Wer bist du, suesse Morgenfee
sie wohl kaum im ,Chef Simon` erdrosseln, Brice. Zu viele Zeugen!" sagte Fergus ironisch.
„Es wäre ein Jammer, überhaupt Spuren auf diesem schönen Hals zu hinterlassen."
Fergus war nicht überrascht, dass auch Brice von Chloes Aussehen hingerissen war. Sie war wirklich unglaublich schön. Leider war sie auch manipulierend und hinterlistig, wie er herausgefunden hatte. „Ich werde an deinen Rat denken", erwiderte er kurz angebunden und ging zur Tür.
„Ich mochte sie", sagte Brice hinter ihm leise.
Fergus ging weiter und verließ das Haus. Verdammt, er hatte Chloe auch gemocht! Er war nicht sicher, was er jetzt von ihr hielt.
Du lieber Himmel, sie ist so schön! war sein erster Gedanke, als Fergus dreißig Minuten später das Restaurant betrat und sie an einem Tisch gegenüber dem Eingang sitzen sah. Sie blickte gequält aus dem Fenster. Offensichtlich glaubte sie, er hätte sie versetzt. Wider Erwarten befriedigte ihn ihre Verunsicherung überhaupt nicht. Seine kalte Wut ließ anscheinend keinen Raum für andere Gefühle.
Es half auch nicht, dass ihr Gesicht vor Erleichterung und Freude aufleuchtete, als sie sich umwandte und ihn sah.
„Chloe." Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie hart auf den Mund.
„Fergus ..." Sie blinzelte nervös.
Er setzte sich ihr gegenüber. „Was ist los? Dass ich dich mit einem Kuss begrüße, ist doch wohl in Ordnung? Schließlich sind wir ein Liebespaar, stimmts?"
Seine Aggressivität verwirrte sie sichtlich. Verwirrung! Das war nichts im Vergleich mit den Gefühlen, die in ihm tobten. Er wollte sie nicht mehr erdrosseln. Vielleicht würde es ihn mehr befriedigen, sie übers Knie zu legen und ihr eine Tracht Prügel zu verpassen!
Irgendetwas stimmt nicht, dachte Chloe argwöhnisch. Fergus war fünfzehn Minuten zu spät zu ihrer Verabredung gekommen. Und ganz in Schwarz, seine Züge hart und mitleidslos, sah er gefährlich aus! Wie, in aller Welt, sollte sie mit ihm über ihren Vater sprechen, wenn Fergus in dieser Stimmung war?
„Fergus!" Ein großer, attraktiver Mann kam zu ihnen an den Tisch. Chloe erkannte ihn wieder. Es war Chef Simon. „Ich dachte mir, dass du es bist, als ich die Reservierung gesehen habe. Schön, dich hierzu haben."
Fergus stand auf, und sie schüttelten sich die Hand. „Wie ist das Eheleben?"
„Wundervoll", versicherte ihm Daniel Simon lächelnd, bevor er fragend Chloe ansah.
Fergus sah sie auch an, und sein kalter Blick ließ sie unwillkürlich schaudern. Das war ja, als würde er sie hassen! Zugegeben, er war nicht allzu zufrieden mit ihr gewesen, als sie sich am Freitagabend getrennt hatten, enttäuscht, weil sie so plötzlich gegangen war, aber er hatte sie nicht gehasst. Warum war das jetzt anders? Was konnte in den drei Tagen dazwischen passiert sein?
„Das ist Chloe", stellte Fergus sie vor. „Daniel Simon, mein Onkel."
„Freut mich, Sie kennen zu lernen." Daniel gab ihr die Hand. „Entschuldigt mich, ich muss zurück in die Küche. Ich hoffe, euch schmeckt das Essen", sagte er freundlich.
Fergus setzte sich wieder hin, und Chloe musterte verstohlen sein maskenhaft starres Gesicht. Sie hatte das bestimmte Gefühl, dass sie das Essen beide nicht genießen würden.
Sie hatte sich an diesem Tag besonders sorgfältig angezogen. Der Hosenanzug aus Seide hatte genau die Farbe ihrer Augen. Bei all der Notiz, die Fergus von ihrem Aussehen genommen hatte, hätte sie ebenso gut einen Sack tragen können!
„Was ist los, Fergus?" brach sie schließlich das peinliche Schweigen zwischen ihnen.
„Warum sollte irgendetwas los sein?"
Chloe sah ihn besorgt an. Es war niemals einfach gewesen, mit ihm zu reden, aber an diesem Tag war er wie ein kalter, unnahbarer Fremder. „Du scheinst heute ... anders zu sein."
„Ich weiß nicht, was du meinst. Und du vermutlich auch nicht”, sagte er beleidigend, bevor er die Speisekarte nahm. „Wollen wir bestellen?"
Chloe gefiel der harte, herausfordernde Blick nicht, den er ihr zuwarf. Ihr war klar gewesen, dass die Verabredung zum Mittagessen die letzte Gelegenheit war, mit Fergus zu sprechen. Nach seinem Gespräch mit Peter Ambrose am nächsten Tag würde Fergus wahrscheinlich wissen, wer sie war. Aber wie sollte sie das Thema anschneiden, wenn er in dieser Stimmung war?
„Was willst du, Chloe?" fragte er plötzlich scharf.
Sie zuckte schuldbewusst zusammen. „Mir war nicht klar, dass ich irgendetwas will", erwiderte sie ungeschickt.
„Ich meinte dein Mittagessen",
Weitere Kostenlose Bücher