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Wenn Zauberhaende mich beruehren

Titel: Wenn Zauberhaende mich beruehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sich genommen haben?«
    Es fiel Kady nicht leicht, ihre Gedanken zu ordnen. Seit sie auf der Welt war, hatte die reiche und einflußreiche Familie Jordan sie gekannt. Hatte er Fotos von ihr gesehen? Hatte sie deshalb von ihm geträumt? Bestand zwischen ihnen wegen Ruth Jordans Testament irgendeine mentale, psychische Verbindung? Lange bevor sie Cole kennengelernt hatte, war das Testament in Kraft getreten. Sie hatte es nur nicht gewußt.
    »Erzählen Sie mir, was Sie und Fowler Vorhaben.« Er stellte sein leeres Glas ab. »Ich finde, Sie sollten mir endlich sagen, was Sie von mir wollen.«
    Kady schluckte. »Ich möchte, daß Sie mit mir nach Colorado fahren und mit mir nach einer Möglichkeit suchen, ins Jahr achtzehnhundertdreiundsiebzig zurückzu ...«
    Sie brach ab, denn er lachte. Lachte so, als wäre sie durchaus reizend, aber total beschränkt.
    »Eine Zeitreise?« fragte er. »Wollen Sie darauf hinaus? Glauben Sie, das wäre der Grund dafür gewesen, daß Ihnen die erbarmungslose Ruth ihr ganzes Geld hinterlassen hat?«
    Kady sah ihn nur schweigend an, während er noch immer lachend zwei Schritte auf sie zukam.
    »Sie wollen also, daß ich in irgendeine Geisterstadt fahre, in die Vergangenheit zurückkehre und ... und was dann? Schwebt Ihnen eine Umkehr der Geschichte vor? Eine Menge Frauen hat auf unterschiedlichste Weise versucht, Zugang zu meinem Bankkonto zu erhalten, aber die ist neu.« Er senkte die Stimme. »Sagen Sie, Miss Long, haben Sie vielleicht zuviel H.G. Wells gelesen?«
    Mit einer blitzschnellen Handbewegung schüttete ihm Kady den Rest ihres Gin-Tonic ins Gesicht. Sie wußte nicht, ob sie jemals einen Menschen so abgrundtief verabscheut hatte wie diesen Mann.
    Er wischte sich über das Gesicht. »Erst ein Messer und nun ein Drink. Was kommt als nächstes? Eins Ihrer Souffles?«
    »Lassen Sie mich eins klarstellen, Mister Jordan. Ich wollte das alles nicht. Hätten Sie vor drei Monaten Kontakt zu mir aufgenommen, hätte ich Ihnen Ihr Vermögen liebend gern rückübertragen, weil es mir nicht gehört und ich es nicht will.«
    »Ha!«
    Kady ignorierte ihn. »Aber in den letzten Monaten hat sich mein Leben verändert, drastisch verändert. Und das alles nur wegen Ihrer Familie. Nicht meiner, Ihrer! Ich habe einer sehr sympathischen alten Dame versprochen, ihre Nachkommen aufzuspüren, und dieses Versprechen wurde von mir eingelöst. Dann hat sie mich mit einem Brief aus dem Grab gebeten, ihr zu helfen. Das will ich zumindest versuchen. Und jetzt mein Angebot, Mister Midas: Wenn Sie mich dabei

    unterstützen, bekommen Sie Ihr Geld zurück, jeden Cent, zurück. Wenn nicht, werde ich es behalten. Sie haben die Wahl.«
    Er sah sie schweigend an, und einen Moment lang empfand Kady Angst vor ihm. Nicht, daß er sie angreifen, ihr körperlichen Schaden zufügen könnte. Nein, sie fürchtete seine Nähe, die Intensität seiner dunklen Augen.
    Kadys Herz klopfte in ihrer Kehle, und einen Moment lang glaubte sie, er würde sie küssen. Doch der Moment ging vorbei, und er trat einen Schritt zurück, griff in die Tasche, zog Schlüssel heraus und legte sie auf einen Glastisch. »Es gehört Ihnen«, sagte er. »Alles gehört Ihnen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Miss Long.«
    Damit drehte er sich um und ließ Kady in dem kalten, aufwendig eingerichteten Apartment allein.
    Kady kam es so vor, als hätte alle Energie sie verlassen. Sie sank auf ein Sofa und starrte lange Zeit blicklos vor sich hin. Tarik Jordans Zorn auf sie war berechtigt, mehr als berechtigt. Das Geld gehörte seiner Familie, und sie hatte kein Recht, auch nur einen Cent davon auszugeben. Darüber hinaus hatte sie kein Recht, ihn zu erpressen. Ruth Jordan hatte sie um Hilfe gebeten, niemanden sonst.
    Kady suchte ihre Sachen zusammen und verließ das Apartment.
    Von ihrem Hotelzimmer aus rief sie Mr. Fowler an und erklärte ihm, daß sie C.T. Jordan alles zurückgeben wolle. Sofort! Sie wolle lediglich den Grund und Boden von Legend behalten und fünfundzwanzigtausend Dollar zur Begleichung ihrer Unkosten.
    Als sie dem Anwalt erklärte, sie wünsche die entsprechenden Papiere am nächsten Morgen um acht Uhr zu unterschreiben, antwortete er mit einem schlichten: »Selbstverständlich.« Lächelnd legte Kady den Hörer auf und wußte, daß ihr einige Annehmlichkeiten des »Reichseins« mit Sicherheit fehlen würden.
    Am nächsten Morgen brachte ein Bote die versprochenen Unterlagen, und als Kady sie durchsah, klopfte es an der Tür. Es war der

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