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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hätte Martin fast um die mühsam gewahrte Selbstbeherrschung gebracht.
    "Juno“, sagte er und war froh, daß er die Stimme innerhalb akzeptabler Grenzen gehalten hatte. „Schöne Juno.“
    Sein Lächeln war gänzlich außerhalb seiner Kontrolle. Es spiegelten
    sich darin seine verruchten Gedanken und skandalöse Andeutungen.
    Helen zog eine Braue hoch und versuchte, Wasser auf die Flammen zu schütten, die sie offenbar zwischen sich und dem Earl entfacht hatte. „Ich glaube nicht, Sir, daß diese Anspielung angebracht ist.“
    Sein lächeln wurde intensiver.
    „Im Gegenteil, meine Liebe. Ich finde sie sehr angebracht.“
    Helen versuchte, die Stirn zu furchen. Juno, die Königin der Göttinnen. Wie konnte sie dagegen Einwände erheben?
    „Und da wir jetzt unsere allernächste Zukunft geregelt haben, schlage ich vor, daß wir aufbrechen.“
    Martin stand auf und reckte sich ausgiebig, um seine Eile mit Trägheit zu bemänteln. Wenn es ihm nicht gelang, die schöne Juno rasch aus diesem Raum und in relative Sicherheit auf dem Kutschbock zu bringen, konnte er nicht mehr für die Folgen garantieren. Ihre Nähe raubte ihm allen Willen, den verderbten Neigungen zu widerstehen. Und er hatte noch das Dinner vor sich, das er mit ihr allein einnehmen würde. Er mußte so viel Kraft wie möglich sammeln.
    Er ging um den Tisch und half der schönen Juno beim Aufstehen. Dann legte er sich ihre kleine Hand in die Armbeuge und führte sie zur Tür. „Kommen Sie, Madam. Ihre Kutsche erwartet Sie.“

5. KAPITEL
    Martin hatte in Cholderton eine Herberge mit dem Namen „Die Glocken“ ausgewählt, um dort die Nacht zu verbringen. Die Kleinstadt lag südlich der nach London führenden Straße, auf der der Verkehr ununterbrochen weiterfloß. „Die Glocken “war ein altes Haus, das in den Tagen schnelleren Vorankommens weniger frequentiert, dennoch in gutem Zustand war und so aussah, als würde man dort eine angenehme Nacht verbringen.
    In den privaten Salon geführt, schaute Helen sich in der von verblaßter Eleganz geprägten Umgebung um. Sie nickte zustimmend, und ihre hochmütige Haltung unterstrich die Vortäuschung falscher Tatsachen.
    Martin hatte die verabredete Geschichte erzählt, und seine angeborene Arroganz hatte jede Möglichkeit, auf Ungläubigkeit zu stoßen, hinweggefegt.
    Lord und Lady Merton brauchten Zimmer für die Nacht. Der Wirt hatte nichts Befremdliches an dem Verlangen gesehen. In der Tat, er war sehr erfreut, die Herrschaften bei sich zu haben.
    „Meine liebe Frau wird Ihnen gleich das Abendessen bringen, Mylord. Es gibt Ente und Rebhuhn mit Gemüsen und Weincreme zum Nachtisch.“
    Mit betont hochnäsiger Gelassenheit nickte Martin und sagte: „Das klingt annehmbar.“
    Nachdem die Tür sich hinter dem kleinen Mann geschlossen hätte, blickte Martin belustigt zu der schönen Juno.
    Sein Lächeln erwärmte sie ebenso wie das im Kamin flackernde Feuer. Sie merkte, daß sie nervös war, als der Earl sich ihr näherte, drehte sich um und streckte die kalten Hände zum Feuer aus. Nachdem die Sonne untergegangen war, hatte der Earl darauf bestanden, daß Helen seinen Carrick anzog. Sie griff nach dem schweren Mantel, um ihn abzulegen.
    Sofort war Martin bei ihr und streifte mit den Fingern ihre Wange.
    „Lassen Sie mich das tun.“
    Sie mußte es ihm gestatten, denn sie hätte sich nicht regen können, selbst wenn die Zimmerdecke auf sie gestürzt wäre. Seine sanfte Berührung, die so leicht, aber fast wie eine Zärtlichkeit war, umnebelte ihr die Sinne. Der Effekt, den der Earl auf sie hatte, wurde mit der Zeit immer stärker. Wie, in aller Welt, sollte sie den Abend überstehen?
    Martin betrachtete die vor ihm stehende Vision und erkannte mit routinierter Erfahrenheit, daß sie sich unbehaglich fühlte. Wären die Umstände anders gewesen, hätte sie allen Grund gehabt, sich bedroht zu fühlen. Doch wie die Dinge standen, war sie in Sicherheit. Zumindest sicher genug, korrigierte sich Martin.
    Er wußte, sie konnte spüren, daß er sich zu ihr hingezogen fühlte, und hatte sich von Stunde zu Stunde mehr durch ihre Bemühungen, das zu verbergen, wie stark ihr seine Nähe bewußt war, unterhalten gefühlt. Er hatte sich unterhalten und neugierig gemacht gefühlt. Eindeutig war die schöne Juno, falls sie Witwe war, keine von den Witwen, die ihre Gunst mit fröhlicher Unbekümmertheit verschenkte. Er sah, daß sie leicht die Stirn furchte.
    „Warum sind Sie ohne Kammerdiener oder Lakai auf

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