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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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Gäste zu haben macht großen Spaß, bedeutet aber auch viel Arbeit. Und heute Abend hatte es eine ganze Reihe potenzieller Minenfelder gegeben. Es war meine erste Party ohne Dillon gewesen. Die erste Begegnung mit Michael. Ethans Gegenwart. Und in gewisser Weise war sogar Althea präsent. Es war fast, als hätte sie den ganzen Abend unsichtbar über all dem geschwebt und nur darauf gewartet, dass ich es vermasselte.
    Aber ich hatte es gut überstanden. Und Ethan war noch hier.
    »Du hast einen Termin mit Michael?«, fragte ich, als Ethan mir mein Glas reichte und sich auf den Liegestuhl neben mir setzte.
    »Ja«, antwortete er. »Seine Firma möchte diversifizieren, und ich habe ein paar Investitionsmöglichkeiten, die ihn interessieren könnten. Kann sein, dass nichts dabei herauskommt, aber einen Versuch ist es allemal wert.«
    »Also mochtest du ihn?«
    »Nach allem, was ich heute Abend erlebt habe, ist er ein anständiger Kerl. Und seine Herkunft ist tadellos.«
    »Du klingst schon wie Cassie.«
    »Wie?«
    »Nichts.« Ich nippte an meinem Glas. »Mädchengespräche.«
    »Hört sich an, als hättet ihr euch hier oben gut amüsiert. Es ist schön, so gute Freunde zu haben. Kennst du sie schon lange?«
    »Bethany kenne ich seit dem College. Stephen habe ich kurz danach kennengelernt. Und Vanessa gehört praktisch zur Familie, seit ich ein kleines Mädchen bin, und durch sie kenne ich auch Cybil.«
    »Was ist mit Cassie? Sie ist deine Producerin, so viel habe ich mitbekommen. Aber kanntest du sie auch schon vorher?«
    »Unsere Kreise haben sich teilweise überschnitten. Aber erst unsere Geschäftsbeziehung hat unsere Freundschaft endgültig gefestigt.«
    »Eine Frau mit Charakter.«
    »Allerdings«, bestätigte ich mit einem prüfenden Blick, um herauszufinden, ob seine Worte abfällig gemeint waren, doch seine Miene verriet lediglich Neugier. »Und sie hat ein großes Herz. Außerdem ist sie klüger als jeder andere, den ich kenne. Schon jetzt ist sie sehr erfolgreich in ihrem Beruf, aber ich weiß sicher, dass sie noch viel mehr erreichen wird. Ich kann von Glück sagen, sie zu haben.«
    »Das ist wahr.« Er nahm meine Hand. »Aber sie ist nicht die Einzige, die froh sein kann. Du bist eine wirklich gute Freundin.«
    »Kannst du das nach nur einem Abend beurteilen?«
    »Das konnte ich bereits, als ich in diesem Keller stand.«
    Ich senkte den Kopf und konzentrierte mich auf Bentley. Sein Lob machte mich verlegen und glücklich zugleich.
    »Und was ist mit Clinton?«, fragte er weiter. »Wo hast du ihn kennengelernt?«
    »In seinem Restaurant.« Ich stand auf und trat an die Brüstung, um auf den Verkehr hinabzublicken. »Bei einer Portion Pasta.«
    »Wieso überrascht mich das nicht?« Sein Lachen war voller Wärme. »Die Agnolotti waren übrigens sensationell. Und du hattest recht mit den Süßkartoffeln.«
    »Ich habe dir doch gleich gesagt, dass sie gut schmecken.« Ich wandte mich ihm zu und lehnte mich gegen die Hauswand. »Und ich habe endlich das richtige Verhältnis zwischen Knoblauch und Pekannüssen in der Sauce gefunden.«
    »Hast du schon mal darüber nachgedacht, einfach nach dem Rezept zu fragen? Immerhin bist du eine Fernsehberühmtheit, da sollte man doch annehmen, dass die meisten Spitzenköche es dir mit dem größten Vergnügen geben würden.«
    »So berühmt bin ich nicht. Außerdem ist es der halbe Spaß, allein auf die Zutaten zu kommen. Es fing alles mit Bernie an. Und ich habe nie ganz damit aufgehört. Ich liebe es, mir das Hirn darüber zu zermartern.«
    »Und wir kommen am Ende in den Genuss deiner Grübeleien.« Er nippte an seinem Wein. »Sie ist übrigens wunderbar. Bernie, meine ich. Und sie hatte so viele Geschichten über dich zu erzählen.«
    »Von denen die meisten wirklich peinlich sind.«
    »Nur einige wenige«, lachte er und trat neben mich.
    »Du musst mich deiner Familie vorstellen«, sagte ich. »Damit ich es dir heimzahlen kann.«
    »Allein bei der Vorstellung wird mir ganz anders«, erwiderte er mit gespieltem Schaudern. »Aber ernsthaft – ich hätte tatsächlich gern, dass du sie kennenlernst. Besonders meinen Großvater. Ich bin sicher, du würdest ihn mögen.«
    »Wenn er auch nur annähernd so ist wie du …« Verlegen hielt ich inne. Ethan streckte die Hand nach mir aus und zog mich so dicht an sich, dass ich die Wärme seines Atems auf der Wange spüren konnte.
    »Ich bin noch nie jemandem begegnet wie dir«, flüsterte er. »Du bist so stark und gleichzeitig so

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