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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gerade daran, daß Sie ein Brautkleid und die Uhr meines Sohnes in einer alten Kiste gefunden haben. Woher stammt das Kleid?«
    »Keine Ahnung. Ich hielt es für das Brautkleid von Coles Mutter, aber...« Kady mußte lächeln. »Aber Cole meinte, da er nicht bei der Hochzeit gewesen wäre, könne er auch nicht wissen wie es aussah.« Bei der Erinnerung an Coles Scherz hätte Kady fast wieder zu weinen begonnen.
    »Beschreiben Sie mir das Kleid.«
    Kady konnte zwar keinen rechten Sinn darin erkennen, aber da es Ruth Jordan wichtig zu sein schien, begann sie das Brautkleid zu beschreiben.
    Kady hatte noch keine drei Sätze gesprochen, als Ruth sie unterbrach. »Stimmt nicht. Der Rock stimmt nicht. Mein Sohn und meine Schwiegertochter heirateten im Jahr dreiundsechzig, und damals trug man weite Röcke, mit Reifen. Aber Sie schildern ein Kleid mit Tornüre. Und das ist ein Kleid aus der Mitte der siebziger Jahre - achtzehnhundertdreiundsiebzig.«
    »Und für wen wurde es dann angefertigt, wenn nicht für Coles Mutter?«
    Ruth Jordan sah Kady nur mit hochgezogenen Brauen an.
    »O nein! Sie können doch nicht wirklich glauben, daß es für mich gemacht wurde. Ich meine, es paßt mir perfekt, aber wie sollte jemand wissen, daß ich ... Ich meine, wer könnte annehmen, daß ...«
    »Ich«, erklärte Ruth Jordan unumwunden. »Ich hätte das Kleid nähen lassen und in die Kiste legen können.«
    Kady öffnete mehrmals den Mund und schloß ihn dann wieder. »Aber das ergibt doch gar keinen Sinn. Ich habe das Kleid gefunden, bevor ich mit Ihnen zusammentraf.«
    »Ja, aber nach Ihren eigenen Aussagen befinden wir uns hundert Jahre vor der Zeit, in der Sie das Kleid finden. Was sollte mich davon abhalten, das Kleid anfertigen zu lassen und in die Kiste zu stecken?«
    »Soll das etwa heißen, daß alles wieder von vorn beginnen kann? Daß ich in meine Zeit zurückkehre, die Kiste finde, nach Legend komme und ein Fest gebe und ...« Sie brach ab und sah Ruth Jordan fast verzweifelt an. »Was wollen Sie von mir? Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich wünsche mir, daß Sie Cole ins Leben zurückholen könnten. Ich wünsche mir, daß Sie die Morde an meiner Familie ungeschehen machen könnten. Ich wünsche mir sogar..., daß Legend überlebt hätte. Aber ich kann nicht erkennen, wie das gelingen könnte, Kady.« Sie lächelte. »Ich bin Ihnen dankbar für das, was Sie meinem Enkelsohn gegeben haben. Ich hätte ihn gern zum Mann heranwachsen sehen, aber ich weiß, daß er genauso geworden wäre, wie Sie ihn beschrieben haben.«
    Kady wartete darauf, daß Ruth Jordan die Bombe platzen ließ. Sie wußte, daß die alte Dame noch etwas in der Hinterhand hatte. »Was wollen Sie von mir?« fragte sie noch einmal.
    »Ich möchte, daß Sie in Ihrer Zeit nach Nachkommen von mir forschen. Ich möchte, daß Sie zu ihnen Kontakt aufnehmen.«
    Kady lächelte. »Und was sage ich ihnen? Daß ich achtzehnhundertsiebenundneunzig ihre Ururgroßmutter kennengelernt habe? Oder daß ich mit ihrem Großgroßcousin ein großes Abenteuer erlebte, der ein erwachsener Mann war, obwohl er eigentlich im Alter von neun Jahren gestorben ist?«
    Ruth Jordan lachte. »Das hört sich ein wenig unglaubwürdig an, oder?«
    »Und was ist mit Gregory? Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber die Jordans scheinen den Mann, den ich liebe, ständig zu ignorieren. Den Mann, den ich heiraten werde. Irgendwie drängt sich mir das Gefühl auf, daß er absolut kein Verständnis für das alles aufbringen wird.«
    »Sie wollen ihm davon erzählen?« fragte Ruth Jordan ungläubig.
    »Daß ich die letzten Tage vor meiner Hochzeit mit einem anderen Mann verbracht habe? Wohl kaum.«
    »Es fällt mir schwer, von Ihnen ein Versprechen zu erbitten. Sie haben bereits mehr als genug für meine Familie getan. Aber versprechen Sie mir dennoch, meine Nachkommen aufzusuchen, falls sich die Gelegenheit dazu ergibt? Das heißt, wenn ich überhaupt welche habe.«
    »Also gut, ich verspreche es.« Sie gähnte. Am Horizont wurde es langsam hell, und sie sehnte sich nach ihrem Bett.
    »Sind Sie bereit, nach Hause zurückzukehren, Liebes?«
    »Ja«, erwiderte Kady überzeugt. Sie hatte genug von Zeitreisen und übernatürlicher Zauberei. Sie wollte ein paar Stunden schlafen. Und sich mit Gregory treffen. Sie wünschte sich, daß ihr Leben von jetzt an normal verlief. Absolut normal.
    »Joseph!« rief Ruth Jordan, und sofort stand der Mann neben ihr und half ihr vom Stuhl. Jetzt wirkte Ruth Jordan auf

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