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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sollen!«
    »Sie meinen, dort weiß man nichts von den New-Age-Leuten?«
    »Ich habe Sula und Dan gebeten, dem Trust noch nichts zu erzählen«, sagte Jackson.
    »Ich hatte Angst, man könnte uns die Mittel streichen. Chief Inspector, Sie wissen gar nicht, wie viel hier auf dem Spiel steht! Die Zukunft des Bamford Museum hängt davon ab! Wir haben eine echte Chance, etwas Aufsehenerregendes zu finden!«
    »Dann sollte ich vielleicht einfach hinaufspazieren und mich mal mit Ihren Nachbarn unterhalten.« Als er an Meredith vorbeikam, murmelte sie leise:
    »Danke, dass du gekommen bist. Ich hatte das Gefühl, Ursula enttäuscht zu haben.«
    »Ich hatte das Gefühl, dich enttäuscht zu haben. Außerdem muss ich mir die Sache selbst ansehen. Wir treffen uns heute Abend um sieben im Pub, in Ordnung?« Sie nickte. Somit war wenigstens das geregelt. Er würde Meredith am Abend sehen.
    Auf den ersten Blick wirkte das Lager verlassen. Markby blieb am Rand stehen und überflog die Szenerie. Er fragte sich, warum das Lager menschenleer war, und er spürte, wie sich deswegen eine gewisse Unruhe in ihm ausbreitete. Ein großer schwarzer Fleck inmitten der Ansammlung schrottreifer Fahrzeuge markierte die Stelle, wo am Abend zuvor das Feuer gebrannt hatte. Noch immer stiegen kleine Rauchwölkchen von den Überresten verkohlten Holzes auf. Babywindeln flatterten in der leichten Brise. Ein Abfallhaufen unter einem nahen Busch moderte unter einem Schwarm laut summender Fliegen vor sich hin. Hinter dem Busch drang ein unverwechselbarer Gestank hervor, der von der Existenz einer gemeinschaftlichen Latrine kündete.
    »Igitt!«, rief Markby angewidert.
    Plötzlich erklang hinter ihm eine Stimme.
    »Können wir Ihnen behilflich sein?« Er wandte sich um. Zwei junge Frauen waren wie aus dem Nichts hinter ihm erschienen. Sie sahen recht unterschiedlich aus: Die eine war eine selbstsichere junge Person in einem langen Rock und mit stabilen Arbeitsstiefeln an den Füßen; die andere trug Jeans, hatte kurzgeschorenes Haar, und ihre nackten Arme waren übersät von einer überwältigenden Menge von Tätowierungen.
    »Chief Inspector Markby von der Bamforder Polizei«, stellte er sich mit fester Stimme vor.
    »Ich möchte mich gerne mit jemandem unterhalten, der hier die Verantwortung trägt.«
    »Wir sind ein Kollektiv!«, sagte die junge Frau mit dem langen Rock.
    »Dann werde ich mit Ihnen sprechen, wenn es recht ist.« Beide funkelten ihn an. Dann sagte die junge Frau:
    »Geh und such Pete, Lily. Er sollte sich anhören, was der Mann zu sagen hat.« Lily, die tätowierte Frau, deren Name überhaupt nicht zu ihr passte, verschwand hinter den Wohnanhängern. Markby hatte schon häufiger mit so genannten Kollektiven zu tun gehabt; in der Praxis hatte sich herausgestellt, dass es stets eine dominante Persönlichkeit gab, die das Sagen hatte, ganz gleich, wie die Theorie lautete. Im Leben gab es nun einmal Anführer und Mitläufer. Die Frau mit dem langen Rock und der aggressiven Haltung war eine Anführerin; zum Befehlen geboren. Teure Erziehung auf privaten Schulen brachten diese Art von Selbstvertrauen und Autorität hervor, zusammen mit der kristallklaren Aussprache. Lily mit den Tattoos war, trotz all ihrer offensichtlichen Nonkonformität, eine Mitläuferin, wahrscheinlich aus ärmlichen Verhältnissen, mit wenig Bildung und leicht zu beeinflussen.
    »Dürfte ich Ihren Namen erfahren?«, erkundigte sich Markby.
    »Anna Harbin«, erwiderte die Frau knapp.
    »Nicht, dass ich Ihnen das sagen müsste oder dass es Sie etwas anginge.«
    »Dieses Lager geht mich sogar sehr viel an, Miss Harbin. Sie sind nicht rein zufällig mit Colonel Harbin verwandt, dem Coroner?« Ihre Mundwinkel zuckten verärgert.
    »Er ist mein Großonkel.«
    »Weiß er, dass Sie so leben?«
    »So?« Ihre Augen musterten ihn spöttisch.
    »O ja, obwohl er es wahrscheinlich lieber nicht zur Sprache bringt. Es schickt sich nicht, wissen Sie? ›Schröcklich peinlich!‹« Sie war eine gute Mimin und ahmte ihren Onkel perfekt nach. Markby unterdrückte ein Grinsen.
    »Er weiß selbstverständlich nicht, dass ich hier auf diesem Hügel bin, und ich wäre Ihnen zu Dank verpflichtet, wenn Sie es ihm nicht sagen würden. Macht es einen Unterschied? Dass Onkel George Coroner ist, meine ich?«
    »Für mich nicht«, entgegnete Markby milde (obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach).
    »Aber für Sie letzten Endes schon – ja, vermutlich macht es einen Unterschied.« Ihre Augen

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