Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
Vom Netzwerk:
das Klügste, hoch erhobenen Hauptes an ihnen vorbeizurauschen und zu hoffen, dass es mir ohne Zwischenfälle gelingen würde.
    Andererseits brauchte Bethany mich vielleicht.
    Gerade als ich um die Ecke biegen wollte, ließ mich etwas an ihrem Tonfall innehalten. Sorgsam darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen, beugte ich mich vor.
    »O mein Gott«, stieß Diana hervor und packte Kittys Hand. »Du ahnst nicht, was ich gerade herausgefunden habe. Du weißt ja, wie ich ausgeflippt bin, als ich mitbekommen habe, dass mein Cousin mit Andi Sevalas zusammen ist.«
    Okay, das war ein Alptraum. Die beiden redeten über mich. Ich presste mich gegen die Wand, wohl wissend, dass ich es bereuen würde, wenn ich weiter lauschte, doch ich war unfähig, mich zu bewegen.
    »Natürlich«, erwiderte Kitty. »Wäre er nicht mit ihr zusammen, wäre dein Plan, ihre Sendung kaputt zu machen, tadellos aufgegangen.«
    »Und mein Großvater hätte gesehen, was für einen ausgezeichneten Geschäftssinn ich besitze. Ich bin immer noch fassungslos, dass er sich auf Ethans Seite geschlagen hat. Schließlich habe ich nichts Verbotenes getan, sondern nur gesagt, DuBois wäre vielleicht besser dran, wenn er sich mit Mathias zusammentut, als in dieser albernen kleinen Kochsendung aufzutreten.«
    »Na ja, wenigstens hast du noch Dillon.«
    »Das ist ja ein Riesentrost. Ich meine, er ist toll im Bett und so, aber bestimmt nicht der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen werde. Ihn Andi auszuspannen, war der halbe Spaß daran.«
    »Ich finde es immer noch ziemlich schräg, dass Andi ausgerechnet bei deinem Cousin hängen geblieben ist. Ich meine, selbst für Manhattan.«
    In diesem Augenblick trat eine Frau in einem schwarzen Prada-Kostüm aus dem Saal. Eilig bückte ich mich und gab vor, an meinem Schuh herumzufummeln, sorgsam darauf bedacht, den Blickkontakt zu vermeiden. Mein Schädel dröhnte, und ich wusste, dass ich schleunigst verschwinden sollte. Aber ich kam mir vor wie das sprichwörtliche Reh im Scheinwerferlicht – man weiß zwar, dass man weglaufen möchte, kann sich jedoch aus irgendeinem Grund nicht vom Fleck rühren.
    Die Prada-Lady ging an Diana und Kitty vorbei und verschwand um die Ecke. Sobald sie außer Sichtweite war, richtete ich mich auf und kämpfte mühsam darum, meine widerstreitenden Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, während ich weiter lauschte.
    »Aber jetzt hat sich herausgestellt, dass alles halb so wild ist«, fuhr Diana fort. »Genau das versuche ich dir die ganze Zeit zu erzählen. Das Ganze war ein abgekartetes Spiel. Althea hat Ethan gebeten, mit Andi auszugehen. Damit wollte sie ihre Nichte davor bewahren, wie eine erbärmliche Idiotin dazustehen. Als ob das überhaupt möglich wäre. Wieso nicht die Gunst der Stunde nutzen, dachte sie wohl, nachdem mein Cousin sie aus diesem Gemüsekeller gefischt hatte. Andis Ego aufpolieren, indem man sie glauben lässt, Ethan interessiere sich ernsthaft für sie, das war die Absicht dahinter. Ist das nicht eine echte Sensation?«
    »Also war das Ganze nur eine Farce? Und Andi hat keine Ahnung?«
    »Nicht die leiseste.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    Mir drehte sich der Magen um, und die Galle stieg mir in der Kehle auf, während mich ein seltsam losgelöster Teil meines Gehirns warnte, mich bloß nicht auf den Teppichboden des Pierre zu übergeben.
    »Das ist das Allerbeste daran. Ich habe es aus ihrem eigenen Mund gehört. Althea hat mit einem ihrer Anhänger darüber geredet, und ich habe es zufällig mitbekommen. Sie hat damit angegeben, wie toll sie ist und wie toll es funktioniert.«
    »Vielleicht auch nicht«, wandte Kitty ein. »Ich habe Andi vorhin mit Dillon gesehen. Und ihre Unterhaltung wirkte ziemlich eindringlich.«
    »Ach, ich bitte dich. Dillon interessiert sich doch nicht für sie. Wahrscheinlich versucht er nur, sich bei ihr einzuschleimen, damit er seinen dämlichen Köter zurückbekommt. Mich interessiert viel mehr, was mein Cousin im Schilde führt.«
    »Glaubst du, Ethan tut nur so, als würde er sie mögen?«
    »In gewisser Weise glaubt er bestimmt, dass sie ihm etwas bedeutet. Er hat immer schon gern Streunerinnen von der Straße aufgesammelt. Aber im Grunde ist es so, ja. Es ist nur ein Spiel. Und sobald er genug von ihr hat, wird er sie fallenlassen. Das hat er früher auch schon getan. Den strahlenden Prinzen zu spielen, hält man nicht ewig durch. Außerdem bin ich sicher, Althea hat ihm eine Belohnung für diesen Gefallen

Weitere Kostenlose Bücher