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Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche

Titel: Wer Braucht Schon Eine Gucci-Tasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Davis
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den Küchentresen und schenkte mir nach. Etwas sagte mir, dass ich jede Stärkung brauchen würde, die ich kriegen konnte. Ich und mein vorlautes Mundwerk.
    »Nicht die geringste.« Er schüttelte den Kopf. »Abgesehen von den wenigen Worten bei Nino’s hatten wir seit meiner Rückkehr nichts miteinander zu tun.«
    »Aber war ihr nicht klar, dass irgendwann auffliegen würde, was sie getan hat?«, fragte ich und trug die Bourbon-Flasche zur Couch, um ihm nachzuschenken.
    »Wahrscheinlich dachte sie, wenn wir es herausfinden, hätte sie meinen Großvater längst davon überzeugt, dass es eine tolle Idee sei, DuBois zu Applause zu holen.«
    »Also arbeitet Diana für Mathias?« Offen gestanden konnte ich mir das nicht vorstellen. Sie war nicht der Typ, der von morgens bis abends hinterm Schreibtisch saß.
    »Nicht offiziell. Aber vermutlich dachte sie immer, sie sei diejenige, die mein Großvater an die Stelle meines Vaters setzt, wenn dieser sich aus dem Geschäft zurückzieht. Ich hatte nie Interesse gezeigt, deshalb dachte sie wohl, die Sache sei sicher.«
    »Du wolltest die Leitung der Firma nicht übernehmen?«
    »Eigentlich nicht. Natürlich liebe ich meine Familie und bin sehr stolz auf das, was mein Großvater erreicht hat, aber ich habe mich nie als denjenigen gesehen, der in seine Fußstapfen tritt.«
    »Aber dann wurde dein Vater krank.«
    »Und mein Großvater brauchte jemanden mit Erfahrung. Jemanden, der den Laden innerhalb kürzester Zeit in den Griff bekommt.«
    »Dich.« Ich versuchte mir auszumalen, wie ich mich fühlen würde, wenn Althea plötzlich mich bräuchte, um ihre Geschäfte zu leiten. Eine geradezu schwindelerregende Vorstellung – die zum Glück niemals Realität werden würde. Althea besaß eine Rossnatur, und außerdem war ich wohl so ziemlich die Letzte, an die sie sich wegen einer Nachfolge wenden würde – eine Erkenntnis, die beunruhigender war, als sie sein sollte. »Diana war deswegen wohl ziemlich sauer.«
    »Gefreut hat sie sich bestimmt nicht darüber. Obwohl sie mir gegenüber nie einen Ton verlauten ließ.«
    »Hat dein Großvater ihr je Hoffnungen auf die Nachfolge gemacht?«
    »Er sagt, nein. Aber er hält mit seiner Meinung häufig hinterm Berg, deshalb kann ich es nicht genau sagen. In Wahrheit geht es darum, dass Diana offenbar glaubte, wenn sie meinem Großvater DuBois im Paket mit der Idee eines exklusiven Interviews auf Applause präsentiert, würde er erkennen, wie unverzichtbar sie ist.«
    »Und wenn sie im Zuge dessen auch noch mein Leben ruiniert, wäre es das Sahnehäubchen obendrauf.« Ich nickte, als sich die Puzzleteilchen zu einem Bild zusammenfügten, doch ein großes fehlte noch. Ich nippte an meinem Wodka und wagte den Sprung ins kalte Wasser. »Was ich nicht verstehe, ist, wie Diana von meinem Interesse an DuBois erfahren konnte. Mag ja sein, dass ich ein klein wenig berühmt bin, aber auf die Titelseiten schaffe ich es wohl kaum.«
    »Dieser Teil geht voll und ganz auf mein Konto.« Seufzend lehnte er sich zurück. »Ich habe es meiner Mutter erzählt. Ich habe von dir gesprochen und dabei auch deine Sendung erwähnt. Jedenfalls hat sie offenbar meiner Tante davon erzählt.«
    »Und die hat es dann Diana erzählt«, folgerte ich.
    »Diana war sogar dabei. Meine Mutter wusste natürlich nicht, dass sie dich damit geradewegs ans Messer liefert.«
    »Also, lass mich das Ganze noch mal zusammenfassen«, sagte ich, während sich meine Gedanken überschlugen. »Du hast deiner Mutter von der Frau erzählt, mit der du dich triffst. Und sie hat es ihrer Schwester erzählt. Und damit stieß Diana auf eine Goldmine, die ihr nicht nur half, ihre Position bei deinem Großvater zu erobern, sondern als Dreingabe auch noch mein Leben zu zerstören.«
    »So könnte man es zusammenfassen«, gab er achselzuckend zu.
    »Und wie bist du hinter all das gekommen?«, fragte ich und spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte, als mir aufging, dass Ethan nicht absichtlich meine Karriere in Grund und Boden gerammt hatte. Dennoch rang mein Verstand noch mit der Tatsache, dass all das nie passiert wäre, wenn er mir von Anfang an von seiner Verbindung zu Diana erzählt hätte.
    »Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, kann ich ziemlich hartnäckig sein«, erklärte er. »Und ich wollte dir beweisen, dass ich dein Vertrauen nicht missbraucht habe.«
    »Nach allem, was ich dir an den Kopf geworfen habe, erstaunt es mich, dass das noch eine Rolle spielt.«
    »Du weißt

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