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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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sorglos.
    »Das in Verbindung mit der Drohung der Senderbosse«, antwortete ich. »Ich will nicht, dass wir die Sendung verlieren.«
    »Hör auf, so zu reden, als wäre das schon das Ende. Es wird überhaupt nichts passieren. Die Show läuft prima. Die Anzugtypen benutzen das doch nur als Druckmittel, um uns anzuspornen. Damit wir uns ins Zeug legen, DuBois in die Sendung zu kriegen.«
    »Das Problem ist nur, dass wir rein gar nichts tun können, um ihn zu bekommen. Verdammt, wir schaffen es ja nicht mal, dass er zurückruft.«
    »Beruhige dich. Es wird schon klappen. Du wirst sehen.«
    »Was ist das hier? Dalai Lama für Anfänger?« Clinton war nicht unbedingt für seinen Optimismus berühmt. »Oder hat dir irgendjemand Glückspillen geschenkt?«
    »Sagen wir einfach, du bist nicht die Einzige mit einem neuen Freund.«
    »Er ist nicht mein Freund«, protestierte ich automatisch. Obwohl ich zugeben muss, dass mein Protest allmählich an Biss verlor.
    »Süße«, sagte Clinton und winkte ab, »er hat einen Brunch bei Althea überlebt und verlangt nach mehr. Wenn das kein Zeichen von fester Bindung ist, weiß ich auch nicht.«
    »Das ist ein Argument«, stimmte ich lächelnd zu. »Aber ausnahmsweise geht es nicht um mich, sondern um dich. Und den, wie ich vermute, neuen Mann in deinem Leben. Also, raus damit.«
    »Na ja«, begann er genüsslich, »ich habe ihn in einer Bar kennengelernt. Ich weiß, das reine Klischee. Aber es war das Vlada.«
    »Sehr schick. Und du warst allein dort?« Clinton war nicht der klassische Szene-Gänger. Dillon hatte ihn sogar immer damit aufgezogen, weil er so ein Stubenhocker war.
    »Nein. So mutig bin ich nicht. Ich war mit Freunden da. Rupert und Jason. Du erinnerst dich bestimmt an sie. Sie haben vor einiger Zeit für mich gearbeitet.«
    »Nette Jungs. Ich erinnere mich. Aber erzähl weiter.«
    »Tja, und da war eben dieser gut aussehende Mann. Und es stellte sich heraus, dass Rupert ihn kennt. Also hat er mich ihm vorgestellt. Und voilà. Es hat sofort gefunkt.« Clinton setzte sich auf den Schminkstuhl neben mich, während ich mit Pond’s-Creme die Make-up-Schichten abnahm. Glauben Sie mir, dieses Zeug ist das reinste Gift, wenn es zu lange auf der Haut pappt.
    »Sieht so aus, als hätte irgendeiner etwas ins Wasser getan. Zuerst Bethany, dann ich und jetzt du. Nun müssen wir nur noch jemanden für Cassie finden.«
    »Auf jeden Fall.« Clinton reichte mir ein Kleenex.
    »Und kenne ich den Mann?«, fragte ich und wischte mir die Creme ab.
    »Ich glaube nicht«, antwortete Clinton. »Paul Maroney?« Ich schüttelte den Kopf. »Er ist Investmentbanker. Ein paar Jahre hat er an der Wall Street gearbeitet, war es aber irgendwann leid und hat seine eigene Onlinefirma gegründet.«
    »Klingt vielversprechend.« Wie Cassie hatte auch Clinton eine Schwäche für Künstlertypen. Vielleicht lag es an unserem Beruf. Jedenfalls freute es mich, dass er sich in jemanden verliebt hatte, der wohl nicht beim kleinsten Anlass die Kurve kratzen würde.
    »Ist es. Zumindest hoffe ich das. Wir haben uns prächtig amüsiert. Gestern Abend haben wir uns wiedergesehen, und es war sogar noch besser. Also könnte man sagen, dass ich vorsichtig optimistisch bin.«
    »Das klingt prima. Und du verdienst einen tollen Partner.«
    »Das weiß ich«, erwiderte er grinsend. »Aber ich will es nicht verschreien, deshalb erzähle ich es erst jetzt.«
    »Und wann triffst du ihn das nächste Mal?«
    »Am Wochenende. Wir sehen uns das Stück mit Norbert Leo Butz an.«
    »Es soll gut sein, habe ich gehört. Und selbst wenn nicht, Norbert Leo Butz ist immer wunderbar. Ich habe ihn letztes Jahr in IST ER TOT ?, diesem Stück nach Mark Twain, gesehen. Es war rasend komisch.«
    »Ich weiß. Ich war dabei, erinnerst du dich nicht?«
    »Tut mir leid, das hatte ich vergessen.« Eigentlich hätte Dillon mich begleiten sollen. Als besonderes Highlight zum Geburtstag. Ich liebte den Broadway. Dillon nicht sonderlich. Doch an besagtem Abend war er mit irgendeiner Ausrede angekommen, und Clinton hatte sich netterweise bereit erklärt, einzuspringen. Wahrscheinlich hatte ich den Vorfall aus meinem Gedächtnis verdrängt. Aus nachvollziehbaren Gründen. »Jedenfalls klingt es nach einem netten Abend.«
    »Genau das dachte ich auch. Und natürlich gehen wir danach irgendwo essen.«
    »In ein romantisches Restaurant«, sagte ich. »Und wann lerne ich ihn kennen?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich denke, dafür ist es noch zu

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