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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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das Thema, mit dem ich gerechnet hatte. Vielleicht war ich noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.
    »Ich dachte, sie sei in Cabo San Lucas.« Meine Großmutter war der Ansicht, man müsse ein Leben aus dem Koffer führen. Und am liebsten in einem 5-Sterne-Hotel mit Personal, das ihn auspackte. Ihre Reiselust war etwas, was sie mit meiner Mutter gemeinsam hatte. Das und die Neigung, das Leben in einem leicht veränderten Bewusstseinszustand wahrzunehmen – in ihrem Fall mit Hilfe zahlreicher Martinis.
    »War sie auch«, bestätigte Althea. »Aber als sie von deinem Unfall hörte, bestand sie darauf, sofort zurückzukommen. Um sich selbst ein Bild zu machen.«
    »Hast du ihr nicht gesagt, dass es mir gut geht?«
    »Doch, natürlich. Aber du weißt ja, dass sie nicht auf mich hört.« Das stimmte.
    »Aber sie hätte doch anrufen können.«
    »Na ja, du warst nicht gerade leicht zu erreichen.« Ein Anflug von schlechtem Gewissen erfasste mich. Vielleicht war ich ihren Anrufen ja konsequenter aus dem Weg gegangen, als ich hätte sollen. »Jedenfalls will sie sich selbst davon überzeugen, dass es dir gut geht. Und ich kann ihr keinen Vorwurf daraus machen. Ich selbst war außer mir vor Angst, als der Anruf aus dem Krankenhaus kam.« Okay, mein schlechtes Gewissen wurde mit jeder Sekunde größer. »Und deshalb dachte ich, vielleicht könnte ich ja selbst eine kleine Party schmeißen.«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte ich stirnrunzelnd. »Ich habe im Moment schrecklich viel zu tun.«
    »Andrea.« Ich hasste es, wenn sie meinen Namen auf diese tadelnde Weise aussprach. »Du wirst doch wohl etwas Zeit für deine Großmutter erübrigen können.« So gesehen, konnte ich wohl kaum Nein sagen.
    »Und was hast du vor?«, fragte ich und setzte ein, wie ich hoffte, unbeschwertes Lächeln auf.
    »Na ja, ich dachte an morgen. Brunch.«
    »Althea, ich gebe heute Abend eine Party. Ich werde bestimmt morgen keine Zeit für einen Brunch haben.« Nicht einmal für meine Großmutter.
    »Ich erwarte ja nur von dir, dass du kommst, mehr nicht«, erklärte sie mit nervtötender Logik.
    »Natürlich.« Meine Gewissensbisse wuchsen immer weiter. »Ich werde da sein.«
    »Und bringst du Ethan mit?« Und damit hatte sie die Bombe platzen lassen. Einfach so, ohne Vorwarnung. Ich hätte es wissen müssen, doch sie hatte mich eingelullt und mich glauben lassen, ich wäre noch einmal davongekommen.
    »Ich kann nicht … ich meine … es ist … ich …« Mühsam brachte ich noch ein paar unzusammenhängende Worte heraus, ehe ich innehielt. Gewiss war es klüger zu schweigen, als mich vollends zum Narren zu machen.
    »Es ist doch nur ein Brunch.«
    »Ich habe mich erst ein paar Mal mit ihm getroffen und kann mir nicht vorstellen, dass er schon so weit ist, der ganzen Familie vorgestellt zu werden.«
    »Warum um alles in der Welt nicht? Heute Abend kommt er doch auch, oder?« Bethany und ihr loses Mundwerk.
    »Althea, ich möchte nicht darüber reden. Mein Liebesleben ist meine Angelegenheit.«
    »Liebe?« Sie rammte ihre Zähne in das Wort wie ein Bullterrier in eine Rinderhälfte. »Also hast du dich in ihn verliebt? Und ich kann durchaus nachvollziehen, weshalb.«
    »Ich habe nichts Derartiges behauptet«, widersprach ich und ließ mich auf einen Küchenhocker fallen. »Ich war zweimal mit ihm aus. Außerdem habe ich die Trennung von Dillon noch nicht überwunden. Also zieh bloß keine voreiligen Schlüsse, okay?
    »Gut. Nach dem was Bethany sagte, dachte ich nur …«
    »Bethany hätte den Mund halten sollen. Können wir jetzt das Thema wechseln?«
    »Sicher. Aber du solltest dir trotzdem überlegen, ob du ihn mitbringen möchtest. Deine Großmutter würde ihn bestimmt gern sehen.«
    »Sie kennt ihn?« Offenbar noch etwas, das Ethan mir zu erzählen vergessen hatte.
    »Ich habe keine Ahnung, ob sie ihm je begegnet ist, aber sie hegt große Bewunderung für seinen Großvater. Sie sind seit Jahren befreundet.« Offenbar war ich geradewegs in einer Art Paralleluniversum gelandet – in dem Althea sich besser in meinen Beziehungen auskannte als ich selbst.
    »Ich werde ihn aber nicht mitbringen.«
    »Es ist eine offene Einladung.« Althea akzeptierte kein Nein als Antwort. »Falls du es dir anders überlegst.«
    »Das werde ich nicht.«
    »Ehrlich, Andrea«, sagte sie und nahm ihre Birkin-Handtasche, »ich verstehe nicht, wieso du alles so kompliziert machen musst. Ich erwarte dich um elf Uhr. Mit oder ohne Ethan McCay.«
    Ich öffnete

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