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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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eine Vielzahl anderer Dinge, um die ich mich die letzten drei Jahre nicht gekümmert hatte.
    Er mochte kein sonderlich begabter Koch sein, dafür war er aber ein echtes Talent, wenn es um Organisation und Unterhaltung der Gäste ging. Und obwohl ich die Trennung mittlerweile halbwegs überwunden hatte, überfiel mich ein Anflug von Wehmut. Ich vermisste all die vielen Kleinigkeiten, die eine langjährige Beziehung ausmachten. Die Normalität.
    Ich gab die Tomaten in eine Schüssel und schob meine tristen Gedanken beiseite. Heute standen erfreuliche Dinge wie der Neubeginn im Mittelpunkt. Bethanys und mein eigener. Und ich würde mir nicht von alten Erinnerungen die Stimmung vermiesen lassen. Außerdem verklärte ich sie ohnehin viel zu sehr. Beim Aufräumen hatte Dillon jedes Mal kläglich versagt. Meistens war er zu Bett gegangen und hatte mich mit dem Abwasch allein gelassen. Oder, schlimmer noch, er hatte darauf bestanden, dass wir gleich zu Bett gingen (okay, dieser Teil war gewöhnlich recht nett gewesen), dafür hatten mich am nächsten Morgen ein riesiger Berg schmutzigen Geschirrs und sonstiger Partymüll empfangen. Und zwar normalerweise allein.
    Seufzend griff ich nach der Petersilie und hatte gerade begonnen, sie grob zu zerkleinern, als es an der Tür läutete. Offenbar ein zu früher Gast. Ich legte das Messer beiseite, sah auf den Überwachungsmonitor und lächelte, als ich Bernie mit einer riesigen Tüte dastehen sah.
    Ich ließ sie herein und kehrte an die Arbeit zurück. Mit geübten Bewegungen zerkleinerte ich die Petersilie, ehe ich ein paar Basilikumblättchen in feine Streifen schnitt.
    »Sieh an«, bemerkte Bernie beim Hereinkommen, »ein Bild der Häuslichkeit.«
    »Ich bevorzuge den Begriff Gourmet-Promi. Das klingt irgendwie besser, findest du nicht auch?«
    »Wenn man dazu neigt, sich aufzuspielen«, konterte Bernie schnaubend.
    »Hat Althea dich zum Spionieren geschickt?« Zutrauen würde ich es ihr, aber Bernie konnte derlei hinterlistigen Spielchen wenig abgewinnen.
    »Bestimmt hätte sie mich gefragt, wenn sie daran gedacht hätte«, erwiderte Bernie lachend und stellte zwei Tupperbehälter auf den Küchentresen. »Aber sie hat es nicht getan. Ich dachte nur, du könntest ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
    »Und etwas zu essen?« Ich nickte in Richtung der Behälter.
    »Nur ein paar Krabbenhäppchen und Käsewaffeln.« Bernies Krabbenhäppchen waren so zart wie ein Lufthauch und ihre Käsewaffeln geradezu legendär. »Die passen praktisch zu allem.«
    »Sie sind perfekt«, sagte ich und mischte die Kräuter unter die Tomatenstücke. »Ich hatte vor, nur Bruschetta als Vorspeise zu servieren. Aber so ist es viel besser.«
    »Deshalb bin ich hier. Was soll ich tun?«
    Ich wollte protestieren, doch dann ging mir auf, dass ich ihre Gefühle damit verletzen würde, und außerdem konnte ich Hilfe gut gebrauchen. »Im Kühlschrank sind Zwiebeln und Paprika, die für die Shish-Kebabs geschnitten werden müssen.«
    Ich gab Öl über die Tomaten-Kräuter-Mischung und häufte sie in die Kristallschale auf einer großen Silberplatte mit dem Brot. Gericht Nummer eins war servierbereit …
    »Wie ich höre, kommst du morgen zum Brunch«, sagte Bernie und bestückte die Spieße mit geübten Bewegungen abwechselnd mit Zwiebeln, Paprika und Lammstreifen.
    »Ohne Ethan, falls es das ist, worauf du abzielst. Ich bin nicht bereit, ihn der Familie zu präsentieren.«
    »Sie meint es doch nur gut, Andi«, sagte Bernie.
    »Althea?« Ich bemühte mich, nicht allzu skeptisch zu klingen, doch es gelang mir nicht. »Wohl kaum.«
    »Du hast sie einfach nie wirklich verstanden.«
    »So wie du es tust?«, fragte ich und trat ans Spülbecken, um die Erdbeeren abzuwaschen.
    »Ich will nicht behaupten, ich verstünde alles, was sie tut. Aber ich weiß, dass sie das meiste für dich tut.«
    »Und ich glaube, du hast zu tief ins Sherry-Glas geschaut.«
    Bernice lächelte. »Tja, vielleicht sollten wir einfach das Thema wechseln.«
    »Sie ist dein Boss, deshalb musst du dich auf ihre Seite stellen.« Sowie die Worte über meine Lippen kamen, bereute ich sie auch schon. »So habe ich es natürlich nicht gemeint …«
    »Das weiß ich«, erwiderte Bernie. »Und ich weiß auch, dass du weißt, wie sehr dich Althea liebt.«
    »Auf ihre eigene Art wohl schon«, sagte ich achselzuckend, als es an der Tür läutete. Offenbar kamen heute alle zu früh. »Trotzdem werde ich Ethan nicht mitbringen.«
    »Genau deshalb habe ich mir ja

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