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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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Clinton hat es danach herausgefunden.«
    »Ein Punkt für Clinton. Ich mochte den Jungen schon immer.« Da besagter »Junge« bereits auf die vierzig zusteuerte, fand ich ihre Wortwahl besonders amüsant. Aber aus Altheas Mund war es ein seltenes Vertrauensvotum für einen meiner Freunde. »Man muss die Leute dort treffen, wo es ihnen am meisten wehtut, beim Geld, sage ich ja immer.«
    »Nun, das ist in Dianas Fall wohl kaum möglich, aber es hat wenigstens geholfen, mich erheblich besser zu fühlen.«
    »Wie erfreulich, dass du dich nicht ins Bockshorn jagen lässt. Frauen wie Diana glauben ja grundsätzlich, ihnen gehöre die Welt.« Wenn man bedachte, dass sie und Althea aus demselben Holz geschnitzt waren, überraschte mich diese Einschätzung umso mehr. »Jedenfalls kann sie dir bei weitem nicht das Wasser reichen, und Dillon ist ein Idiot, wenn er das nicht sieht.«
    Ich war in Versuchung, ihr von Ethan zu erzählen. Sehr sogar. Aber wenn ich das tat, müsste ich auch hingehen. Und obwohl mich Altheas Lob beflügelte, war ich immer noch nicht sicher, ob ich schon bereit für etwas Neues war.
    Wie aufs Stichwort ließ ein grollender Donner die Fensterscheiben erzittern, während ein neuerlicher Schauer dagegenprasselte.
    »Tja, wenn du sicher bist, dass du klarkommst, sollte ich jetzt Schluss machen. Ich muss in einer Stunde zu einem Wohltätigkeitsessen und bin noch nicht mal angezogen.« Eher unwahrscheinlich. Altheas Vorstellung von »etwas Bequemes anziehen« bestand darin, dass sie anderen Schmuck anlegte. Einmal pro Woche ging sie zum Friseur und schlief auf Satinkissen mit einem Haarnetz, um ihre Frisur in der Zwischenzeit nicht zu ruinieren. »Du kannst ja mitkommen, wenn du willst.«
    Das hätte mir gerade noch gefehlt. »Bei diesem Regen werde ich wohl kaum vor die Tür gehen. Ich bleibe hier und mache es mir mit einem Glas Wein und einer Kuscheldecke gemütlich.« Und damit war die Entscheidung gefallen. Ich würde Ethan anrufen und absagen.
    Ich beendete das Gespräch, trat ans Fenster und blickte auf die Lichter der Stadt, die sich im nassen Asphalt unter mir spiegelten. Geduckte Gestalten hasteten durch den prasselnden Regen, während es in der Ferne blitzte und donnerte.
    Eindeutig kein Abend zum Ausgehen.
    Ich nahm Ethans Visitenkarte und drückte die ersten Tasten, als es an der Tür läutete. Offenbar war meine Gesellschaft heute Abend gefragt. Auf dem Überwachungsmonitor sah ich Clinton in die Kamera winken. Ich ließ ihn herein und ging in die Küche, um mir ein Glas Wein einzuschenken, ehe ich meinem reichlich durchnässten Freund die Tür öffnete.
    »Was um alles in der Welt führt dich an einem Abend wie diesem vor die Tür?«, fragte ich und nahm ihm den tropfenden Schirm ab.
    »Die Gewissheit, dass du wahrscheinlich hier sitzt und dir Ausreden überlegst, wie du dein Date mit Mr. Wonderful kippen kannst.«
    »Das habe ich nicht getan. Ich habe mit Althea telefoniert.«
    »Und du hast Ethans Karte in der Hand, weil du plötzlich nicht mehr wusstest, wie man seinen Namen schreibt?« Er warf einen vielsagenden Blick auf die Visitenkarte.
    Erwischt!
    »Okay, du hast mich ertappt. Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich absagen soll. Das Wetter ist grauenhaft. Und in Wahrheit fühle ich mich nicht bereit dafür.«
    »Sei nicht albern. Du weißt doch, wie es heißt – nach einem Sturz vom Pferd steigt man am besten gleich wieder in den Sattel.« Er hängte seine tropfnasse Jacke auf.
    »Aus deinem Mund klingt das irgendwie schmutzig.«
    »Geht es nicht in Wahrheit genau darum?«, fragte er mit einem verschlagenen Grinsen.
    »Du bist unverbesserlich.«
    »Vor allem habe ich recht. Und ich komme mit Geschenken.« Mit einer pompösen Geste hielt er eine Kleiderhülle hoch, die ich noch gar nicht bemerkt hatte. »Aber zuerst brauche ich etwas, um mich aufzuwärmen.«
    »Ich habe eine Flasche Wein aufgemacht«, sagte ich und nickte in Richtung Küchentresen. »Als Mutmacher.«
    »Ein Glas Wein wäre toll.« Vorsichtig legte er die Kleiderhülle auf einen Stuhl, ehe er sich auf mein Sofa setzte. »Es ist echt übel da draußen.«
    »Genau das sage ich ja. Kein Abend, um vor die Tür zu gehen und sich ein Taxi zu besorgen.«
    »Faule Ausrede«, erklärte er und nahm den Wein entgegen. »Und ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass du nicht kneifst. Bethany wäre auch gekommen, aber sie muss sich um ihr eigenes Date kümmern.«
    »Mit Michael. Ich habe gerade mit Althea über die beiden

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