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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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»Was soll ich sonst noch über ihn sagen? Seine einzige Extravaganz sind seine Messer und Schwerter, und er beherrscht alle Kampfsportarten. Als Junge hat er nahezu jeden Wettbewerb gewonnen, an dem er sich beteiligte.« Er senkte die Stimme. »Aber wenn Sie mich fragen, scheint er eine fast zwanghafte Vorliebe für scharfe Werkzeuge zu haben.«
    Kady ließ das unkommentiert, da nicht wenige Leute ihr eine ähnliche Leidenschaft vorgeworfen hatten. »Und was ist mit seiner Familie? Was für eine Frau ist seine Mutter?«
    »Ich bin ihr nur wenige Male begegnet. Sie ist sehr schön, elegant, aber genauso kalt wie sein Vater. Soweit mir bekannt ist, hat sie nach der Geburt des Sohnes ihr eigenes Leben geführt. Sie lebt in Europa und er wohnte in New York, das heißt, wenn er nicht mit seinem Privatjet unterwegs war. Das Kind - C.T. Jor-dan - wurde von Angestellten im Haus in Connecticut aufgezogen.«
    Einen Moment lang empfand sie Mitleid mit ihm. Aber was war eine einsame Kindheit im Vergleich zu gar keiner?
    Irgendwann fragte Kady Mr. Fowler, warum er so offensichtlich erfreut darüber gewesen war, daß sie das Vermögen erhalten hatte.
    Er legte seine Hand auf Kadys Finger und lächelte väterlich. »Lassen Sie es mich so ausdrücken: Es gefällt mir, daß eine so sympathische junge Frau die Möglichkeit erhält, mit diesen beträchtlichen Summen etwas Gutes zu tun.«
    Kady erinnerte sich daran, auf welche Weise Cole für den Bau von Waisenhäusern gesorgt hatte, und sie fragte sich, was sie tun könnte. Aber da es nicht ihr Geld war, dachte sie nicht lange darüber nach.
    Während Mr. Fowler sie ausführlich über »ihr« neues Vermögen informierte, fragte sie den Anwalt auch um Rat, wie sie sich Tarik gegenüber verhalten sollte. Zunächst schien er ein wenig zu zögern, doch dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück.
    »Ich weiß zwar nicht, in welcher Weise und wofür Sie Hilfe verlangen«, begann er und machte eine Pause, um ihr die Chance einer Erklärung einzuräumen. Als sie nichts sagte, fuhr er fort: »Aber ich weiß, daß Sie ihm nichts schenken dürfen. Er ist an Verhandlungen mit ausgefuchsten Geschäftsleuten gewöhnt, eine kleine Köchin aus Virginia könnte er leicht über den Tisch ziehen. Verzeihen Sie, wenn ich das so sage, doch ich bin sicher, daß er Sie so sieht.«
    Kady nickte und dankte ihm für seinen Rat.
    »Sie müssen klipp und klar Ihre Forderungen stellen. Wenn Sie ihm eine Schokoladentorte backen, wird das nicht viel bringen, fürchte ich«, fügte er lächelnd hinzu.
    Kady erwiderte sein Lächeln nicht. Vielleicht betrachtete Mr. Fowler das alles als eine Art Scherz, aber für sie war es Ernst.
    Am Abend, nach dem Ende ihrer Besprechungen, brachte eine schwarze Stretch-Limousine sie »nach Hause«. Nach allem, was sie an diesem Tag erlebt hatte, überraschte es sie überhaupt nicht, daß der Chauffeur sie vor dem Plaza Hotel absetzte, wo ein junger Mann auf sie wartete, um sie in ihre Suite hinaufzuführen. Sie wunderte sich auch kaum, daß sie in den Schränken eine Kollektion Kleider in ihrer Größe entdeckte. Sie erinnerte sich daran, daß irgendwann am Nachmittag ein Mann in Mr. Fowlers Büro erschienen war und sie von Kopf bis Fuß gemustert hatte, als wollte er Maß für einen Sarg nehmen. Nicht für einen Sarg, dachte sie jetzt, nur für Versace und Chanel.
    Als Kady ins Bad ging, um zu duschen, sagte sie sich, daß sie nichts davon annehmen durfte. Vielleicht hatte sie einen rechtlichen Anspruch auf diesen Luxus, aber keinen moralischen. Doch vor einem rotseidenen Nachtgewand war ihre Entschlossenheit ins Wanken geraten. Noch nie in ihrem Leben hatte sie in Seide geschlafen.
    Wenn sie jetzt an ihr Verhalten beim Betreten des Hauses dachte, in dem Tarik sein Apartment hatte, krümmte sie sich innerlich zusammen. Sie hatte sich für eine Auseinandersetzung gewappnet, wollte ihm zeigen, daß auch eine »kleine Köchin aus Virginia« kämpfen konnte.
    Mr. Fowler hatte angerufen, um die Gebäudeüberwachung auf ihre Ankunft vorzubereiten, aber als der Fahrstuhl im Penthouse hielt, streckte sie die Hand nach dem Klingelknopf aus. Warum eigentlich? fragte sie sich dann. Schließlich ist es jetzt mein Apartment, oder? Abgesehen davon bezweifelte sie stark, daß sie ihn überhaupt antreffen würde. Denn trotz Mr. Fowlers anderslautenden Informationen war Kady davon überzeugt, daß ein Mann wie Tarik viele Frauen hatte. Sehr viele Frauen.
    Kady schloß auf - und verabscheute das

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