was ist an zwei Skeletten denn romantisch? Das Leben ist romantisch.«
    »Du bist eben ein Mann, das ist es, was an dir stört.«
    »Seit wann ist das für dich ein Anlaß zur Beschwerde?«
    Als Kady lächelte, küßte er sie, aber Kady hütete sich vor jedem Anflug von Leidenschaft bei ihren Zärtlichkeiten. Jeder derartige Versuch ließ ihn zurückzucken. »Laß sie uns suchen gehen. Die Mine. Laß uns die Mine suchen gehen.«
    »Aber die ist doch ...« Kady brach ab. »... längst gefunden« hatte sie sagen wollen, doch das stimmte ja nicht. Sie befanden sich im Jahr 1873. »Wofür willst du das Gold? Hast du noch immer nicht genug?«
    »Mir geht es nicht um das Gold, sondern um das Abenteuer. Stell dir doch vor, wie aufregend das ist! Moment mal. Was haben die Leute, die es

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