Wenn Zauberhaende mich beruehren
heraus und als ob sie diese Überlegung verdrängen wollte, setzte sie sich auf seinen Schoß, umfaßte sein Gesicht mit den Händen und küßte ihn leidenschaftlich.
»Hey, was ist denn das?« Gregory fing ihre Hände ein und bog den Kopf zurück. »Vor dem Frühstück?« fragte er fast mißbilligend.
»Du hast mir gefehlt« sagte Kady, verschränkte die Arme in seinem Nacken und drückte sich an ihn.
»Nun, du hast mir auch gefehlt.« Stirnrunzelnd befreite er sich aus ihrer Umarmung. »Kady«, sagte er streng. »Alles hat seine Zeit. Und ein Sonntagmorgen im Onions ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort.«
Leicht verlegen versuchte es Kady mit einem Scherz. »Und wie wäre es dann mit meinem Apartment?« Sie bemühte sich um einen verführerischen Blick.
Gregory musterte sie einen Moment lang. »Was um alles in der Welt ist denn heute in dich gefahren? Und was hast du da an?«
»Gefällt es dir?« Kady sah auf die rote Bluse hinunter, die sie sich aus einem Impuls heraus angezogen hatte. Aus welchem Impuls eigentlich? Weil ihr in Legend alle Männer Heiratsanträge gemacht hatten? »Die hat mir Jane zu Weihnachten geschenkt. Sie meinte, wenn sie so ... nun, wenn sie so aussehen würde wie ich, würde sie das auch zeigen. Deshalb hat sie mir die Bluse geschenkt.« Sie sah zu Gregory auf. »Glaubst du, es wirkt?«
»Wenn du mich fragst, ob es mir gefällt, daß dein Ausschnitt überquillt, dann ist die Antwort nein.«
»Eifersüchtig?« Kady strahlte ihn an.
»Nicht unbedingt«, erwiderte er, als fände er diesen Gedanken erheiternd. »Aber es ist nicht sehr vernünftig. Wenn du mit nacktem Oberkörper am Herd stehst, könntest du dich noch verbrennen. Und, liebste Kady, so reizvoll unsere Position auch ist - mir sind beide Beine eingeschlafen. Du bist schließlich nicht unbedingt leicht wie eine Feder, oder?«
Abrupt sprang Kady von seinem Schoß. »Nein, natürlich nicht«, sagte sie hastig. »Ich werde dir einen Kaffee machen und dann mit den Vorbereitungen für das Essen beginnen.« Sie wollte gehen, aber Gregory griff nach ihrem Arm.
»Kady, du siehst ganz wundervoll aus. Wirklich, Honey. Aber mir wäre es lieber, wenn du dich nur mir so zeigst und nicht der ganzen Welt.« Er küßte sie auf die Hand, und Kady verließ lächelnd den Raum. Es war ein schönes Gefühl, wieder zu Hause zu sein.
»Irgend etwas ist mit dir passiert«, stellte Jane fest, »und ich werde auch herausbekommen was.« Sie waren im Möbelgeschäft der Tyson's Corner Mall, und Kady begutachtete jeden einzelnen Gegenstand in dem großen Verkaufsraum.
»Bist du deshalb noch hier?« erkundigte sich Kady und warf einen Blick auf das Preisschild an einem grünen Samtsofa. »Glaubst du, das könnte zu den Lampen mit den Lackfüßen passen, die ich auf der Auktion gekauft habe? Und zu dem neuen Teppich?«
»Neuer Teppich, neues Sofa, neue Lampen! Genau das meine ich. Was ist mit dir los?«
»Nicht so laut. Die Leute fangen schon an, uns anzustarren.«
»Sie werden erst richtig starren, wenn ich dich mit dieser überteuerten Gardinenkordel an den Bettrahmen fessele, damit du mir endlich erzählst, was mit dir passiert ist.«
»Ich wußte ja gar nicht, daß du so perverse Gelüste hast«, sagte Kady, aber als Jane nicht lächelte, seufzte sie tief auf. »Mit mir ist gar nichts los. Das habe ich dir bereits hundertmal gesagt. Ich suche lediglich Möbel aus, weil ich bald heirate. Und die Rechnungen lasse ich an Gregory schicken. Bereitet dir das keine Genugtuung?«
»Vor vier Tagen hattest du Angst, überhaupt ein Laken zu kaufen, aber jetzt stürmst du die Geschäfte und erklärst kurz und bündig, was du haben willst. Ganz so, als wärst du eine abgebrühte Konsumentin. Dem armen Teppichverkäufer hast du so zugesetzt, daß er mir fast leid getan hat.«
»Tatsächlich?«
»Und da ist noch etwas, Miss Kady Long. Du flirtest mit Männern.«
»Ich stehe kurz vor meiner Heirat, nicht vor meiner Exekution. Was wäre gegen ein wenig Flirten einzuwenden?«
Jane sah sie geradezu erschüttert an. Die Kady, die sie ihr Leben lang gekannt hatte, lief vor jedem Mann davon, der sie auch nur ansah. Aber vor drei Tagen hatte Kady dreieinhalb Stunden lang mit einem Teppichhändler Pfefferminztee getrunken und um den Preis für den Teppich gefeilscht. Jane und Debbie hatten geglaubt, vor Langeweile tot umfallen zu müssen, aber Kady schien jede Sekunde zu genießen. »Er hat mich gefragt, ob ich nicht seine Zweitfrau werden
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