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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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dass Ethan sich benahm, als gehöre er hierher, in mein Apartment, und die Gäste bewirtete – gemeinsam mit mir.
    »Andi«, rief er mir über den Raum hinweg zu und sah mich an. »Kommst du?«
    Ich nickte und trat, noch immer lächelnd, zu meinen Freunden.

Kapitel 14
    Die Party war ein voller Erfolg. Das Essen entpuppte sich, nicht zuletzt dank Bernies und Clintons Hilfe, als erstklassig. Es ging doch nichts über ein oder zwei Paar zusätzlicher Hände. Bethany und Michael trudelten gerade ein, als die Champagnerkorken knallten. Bethany schien heilfroh zu sein, dass sich die allgemeine Aufmerksamkeit dank Vanessas Ankündigung ein wenig verlagerte, da es dadurch für den etwas schüchternen Michael einfacher wurde, sich an uns zu gewöhnen.
    Mark und Vanessa verabschiedeten sich verständlicherweise recht früh, gefolgt von Cybil und Stephen und schließlich von Bernie, die Clinton und Ethan förmlich vom Spülbecken wegzerren mussten. Die beiden hatten sich zu meiner großen Überraschung und Belustigung freiwillig zum Abwasch gemeldet und erhielten Unterstützung von Michael, wobei sein Engagement wohl eher daher rührte, nicht mit drei Frauen allein auf der Dachterrasse festsitzen zu wollen.
    Bethany, Cassie und ich machten es uns auf den Liegestühlen bequem und genossen die erstaunlich milde Nachtluft. Unter uns vibrierte und pulsierte Manhattan, blind für Raum und Zeit. Eine Stadt, die wahrlich niemals schläft. Doch hier oben war es friedlich, und lediglich vereinzelte Verkehrsgeräusche durchbrachen die Stille.
    »Also, raus damit«, sagte Bethany mit einem kurzen Blick auf die Treppe. »Was haltet ihr von Michael?«
    »Er scheint nett zu sein«, sagte Cassie und zuckte die Achseln. »Vielleicht ein bisschen still.«
    »Und er ist definitiv ganz anders als die Männer, mit denen du sonst ausgehst«, erklärte ich.
    »Im negativen Sinne?«, fragte Bethany stirnrunzelnd.
    »Nein. Natürlich nicht«, wiegelte ich ab. »Ich stimme Cassie zu, er ist ziemlich still. Und du musst zugeben, dass die meisten seiner Vorgänger eher extrovertiert waren.« Was eine blanke Untertreibung war. Bethany hatte eine Schwäche für dominante Männer. Laute Partylöwen. Und Michael war eindeutig aus einem anderen Holz geschnitzt.
    »Ich glaube, das ist der Grund, weshalb ich ihn so mag. Weil er anders ist.«
    »Du wirkst sehr glücklich«, sagte Cassie. »Alle beide. Wenn man euch zusieht, könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass eine Beziehung lohnenswert ist.«
    »Ist sie auch«, bestätigte Bethany. »Ich meine, was ist wichtiger, als den Menschen zu finden, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte?«
    »Sich amüsieren.« Cassie griff nach der Weinflasche und schenkte sich nach. »Das Leben ist zu kurz und zu kostbar, um es mit der Suche nach etwas zu vergeuden, was vielleicht nicht einmal existiert.«
    »Aber du sagtest doch vorhin, dass du darüber nachgedacht hast, mit Macy zusammenzubleiben. Das klingt für meine Ohren nach Beziehung.«
    »Ein kurzer Augenblick der Schwäche«, wiegelte sie kopfschüttelnd ab. »Beziehungen überlasse ich lieber euch beiden.«
    »Tja, ich bin ja wohl kaum ein leuchtendes Vorbild«, protestierte ich.
    »Sagt die Frau, deren Kerl gerade unten den Abwasch erledigt. Wenn das kein Fall von Häuslichkeit ist, weiß ich auch nicht.«
    »Ethan ist wunderbar. Das gebe ich gerne zu. Aber das heißt noch lange nicht, dass das mit uns etwas Ernstes ist. Wir kennen uns ja erst seit kurzem.«
    »Michael und ich kennen uns auch noch nicht lange, trotzdem ist es etwas Ernstes«, wandte Bethany ein. »Zumindest glauben wir das.«
    »Du klingst ja, als wärst du dir nicht sicher.« Cassie neigte abwartend den Kopf zur Seite.
    »Das stimmt nicht. Er ist wirklich anders. Anders als all diejenigen, mit denen ich zusammen war, meine ich. Und meistens finde ich das auch gut. Aber manchmal, na ja, da frage ich mich, ob ich mir früher oder später wünsche, er wäre aufregender oder so. Ist das sehr schlimm?«
    »Nein, natürlich nicht«, beruhigte ich sie eilig. »Ich schätze, es ist völlig normal, Zweifel zu haben. Ich meine, egal wie wunderbar man jemanden findet, es bleibt doch immer die Angst, dass sich unter der Fassade ein völlig anderer Mensch verbirgt. Oder dass man den wahren Menschen nicht sehen kann. Versteht ihr, was ich meine? Seht euch nur Dillon an. Hättet ihr mich gefragt, ob ich es für möglich halte, dass er mich betrügt, wäre ich beleidigt gewesen. Und hätte

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