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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Kady, fuhr mit den Fingerspitzen fast zärtlich über die vergilbten Papiere und sah, daß sie mit »Joseph« signiert waren, mit dem Namen von Ruth Jordans Kutscher und Diener. Was alles hatte er in jener Nacht gehört?
    »Diese Zeichnungen vermitteln ein anderes Bild von ihr als der alte Zeitungsartikel mit der Überschrift >Haß vernichtet eine ganze Stadt<, nicht wahr?«
    »Sie war sehr sympathisch, wirklich liebenswert«, erwiderte Kady. Und als sich Mr. Fowler zufrieden auf seinem Sessel zurücklehnte, wußte sie, daß sie sich verraten hatte. Ganz offensichtlich hatte er wissen wollen, ob Kady Ruth auf irgendeine Weise tatsächlich begegnet war, und nun wußte er es.
    »Entschuldigen Sie mich bitte ...« Er stand auf. »Ich denke, Sie sollten Ruth Jordans Brief allein lesen. Wenn Sie fertig sind, drücken Sie bitte auf den Knopf neben sich. Dann stehe ich Ihnen sofort wieder zur Verfügung.« Er verließ den Raum.
    Kady zögerte. Sie wußte, daß der Inhalt des Briefes sie erneut mit der Familie Jordan und Legend verknüpfen würde. Etwas in ihr wollte den Brief ungeöffnet zurücklegen und ins Hotel zurückkehren. Aber etwas anderes, Zwingenderes, fühlte sich von C.T. Jordans Augen wie gebannt.
    Schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte, griff sie zu dem silbernen Öffner, den Mr. Fowler bereitgelegt hatte, und schlitzte den Umschlag auf.
    »Meine liebste Kady,
    wenn Sie diesen Brief lesen, haben Sie meine Nachkommen gefunden. Ich habe Ihnen die Frist von sechs Wochen gesetzt, um mich davon zu überzeugen, daß Sie über die Anteilnahme und Energie verfügen, die Sie brauchen, um uns helfen zu können. Ich war davon überzeugt, daß Sie innerhalb dieser sechs Wochen zu der Erkenntnis kommen, daß Sie Ihren Gregory nicht lieben. Denn wenn Sie ihn lieben würden, wären Sie nicht zu uns geschickt worden.
    Wenn Sie diesen Brief lesen und Kontakt zu meiner Familie aufgenommen haben, dann erhalten Sie damit die Verfügungsgewalt über das Vermögen meiner Familie...«
    Kady hob den Blick und hielt den Atem an. Nein, das mußte sie mißverstanden haben. Sie las weiter.
    »Vielleicht kann ich Ihnen auch gar nichts hinterlassen. In
    neunundneunzig Jahren kann meine Familie durchaus verarmt sein, aber wenn meine Nachkommen nach meinem Sohn Cole Tarik kommen, wage ich das zu bezweifeln. Daher gehe ich im Moment davon aus, daß Sie eine sehr reiche junge Frau sind.
    Aber warum mache ich Ihnen dieses Geschenk, warum vertraue ich Ihnen so vollständig? Weil Sie begangenes Unrecht wiedergutmachen können, Kady. Nicht nur das Unrecht an meiner Familie, sondern auch das, was den Einwohnern von Legend zugefügt wurde. Denn wegen der Morde an meiner Familie in jener verhängnisvollen Woche mußten Hunderte von Menschen über Generationen hinweg leiden.
    Ich weiß nicht, ob Sie erfüllen können, worum ich Sie bitte, ob das überhaupt möglich ist. Aber ich flehe Sie an, es zumindest zu versuchen. Die Menschen, denen Sie in Legend begegnet sind, hatten nie die Chance, erwachsen zu werden, Kinder zu bekommen, alt zu werden.
    Wir haben die Fehler begangen, Kady, nicht Sie. Sie waren eine Art Schachfigur der Geschehnisse, aber Ihre Güte und Großzügigkeit machte es Ihnen möglich, die Toten zu erwecken. Für eine gewisse Zeit gaben Sie uns Hoffnung, schenkten Sie uns das Leben.
    Und nun bitte ich Sie von ganzem Herzen, nach Möglichkeiten zu suchen, das noch einmal zu tun. Ich habe getan, was ich tun konnte, um Ihnen dabei behilflich zu sein. Ich lege Ihnen die Macht in die Hände, die Geld den Menschen verleiht. Ich habe meine Verwandten zugunsten einer Frau enterbt, mit der ich lediglich ein paar Stunden verbracht habe. Aber ich vertraue Ihnen, weil Sie auserwählt wurden, zu uns zurückzukehren. Sie können das Geld zu allem verwenden, wonach Ihnen der Sinn steht. Sie können sich alle erdenklichen luxuriösen Wünsche erfüllen.
    Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie so etwas tun würden. Bitte, Kady, helfen Sie uns. Ich flehe Sie an. Wir brauchen Sie. Wir alle brauchen Sie. Mehr, als Sie sich vielleicht vorstellen können.
    Mit all meiner Liebe und Hoffnung Ruth Jordan«
    Als Kady den Brief sinken ließ, konnte sie kaum atmen. »Für eine gewisse Zeit gaben Sie uns Hoffnung, schenkten uns das Leben«, las sie noch einmal. »Ihre Güte und Großzügigkeit.« Das waren fast die Worte, die auch Jane geschrieben hatte.
    Aber wie, fragte sie sich. Wie sollte sie Ruth Jordans Wünsche erfüllen? In ihrem Kopf

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