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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Kady merkwürdigerweise sehr viel jünger. Im Moment sah sie nicht so aus, als wäre ihr nur noch kurze Zeit auf Erden beschieden.
    Während die Kutsche am Hanging Tree vorbei auf die Felswand mit den Petroglyphen zufuhr, stellte Ruth Jordan Kady beiläufig Fragen nach ihrem Leben im 2o. Jahrhundert: wo sie geboren war, den Namen ihrer Eltern, ihrer Adresse in Alexandria. Lachend teilte ihr Kady sogar ihre Sozialversicherungsnummer mit. »Leider weiß ich die Nummer meines Passes nicht auswendig«, sagte sie.
    Ruth Jordan lächelte nicht. »Wann haben Sie Cole getroffen?« fragte sie. Und als ihr Kady den Tag nannte, fügte sie hinzu: »Ich gebe Ihnen von da an sechs Wochen Zeit. Wenn Sie dann noch keinen Kontakt zu den Nachkommen meines Sohnes aufgenommen haben, wird es wohl nicht mehr dazu kommen.«
    »Einverstanden«, antwortete Kady, als die Kutsche vor der Felswand hielt, die sie inzwischen so gut kannte. Jedermann in Legend wisse, wo sich die Petroglyphen befinden, hatte Ruth Jordan erklärt, als Kady ihr davon erzählte. Wieder einer von Coles kleinen Scher-
    »Vielen Dank, Kady«, flüsterte Ruth Jordan und strich ihr eine Locke hinter das Ohr. »Vielen Dank für das, was Sie für meinen Enkelsohn getan haben. Vielen Dank für das, was Sie für mich getan haben. Ich werde mich nach Kräften bemühen, die Verletzungen zu heilen, die ich meinem jüngeren Sohn zugefügt habe. Und vielleicht kann ich auch etwas für Legend tun. Wenn mir die Zeit dazu bleibt.«
    Kady verdrängte jeden Gedanken daran, was sie damit meinte. Wenn sie wieder in Virgina war, wäre Ruth Jordan bereits viele Jahre tot.
    Nach einer kurzen aber innigen Umarmung stieg Kady aus der Kutsche und lief den Bergpfad hinauf, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ihre Zeit in der Vergangenheit war vorüber. Jetzt wollte sie in die Zukunft blicken, in eine Zukunft mit Gregory, den Mann, den sie liebte.
    Kurze Zeit später stand Kady wieder in ihrem Apartment und sah sich um. Sie war zwei Wochen fort gewesen, aber sie hatte keine Ahnung, wieviel Zeit inzwischen in der Welt des 2o. Jahrhunderts vergangen war. Fast unbewußt knipste sie den Fernseher an, schaltete Channel Two ein und sah zu ihrer Verblüffung, daß es kurz nach zwei Uhr nachts war. An dem Tag, an dem sie das Brautkleid angezogen hatte.

17. Kapitel
    Wo ist Cole? Und warum ist das Haus so still? Es dauerte eine ganze Minute, bis sich Kady bewußt wurde, daß sie wieder zu Hause war, in Virginia, in ihrer Zeit, bei Gregory.
    Lächelnd verließ sie das Bett, lief ins Bad und blieb einen Moment bewundernd vor den Annehmlichkeiten eines modernen Bades stehen. Fließendes Wasser! WC! Heißes Wasser!
    Kady duschte ausgiebig und rieb sich dann eine halbe Stunde lang mit Lotionen ein. Normalerweise war nie Zeit für derartigen Luxus, aber heute ...
    Sie blickte auf die Uhr und wurde von leichter Panik ergriffen. Schon zehn Uhr. Doch dann erinnerte sie sich daran, daß es Sonntag war und das Onions geschlossen hatte. Dennoch stand sie auch sonntags normalerweise um diese Zeit bereits in der Küche, um irgend etwas Appetitliches in den Ofen zu schieben. Gregory und seine Mutter setzten sich sonntags gegen zwei Uhr gern zu einem ausgiebigen Frühstück an den Tisch, und Kady war stolz auf das Essen, das sie ihnen dann servierte.
    »Wie wäre es zur Abwechslung mal mit gegrillter Klapperschlange?« murmelte sie vor sich hin. Lachend trat sie an ihren Kleiderschrank, um sich anzuziehen.
    Eine Stunde später betrat Kady das Onions. Gregory saß an einem der Tische, eine Kaffeetasse in der Hand, die Zeitung vor dem Gesicht. Er blätterte um, warf ihr einen flüchtigen Blick zu und widmete sich wieder seiner Lektüre.
    Sein Anblick verschlug Kady fast den Atem. Es war lange her, seit sie ihn gesehen hatte und inzwischen war sie mit einem anderen zusammen gewesen. Würde er ihr die Schuldgefühle am Gesicht ablesen? Irgendeine Veränderung an ihr bemerken?
    »Mom hat den Kaffee gebrüht«, sagte er ohne hochzublicken. »Ich bin mir nicht sicher, ob er mich umbringt. Es könnte aber durchaus sein.«
    »Kaffee kommt sofort.« Lächelnd machte sich Kady auf dem Weg zur Küche. Nichts hat sich geändert, dachte sie erleichtert. Für Gregory waren nur Stunden seit ihrem letzten Zusammensein vergangen. Er hatte keine Ahnung, daß sie tagelang fort gewesen war, oder daß sie...
    Als Kady an ihm vorbeiging, fiel ihr zum tausendsten Mal auf, wie gut er aussah. Fast so gut wie Cole, dachte sie. Aus einem Impuls

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