Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche
der richtigen Bleibe durch die Stadt zu schleppen. Und wenn man bedenkt, dass der Durchschnittspreis für ein Apartment die Millionen-Dollar-Grenze durchbrochen hat, ist es eine ziemlich lukrative Art, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Hat man einen anständigen Makler in dieser Stadt gefunden, bleibt man ihm in aller Regel treu, was bedeutet, dass Bethany einen hochkarätigen und erstklassig vernetzten Kundenkreis besaß.
»Das wäre toll«, sagte ich, und Clinton nickte. »Ich nehme an, Clinton hat dir von meinem Missgeschick heute Morgen bereits erzählt?«
»Ja. Und ich halte es für eine fantastische Idee.«
»Wenn man mal davon absieht, dass die Chancen praktisch gleich null sind«, wandte ich ein.
»Na ja, wenn jemand Philip DuBois davon überzeugen kann, ins Rampenlicht zu treten, dann du.« Bethany nickte.
»Ich weiß deine Zuversicht sehr zu schätzen, aber eines nach dem anderen.«
»Ja, aber Hauptabendprogramm .« Ihre Begeisterung war allmählich ansteckend.
»Ich weiß. Es wäre wirklich toll.« Ich seufzte.
»Und verdient«, warf Clinton ein. »Aber Andi hat recht. Wir sollten nichts überstürzen. Als Erstes müssen wir uns einen Namen beschaffen. Dann einen Termin. Und dann sehen wir, wie es weitergeht.«
»Clinton, der ewige Pragmatiker«, sagte Bethany und zuckte die Achseln. »Aber du hast uns noch nicht alles über Ethan McCay erzählt.«
»Genau«, bestätigte Clinton und ging in die Küche. »War er bei Tag genauso charmant wie im Dunkel der Nacht?«
»Im dreckigen Keller, meinst du?«
»Sei doch nicht so spröde.« Clinton öffnete die Ofentür, um nach den Makkaroni zu sehen. »Ich finde das Ganze wahnsinnig romantisch.«
»Du findest ja auch Hallmark-Glückwunschkarten romantisch.«
»Sind sie auch. Was gibt es daran auszusetzen? Fräulein in Not, das von einem geheimnisvollen Fremden in Armani gerettet wird …«
»Ich kann froh sein, dass er vorbeikam. Aber wenn man bedenkt, dass ich voller Blut und Gemüsereste war, womit ich ihn dann auch noch vollgeschmiert habe, als ich ohnmächtig wurde, würde ich das nicht unbedingt romantisch nennen.«
»Ich wünschte, mir wäre so was passiert«, schwärmte Bethany verträumt. »Und, wirst du ihn wiedersehen?«
»Er hat mich zum Essen eingeladen.«
»Und was hast du gesagt?«, fragte Clinton und ließ sich wieder aufs Sofa fallen.
»Ich habe abgelehnt. Ich habe mich gerade erst von Dillon getrennt. Es ist noch viel zu früh.«
»Manchmal hat das Schicksal andere Pläne.«
»Aber nicht für mich.« Obwohl ein Teil von mir den Entschluss immer noch bereute.
»Ich kann nicht glauben, dass du ihn abgewiesen hast. Ich meine, ein Date wäre vielleicht genau das Richtige, um Dillon zu vergessen.«
»Oder um mich noch mehr an ihn zu erinnern. Dass er mit mir Schluss gemacht hat, heißt nicht, dass ich über ihn hinweg bin.«
»Erstens«, warf Clinton ein, »hast du mit ihm Schluss gemacht. Und ich glaube mich zu erinnern, dass er weiter mit dir zusammen sein wollte.«
»Und mit Diana.«
»Stimmt. Trotzdem bist du diejenige, die ihn abserviert hat, was einen gewaltigen Unterschied macht, wenn du mich fragst.«
»Wahrscheinlich. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich schon bereit für etwas Neues bin.«
»Aber es ist doch nur ein Abendessen«, wandte Bethany ein.
»Du klingst schon wie Ethan.« Und für einen Moment hörte ich seine Stimme, sah seine samtig braunen Augen vor mir … Ich schüttelte den Kopf und schob das Bild beiseite. Clinton und sein romantisches Geschwafel zeigten bereits Wirkung. Oder vielleicht lag es am Wein.
Wie auch immer – ich hatte die richtige Entscheidung getroffen.
»Er ist ein netter Kerl. Aber ich bin nicht interessiert. Das Timing stimmt einfach nicht.«
»Okay, gut. Ich höre auf zu drängen«, sagte Clinton.
»Als würdest du das schaffen. Manchmal glaube ich, wenn es ums Kuppeln geht, bist du genauso schlimm wie Althea.«
»Was für eine entsetzliche Vorstellung!« Clinton hob die Hände.
»Wo wir gerade von Althea reden.« Ich warf einen vielsagenden Blick in Bethanys Richtung. »Bevor der Abend buchstäblich für mich in den Keller ging, erinnere ich mich gehört zu haben, dass du dich von ihr unter die Haube bringen lässt. Wie seltsam. Du hast gar nicht erzählt, dass du mit Michael Stone ausgehst.«
Ich lehnte mich zurück und sah zu, wie sie nach Worten rang, hocherfreut, dass es mir gelungen war, das Gespräch von mir und meinem bemitleidenswerten Privatleben
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