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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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gestanden bin ich nicht sicher, ob es schlau von ihr war, heute Abend herzukommen.«
    »Manchmal hilft es, wenn man versucht zu vergessen.«
    »Solange man sich dabei nicht zum Affen macht.«
    »Ich schließe daraus, dass da noch mehr ist als die Cosmos?«
    »Alexander Kerensky. Seit über einer halben Stunde drückt sie sich mit ihm in der Ecke herum.«
    »Aber er ist …«
    »Ein mieser Schleimbeutel«, beendete Clinton den Satz für mich. »Ganz meine Meinung.«
    Alexander Kerensky war ein notorischer Playboy von fragwürdiger Herkunft, der berüchtigt dafür war, wohlhabende Frauen einer gewissen Altersklasse abzuschleppen und danach fallen zu lassen. Bethany gehörte nicht in seine Zielgruppe, was ihn jedoch nicht davon abhielt, zu versuchen, ob er bei ihr landen konnte.
    »Ist Michael auch hier?«
    »Keine Ahnung, ich hoffe nicht. Wenn auch nur die geringste Chance besteht, dass die beiden sich versöhnen, kann sie es vergessen, wenn Michael sie mit Alexander knutschen sieht.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie Michael so überstürzt Schluss machen konnte. Schließlich hatte sie gar nicht vor, ihn zu verlassen.«
    »Offenbar hat er ihre Bitte um Bedenkzeit aber genau so verstanden.«
    »Mit Alexander Kerensky herumzumachen, bringt auch nichts. Vielleicht sollte ich mit ihr reden …«
    »Ich fürchte, Reden macht es nur noch schlimmer. Am besten, ich behalte sie einfach im Auge. Und bewahre sie davor, etwas zu tun, was sie bereuen könnte.«
    »Okay, aber ich bin hier, falls du mich brauchst.«
    »Genieß du nur deinen Abend«, erklärte er und hob vielsagend die Brauen.
    »Ethan, meinst du.«
    »Tja, wenn du dich angesprochen fühlst …«
    »Du bist unverbesserlich.« Ich verpasste ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.
    »Und stolz darauf. Aber so gern ich hier herumstehen und mit dir plaudern würde, ich glaube, unsere Bethany braucht mich.« Er nickte in Richtung Saalecke, wo sie halbherzig einen von Alexanders gezielt eingesetzten Annäherungsversuchen abwehrte. »Clinton, der Retter, naht.« Lachend machte er sich auf den Weg.
    Ich beobachtete, wie er Bethany scheinbar mühelos aus Alexanders Umarmung befreite und sie unter wildem Gestikulieren mit irgendeiner Geschichte von ihm loseiste, während der vor Wut schäumende Alexander in der Ecke zurückblieb.
    Ich unterdrückte ein Lachen und wandte mich wieder zur Champagnerquelle um. Inzwischen hatte ich Ethan entdeckt, der noch immer tief ins Gespräch versunken war, nur dass sich das Grüppchen um ihn herum vergrößert hatte. Mark, Walter, Vanessas Vater und einige andere Männer, die ich nicht kannte.
    Als hätte er meinen Blick gespürt, hob Ethan den Kopf und lächelte. Mein Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich. Selbst über einen übervollen Ballsaal hinweg brachte dieser Mann mein Herz zum Rasen. Es hatte mich erwischt, und zwar mit allem Drum und Dran. Mit einem angedeuteten Winken nickte ich zu Vanessa und Cybil hinüber, die plaudernd an der Bar standen. Er folgte meinem Blick und nickte, ehe er mit einem neuerlichen Lächeln seine Unterhaltung wieder aufnahm.
    Ich ging ein paar Schritte auf Vanessa und Cybil zu, machte jedoch kehrt. Mein Bedarf an Small Talk war für einen Abend gedeckt. Und nicht nur das. Offen gestanden hatte ich keine Lust, über irgendetwas zu reden. Punktum. Am besten, ich ging zur Toilette und überprüfte mein Make-up, und wenn ich zurückkam, war Ethan hoffentlich bereit, für heute Schluss zu machen. Zumindest mit der Party.
    Lächelnd verließ ich den Ballsaal.
    Auf dem Korridor war es still. Ich blieb einen Moment stehen, um Atem zu schöpfen. Das Pierre erinnerte mich stets an einen französischen Palast – mit seiner Eleganz und Vornehmheit, die die Aura von Luxus und gutem Geschmack heraufbeschworen, war es der perfekte Ort für ein Stelldichein oder eine heimliche Affäre. Das Problem war nur, dass sich das Hotel in einer der betriebsamsten Ecken Manhattans befand. Kopfschüttelnd schob ich meine romantischen Hirngespinste beiseite und machte mich auf den Weg zum Hauptkorridor, als ich Stimmen hörte.
    Diana und ihre Freundin, Kitty Wheeler.
    Genau das, was ich jetzt brauchte. Der Teufel und sein Gefolge. Ich war zwar nicht bereit, kehrtzumachen und mit fliegenden Fahnen davonzulaufen (obwohl der Gedanke durchaus reizvoll war), aber Diana gegenüberzutreten erschien mir ebenso wenig ratsam. Dies war ein Hotel, und vor der Tür standen mindestens drei Dutzend Reporter. Deshalb war es

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