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Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition)

Titel: Wer Blut sät (Vater der Engel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Gees
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wieder verklingenden Schmerzes.
    Danach schien sein Inneres zu brennen, die Kälte war mit einem Schlag restlos vertrieben, die Gliedmaßen tauten aus ihrer Eis-Lähmung wieder auf. Er konnte sich nicht nur wieder bewegen, sondern hatte das Gefühl, ein Energiestrom liefe durch seinen Körper.
    Robert Adlam stieß ihn an und Johannes streckte die Arme wie automatisch aus, um einen Stapel Fackeln entgegenzunehmen. Heinz bekam die andere Hälfte der Fackeln auf den Arm geladen.
    „Raus hier. Wir müssen los“, befahl sein Chef ihnen in hartem Tonfall, und wandte sich in plötzlicher Eile ab.
    Johannes hatte Mühe, wieder in die wirkliche Welt zurückzukommen und sich gezielt in Bewegung zu setzen. Auch Heinz blieb noch einige Sekunden wie vom Donner gerührt in dem inzwischen brütend heiß gewordenen Kellerraum stehen, bevor er zusammen mit seinem Bruder Herrn Adlam zur Tür hinaus folgte. Auf dem Weg zum Stall wurde kein einziges Wort gewechselt.
    Johannes wusste überhaupt nicht, wie ihm geschehen war. Auch, wenn er jetzt spürte, dass er vor innerer Energie nur so strotzte, jagte ihm das Ganze eine heftige Angst ein.
    Jeder von ihnen sattelte sich im Stall ein Pferd, während bedrücktes Schweigen über ihnen lastete. Robert Adlam machte seinen Schwarzen fertig, und die beiden Pferdepfleger hatten sich zwei der schnellsten Stuten der Zucht ausgesucht.
    Fackeln und Unmengen von Zündhölzern steckte sich jeder von ihnen in die Satteltaschen, und Herr Adlam hatte noch einen Hinweis für sie, bevor sie losritten.
    „Sobald wir sie erreicht haben, zögert nicht, das Feuer einzusetzen. Aber passt auf, dass ihr selbst damit nicht in Berührung kommt: Es ist aggressiver, als ihr es kennt.“
    Heinz, dessen Gesicht etwas lebendiger als zuvor aussah, stieg auf sein Pferd. Er wirkte entschlossen. Von Angst oder Misstrauen war bei ihm nichts zu erkennen.
    Johannes schwang sich ebenfalls auf sein Pferd, und sie folgten Robert Adlam in Richtung Wald.
    ------- HEINZ ------
    Es fiel ihm nicht leicht, sein Pferd in dem schnellen Tempo durch den Wald zu lenken, das Robert Adlam eingeschlagen hatte. Die fuchsigen Zuchtstuten waren schreckhafter und empfindlicher, als der Schwarze. Man merkte ihnen die Nervosität bei diesem halsbrecherischen Ritt an.
    Zum Glück ging es Heinz nach der rätselhaften Zeremonie im Keller etwas besser als vorher. Er gelang ihm, seine Gedanken von dem inneren Verlangen nach einem Schluck Schnaps abzulenken und sich auf die Bäume und tiefhängenden Zweige zu konzentrieren, die bei diesem Tempo eine echte Gefahr darstellten. Auch seine anfänglichen Kopfschmerzen hatten nachgelassen. Er schaffte es, das dumpfe Gefühl, das zurückgeblieben war, hartnäckig zu ignorieren. Anscheinend wusste ihr Anführer nicht ganz genau, wohin sie ihr Weg führte, denn er wechselte mehrmals ohne ersichtlichen Grund die Richtung. Heinz hoffte, dass die Selbstsicherheit, die Herr Adlam an den Tag legte, nicht nur reine Fassade war und sie ihr Ziel bald erreichen würden.
    Johannes ritt direkt hinter Heinz, und manchmal hörte er seinen Bruder fluchen.
    „Verdammt, geht’s nicht noch schneller?“ - „Scheiße, der bringt uns um!“
    Das schwache Mondlicht erleichterte es ihnen kaum, die Pferde im Galopp durch den dunklen Wald zu lenken. Mehrmals stolperte Heinz’ Pferd über eine Wurzel oder einen Stein, kam gefährlich ins Trudeln und fing sich nur im allerletzten Moment. Heinz selbst brach dabei regelmäßig der kalte Schweiß aus.
    Plötzlich stoppte Robert Adlam sein Pferd. Heinz schaffte es nur im letzten Moment, seine Stute an dem Schwarzen vorbei zu lenken und neben Herrn Adlam stehenzubleiben. Auch Johannes kam leise fluchend zum Stehen.
    Ihr Chef deutete ihnen mit einer schnellen Geste an, ruhig zu sein.
     
    „Wir sind da“, teilte er ihnen mit gesenkter Stimme mit.
    Heinz kniff angestrengt die Augen zusammen und suchte das in dunkle Schatten getauchte Dickicht um sich herum ab. Er konnte jedoch nichts Ungewöhnliches feststellen, nur Sträucher, Laub und Baumstämme.
    „Nehmt die Fackeln und die Zündhölzer heraus“, ordnete Herr Adlam im Flüsterton an, „und zündet jeder eine Fackel an. Mein einziger Rat an euch ist: Steckt alles in Brand, nur nicht euch selbst.“
    „Hier ist gar nichts “, ärgerte sich Johannes leise. „Nur Holz und Laub. Sollen wir den Wald abfackeln?“
    Robert Adlam überhörte diesen Kommentar. „Lasst die Pferde hier. Wir kommen später zurück.“
    Er saß von seinem

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