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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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eiskalt.
    Ich erkenne Beliar, korrigiere: Einen fuchsteufelswilden Beliar. Oh, oh. Er weiß es doch nicht schon, dass ich keine Ador bin.
    „WO IST ER?“, brüllt er mich an. Ich schlucke. Weiß er etwa, dass Tiberius hier war? Ich stelle mich vorsichtshalber dumm.
    „Wer denn?“, will ich wissen.
    „Der Mann, der dich berührt hat?“

? Junus betritt das Badezimmer mit schreckgeweiteten Augen.
    „Herr, beruhigt Euch. Ich bin sicher, Hope kann das erklären.“ Beliar ist so wütend, dass er meinen Bruder, also besser gesagt den Mann, den ich für meinen Bruder gehalten habe, an die Wand donnert.
    „
HEY
!“, rufe ich laut. „Was ist denn in dich gefahren? Könntest du mal runterkommen?“, verlange ich von Beliar, der mich soeben an den Schultern packt und mich aus der Wanne zieht.
    Mir bleibt fast das Herz stehen, als er mich an die Wand drückt. Ich keuche, weil die Badfliesen in meinem Rücken so kalt sind. Er ist echt zum Fürchten.
    „WER HAT DICH BERÜHRT?“, brüllt er mich an.
    „Lass mich los Beliar. Du machst mir Angst“, verlange ich, mich aus seinem Griff windend. Er ignoriert meine Gegenwehr und raunt: „Hat er dich genommen? Wie lange geht das schon so hinter meinem Rücken? Ist das der Grund, warum du mir deinen Körper verweigerst? Besorgt es dir ein anderer? Wäschst du dich deshalb so häufig, weil du eine Hure bist?“, knallt er mir vor die Füße. Wow, alter Schwede. Mir klappt die Kinnlade runter.
    „Hast du den Verstand verloren,
Mann
?“, raune ich wild.
    Beliar brüllt so laut auf, dass ich Angst habe, er lässt einen Fluch auf mich los. Ich versuche, meine Magie zu benutzen, um ihn wegzustoßen, aber schaffe es nicht. Meine Zauber wirken wohl genauso wenig an ihm, wie die seinen an mir.
    Mit aller Kraft boxt er neben meinen Kopf auf die Fliesen, die sogleich mit einem lauten Klirren zerspringen. Ich bin wie erstarrt. Beliar auch. Ich glaube, in seiner blinden Wut hat er die Beherrschung verloren und erkennt das jetzt auch selbst.
    Sogleich tritt er zurück und lässt mich los. Meine Knie gegen nach, was mich an der Wand entlang zu Boden rutschen lässt. Beliars Augen sind schreckgeweitet und er stolpert förmlich rückwärts.
    Junus ist an meiner Seite und streicht mir über die Wange. Mein ganzer Körper bebt. Wenn er herausfindet, dass Tiberius hier war, komme ich in akute Erklärungsnöte.
    „Hat dich jemand berührt?“, fragt mich Junus ganz sanftmütig.
    „Natürlich nicht“, lüge ich. Scheiße. Tiberius hat mich im Arm gehalten. Wie kann Beliar das merken? „Warte“, wende ich ein. „Ein Freund von dir war an der Tür und wollte dich sprechen. Ich habe ihm gesagt, du bist nicht da, daraufhin hat er sich vorgestellt. Mike. Wir haben Hände geschüttelt. Nur ganz kurz, dann ist er gegangen. Er ruft dich an“, informiere ich Junus.
    Junus nickt und wendet sich Beliar zu. „Ich kenne Mike. Wir gehen zusammen auf die Universität. Seht Ihr Herr. Da habt Ihr Eure Berührung.“ Beliar nickt stumm.
    Das macht mich so wütend, dass ich aufspringe und ebenfalls brüllend auf Beliar losgehe: „Dass du es wagst, die Hand gegen mich zu erheben.“ Beliars Pranke an meinem Handgelenk hält mich davon ab, ihm die Ohrfeige seines Lebens zu verpassen. Ich will gerade mit der anderen Hand zuschlagen, da zerrt mich Junus von ihm weg.
    „Hope, hör auf“, befiehlt mir Junus.
    Wild reiße ich mich von Junus los, kralle mir ein Handtuch und trete aus dem Badezimmer. Beliar nimmt die Verfolgung auf.
    „Hope warte.“ Er klingt so, als würde es ihm leidtun. Zu spät. Jetzt kann er was erleben.
    Herausgefordert stelle ich mich ihm entgegen: „Worauf soll ich denn warten Beliar? Darauf, dass du mir endlich vertraust?“
    „Ich lag falsch. Verzeih mir“, stößt er geläutert aus.
    Ich schnaube empört. „Vertraust du mir?“, teste ich ihn.
    „Ja“, antwortet er. Wow, was für ein Arschloch.
    „
LÜGNER
“, brülle ich wie von Sinnen. Junus zieht hinter mir scharf die Luft in die Lungen. Es wird Zeit, zurückzuschlagen.
    Wild erkläre ich: „Dass du es wagst, von Vertrauen zu sprechen. Ich habe das Blatt gefunden. Es lag in meinem Bett, unter dem Kissen.“ Blöderweise hat es Beliar dort liegenlassen. Das muss ich fast gegen ihn verwenden.
    „Welches Blatt?“, will Junus wissen.
    Meine Antwort ist an Beliar gerichtet: „Efeu. Ich wollte wissen, wozu es gut ist, da habe ich im Internet danach gesucht. Ich dachte, du wolltest es unter mein Kissen legen, damit

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