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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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an, ein Kunststück, das noch durch den Umstand unterstrichen wurde, daß sie größer war als der Mann.
    Er schrumpfte in sich zusammen, als Unterwürfigkeit ihn überkam.“Ja, Sir! Gewiß, Sir! Wenn Madam mir folgen würde?“
    Sich bei jedem zweiten Schritt verneigend, führte er die Herrschaften in einen sauberen kleinen Raum.
    Während der Earl Anweisung für ein kräftigendes Mahl gab, sank Helen aus Dankbarkeit mit einen kleinen Seufzer in einen gutgepolsterten Sessel, der vor dem Kamin stand, und vermied es dabei sorgfältig, in den über dem Sims hängenden Spiegel zu schauen. Sie hatte wenig Ahnung, wie schlimm sie aussah, konnte sich jedoch nicht vorstellen, daß eine genauere Kenntnis hilfreich sein würde.
    Martin hörte sie seufzen.
    Er blickte sie an und sagte zum Wirt: „Wir hatten mit unserer Kutsche einen Unfall. Unsere Bediensteten folgen uns mit dem Gepäck. Vielleicht würdest du dich gern irgendwo frischmachen, meine Liebe?“ fügte er mit erhobener Stimme hinzu und drehte sich zu der müden Juno um.
    Sie zwinkerte, stimmte dann jedoch bereitwillig zu. Zu einer kleinen Kammer geführt und mit warmem Wasser versorgt, wusch sie sich den Staub von Gesicht und Händen und wappnete sich dann innerlich, um den Schaden zu begutachten, den die Abenteuer an ihrem Aussehen verursacht hatten.
    Die Augen glänzten klar, und der Wind hatte ihr Farbe in die Wangen getrieben. Offensicht bekam es ihrer Konstitution, mit dem Earl of Mer-ton durch die Landschaft zu fahren. Schließlich zog sie die Haarnadeln aus der Frisur und ordnete die Fülle der Locken zu einem schlichten Knoten. Das aprikosenfarbene Seidenkleid war durch unzählige Knautschfalten zerknittert, die zu glätten unmöglich waren. Mehr als den Rock zu schütteln und glattzustreichen, konnte sie nicht tun.
    Sie kehrte in den Salon zurück und sah, daß das Essen auf dem Tisch stand.
    Lächelnd stand Martin auf und half ihr beim Platz nehmen.
    „Wein?“
    Sie nickte.
    Er füllte ihr Glas. Ohne weitere Umstände widmeten sie sich dann der Aufgabe, das vor ihnen stehenden Mahl zu verspeisen. Schließlich lehnte er sich gesättigt zurück und verdrängte die Grübeleien über ihre Lage, um sich dem Genuß des Weines und dem Anblick der schönen Juno hingeben zu können, die damit beschäftigt war, eine Birne zu schälen.
    Sein Blick schweifte über ihre vollen Kurven. Voll und rund, das waren die Worte, die ihm in diesem Zusammenhang in den Sinn kamen. Außerdem reif, prall und andere, weitaus weniger akzeptable Ausdrücke. Hinter dem erhobenen Glas verbarg er das Lächeln. Alles in allem fand er keinen Makel an der Art, wie die schöne Juno gestaltet war.
    „London erreichen wir heute nicht, oder doch?“
    Die Frage lenkte seinen Blick auf die vollen, geschwungenen und im Moment mit Birnensaft benetzten Lippen der Frau. Der drängende Wunsch, sie zu kosten, erfüllte ihn. Abrupt richtete er die Gedanken auf das Problem, das die Dame und er hatten.
    Er bemerkte den Ausdruck von Besorgnis in Ihren schönen Augen und antwortete mit beruhigendem Lächeln: „Nein.“
    Helen fühlte sich berechtigt, das Lächeln zu ignorieren. Hatte er eine Ahnung, welche Panik sie mit aller Willenskraft unterdrückte? Offensichtlich nicht.
    „Das Steckenbleiben in der Furt hat uns viel Zeit gekostet“, fuhr er ernster fort. „Ich bin jedoch bereit, die ganze Nacht zu kutschieren, auch wenn ich nicht glaube, daß uns das viel nützen wird, da die Ankunft im Morgengrauen unsere augenblickliche Lage nicht verbessert.“
    Helen krauste die Stirn und mußte zugeben, daß die Bemerkung zutraf. Der Earl würde nicht imstande sein, ihr eine Kutsche zu mieten, wenn sie mitten in der Nacht in Hounslow eintrafen.
    „Bevor Sie auf den Gedanken fallen, mir vorzuschlagen, Ihnen eine Kutsche zu mieten, damit Sie allein Weiterreisen können, sage ich Ihnen lieber gleich, daß ich mich nicht dazu bereitfinden werde.“
    Helen furchte die Stirn noch stärker und öffnete den Mund.
    „Auch nicht mit Begleitschutz.“
    Helen machte den Mund zu und starrte finster den Earl an. Der Ton, den er angeschlagen hatte, und der entschlossene Zug um den Mund warnten sie jedoch, daß kein Einwand ihn umstimmen könne. Ehrlich gesagt, hatte sie gar nicht den Wunsch, die Nacht in einer über die Straßen rumpelnden Kutsche zu verbringen und von Ängsten vor Wegelagerern und schlimmerem heimgesucht zu werden.
    „Was dann?“ fragte sie im vernünftigsten Ton, dessen sie fähig war.
    Sie wurde

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