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Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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wanden sich inzwischen jämmerlich winselnd am Boden. Der Gestank nach verbranntem Fleisch war unerträglich, der gesamte Sauerstoff schien aus der Luft verschwunden zu sein. Keuchend und hustend folgte Heinz seinem Chef nach, auf der Flucht vor den Schmerzensschreien und auf der Suche nach seinem Sohn Lukas.
    Eine unerwartet geräumige Höhle erschien im Fackellicht vor Heinz’ Augen. Sie war nur knapp so hoch wie seine eigene Körpergröße, aber erstreckte sich bis tief in den Fels hinein. Heinz nahm zuerst keine Spuren von menschlicher Anwesenheit wahr. Er zündete zur Vorsicht eine zweite Fackel an und hielt nun in jeder Hand eine.
    Robert Adlam ging nach einem Moment des Innehaltens mit zielstrebigen Schritten vorwärts, tiefer in die Höhle hinein. Ihre gemeinsamen Schritte hallten von den kahlen Felswänden wider, als Heinz ihm weiter folgte. Die Augen des Pferdepflegers gingen unruhig hin und her, tasteten die Schatten in den Winkeln und Spalten des Steins ab, immer bereit, das Feuer einzusetzen, wenn ihn jemand angriff.
    Hinter einem zu ihrer rechten Seite liegenden Felsvorsprung kam plötzlich eine weitere schwarze Gestalt hervor, und zwar so überraschend, dass diese Heinz eine Fackel aus der Hand entreißen konnte. Heinz schrie erschreckt auf und im selben Moment hatte schon seine Jacke Feuer gefangen. Um die Jacke von seinem Körper reißen zu können, musste er die zweite Fackel loswerden und schleuderte diese direkt auf seinen Angreifer, der jedoch geschickt zur Seite auswich und das Feuer nicht einmal streifte.
    Herr Adlam schlug der schwarzen Gestalt seine Fackel direkt ins Gesicht und die darauf folgenden Schmerzenslaute übertrafen Heinz’ Angstgeschrei bei weitem. Im selben Moment knallte ein Schuss.
    Herr Adlam fiel zur Seite und landete auf dem harten Steinboden. Seine Fackel ließ er dabei nicht los. Heinz, der noch immer wild mit seiner Jacke kämpfte und schon die Hitze des Feuers auf seinem Bauch schmerzhaft zu spüren bekam, sah diese Szene nur aus den Augenwinkeln, und dachte voller Panik bei sich: ‘Jetzt geht alles schief! Wir werden sterben, hier, mitten im Wald!’
    Doch Herr Adlam war schneller wieder auf den Beinen, als Heinz gucken konnte. Eine weitere seiner Fackeln brannte nun und wurde im nächsten Augenblick von ihm durch die Luft geschleudert, in einen finsteren Winkel zwischen den Felsen. Ein gellender Schrei war dort zu hören, und ein Mann mit brennendem Gewand stürzte wild um sich schlagend hervor.
    „Hiiilfe!“ brüllte auch Heinz, als er seine Jacke von sich geworfen hatte, aber ein Teil seiner darunter liegenden Kleidung in Flammen stand. Sein Atem ging stoßweise, der Schweiß stand ihm auf der Stirn und er schlug nach den gefräßigen, roten Zungen um sich herum.
    Herr Adlam drehte sich zu ihm herum und griff nach einem von Heinz’ Armen. Heinz versuchte, sich ihm zu entziehen, um reflexartig weiter auf das Feuer einzuschlagen.
    „He, Heinz!“ rief Herr Adlam laut, obwohl er direkt vor dem Pferdepfleger stand, und zog damit Heinz’ Aufmerksamkeit endlich auf sich. Die Augen, in die der Pferdepfleger nun blickte, waren weit geöffnet und glitzerten im Licht des Feuers wie schwarze Perlen. Schlagartig wurde Heinz ruhiger und hörte auf, sich gegen die Hand auf seinem Arm zu wehren. Herr Adlam bewegte die Lippen und nahm dabei seinen intensiven Blick nicht von Heinz. Der Pferdepfleger vernahm kein Wort, von dem, was sein Gegenüber sagte, sondern er hörte nur die Schmerzensschreie um sich herum und das Geräusch des Feuers: ein lautes Knacken und Knistern, wie die malmenden Kiefer eines Ungeheuers.
    Das Gefühl, das er im Keller schon zu spüren bekommen hatte, kam zurück, sogar noch stärker, als vorher: ein heißer Blitz, der seinen gesamten Körper erfüllte. Wie ein Energiestoß, als ob etwas Kraftvolles in ihn gefahren sei.
    Herr Adlam ließ ihn los.
    Heinz erblickte Johannes, der mit zwei grell lodernden Fackeln in den Händen an ihnen vorbei stürzte, tiefer in die Höhle hinein. Herr Adlam streckte Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand aus und wies damit auf Heinz’ zum Teil schwarz verkohltes Hemd, während er - nun hörbar - ein kurzes Wort in dieser fremdartig klingenden Sprache sagte. Heinz sah kurz an sich herab und bemerkte, dass die Flammen verloschen waren. Doch die brennenden Schmerzen seiner verbrannten Hautstellen waren keineswegs verschwunden.
    Ehe Heinz es sich versah, hatte er schon wieder eine brennende Fackel in der Hand, doch

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