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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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sich, um uns die Hand zu schütteln. »Ich werde mir alles ansehen und Ihre Ideen dann Philip präsentieren.«
    »Gewiss verstehen Sie, dass unser Zeitrahmen recht eng ist«, fuhr Cassie fort. »Leider bleibt uns nur ein kleines Zeitfenster.«
    »Absolut. Und offen gestanden ist auch Philip kein Mann, der eine Entscheidung unnötig lange hinauszögert. Insofern hoffe ich, dass ich recht bald wieder auf Sie zukommen kann.«
    Ich nickte und überließ es Cassie und Monica, die Details unserer potenziellen Zusammenarbeit zu fixieren, während ich meinen kleinen Sieg genoss. Cassie hatte recht gehabt – mit Monica auf unserer Seite war die Vorstellung, schon bald mit Philip DuBois am selben Herd zu stehen, noch dazu in einer landesweiten Sendung, auf einmal durchaus im Bereich des Möglichen.
    Das Hauptabendprogramm war zum Greifen nah.

Kapitel 8
    Ehe ich mich’s versah, kam der Samstagabend, und zwar mit einem derart sintflutartigen Regenguss, dass ich problemlos mit einem Floß den Broadway hätte hinaufpaddeln können. Ich saß am Fenster und durchforstete mein Gehirn fieberhaft nach einer plausiblen Ausrede, um meine Verabredung mit Ethan abzusagen. Verstehen Sie mich nicht falsch – ein Teil von mir wollte tatsächlich hingehen, doch ein anderer, stärkerer Teil machte sich vor Angst beinahe in die Hose.
    Jedenfalls griff ich ungefähr hundertmal zum Hörer und probierte so ziemlich jedes Kleid an, das ich besaß. Und gelangte zu dem Schluss, dass ich in puncto Männer ein absoluter Freak war. Der eine war nicht länger Teil meines Lebens, und wenn ich Gelegenheit bekam, einen anderen kennenzulernen, packte mich die kalte Panik.
    Seufzend griff ich erneut zum Hörer und wollte gerade wählen, als es läutete. Ich erschrak so sehr, dass ich das Telefon ins Spülbecken fallen ließ. In dem zum Glück kein Wasser war. Ich sah aufs Display.
    Nicht Dillon. Plus 1.
    Nicht Ethan. Minus 2.
    Althea.
    Game Over.
    Ich holte tief Luft und hob ab. (Ich hätte es ebenso gut ignorieren können, aber dann hätte sie es unbeirrt weiter versucht.)
    »Hallo?«
    »Schatz«, säuselte Althea, »ich hätte nicht gedacht, dass du zu Hause bist.«
    »Es ist Samstagabend«, sagte ich, »Wo sollte ich sonst sein?«
    »Na ja, es wäre doch möglich, dass du jemand Wunderbares kennengelernt hast.«
    »Ja, klar.« Ich weiß, ich weiß. Das Problem ist, dass Althea dazu neigt, das Ruder in die Hand zu nehmen. Besonders wenn es um mein Privatleben geht. Und, wie ich bereits erwähnte, ich war drauf und dran, sowieso abzusagen. Also war es nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt.
    »Tja«, seufzte sie. »Hoffen darf man ja.«
    Darauf gab es nichts zu sagen, also schwieg ich.
    »Ich wollte wirklich nur hören, wie es dir geht. Du fühlst dich schon besser, nehme ich an?«, fragte sie, ohne auf mein Schweigen einzugehen.
    »Wesentlich besser«, sagte ich. »Die Blutergüsse verblassen, und meine Stiche fangen an zu jucken, was ein gutes Zeichen ist, sagt Bethany.«
    »Wie geht es Bethany?«, fragte sie in einem Tonfall, in dem eine Spur zu viel Unschuld lag.
    »Als ob du das nicht ganz genau wüsstest. Erstattet sie etwa nicht regelmäßig Bericht?«
    »Doch, natürlich, aber es könnte doch sein, dass sie mir nicht alles sagt.«
    »Sie sind wahnsinnig glücklich, Althea. Du solltest außer dir vor Freude sein. Du hast zwei Menschen zusammengebracht.«
    »Ich tue, was ich kann«, erwiderte sie. Ich sah sie im Geiste die Achseln zucken. »Und ich freue mich, dass es geklappt hat.«
    »Zumindest bis jetzt.« Diesen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen.
    »Das klingt, als wolltest du nicht, dass die beiden ein Paar sind«, tadelte sie.
    »Doch, natürlich will ich das. Ich schwöre. Mir gefällt nur nicht, dass du die Finger im Spiel hast.«
    »Andrea, all das haben wir doch längst besprochen.« Es entstand eine kurze Gesprächspause, ehe sie fortfuhr. »Ich habe deine Sendung gesehen. Sie war gut. Die Jambalaya sah köstlich aus. Ich habe Bernie sogar gebeten, bei Gelegenheit eine zu kochen.«
    »Es war ihr Rezept«, gab ich zu. »Aber es freut mich, dass du es dir angesehen hast.«
    »Ich fand, du hast das arme Mardi Gras ein bisschen zu hart rangenommen. War es tatsächlich so schlimm?«
    »Ja, war es. Aber ich gebe zu, die Tatsache, dass Diana Merreck Teilhaberin ist, hat mich noch zusätzlich angespornt.«
    »Wusstest du das schon vor …« Sie hielt inne und suchte nach den richtigen Worten. »Vor der Sache mit Dillon?«
    »Nein.

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