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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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nicht aus. Das würde auffallen. Außerdem hoffe ich inständig, dass ein paar Leute die Finger von dir lassen, wenn sie dich noch als halbes Kind betrachten.“ Junus rauft sich die Haare und ergänzt: „Ich muss mir noch überlegen, wie ich meine Handlungen vor dem Oberhaupt des Zirkels verbergen kann. Dafür werde ich wahrscheinlich ein starkes Schutzamulett brauchen.“
    „
Uh, Mann, die sind teuer“, meint Fynn.
    „
Brauchst du was von meinen Haaren?“, will ich wissen.
    „
Schätze, das wird nicht reichen. Gib mir auch deine Fingernägel und ein bisschen Blut“, verlangt mein Bruder. Schnell schneide ich mir mit der Schere eine lange Locke ab, schnipple Fingernägel und Junus zapft mir mit einer Spritze Blut ab, das er in eine kleine Phiole füllt. Alles zusammen legt er in ein samtenes Tuch.
    „
Das reicht nicht Mann“, verlautbart Fynn.
    Mein Bruder scheint angestrengt zu überlegen. „Hope, hast du etwas, dass du selbst gemacht hast. Irgendeine Zeichnung oder etwas Gebasteltes.“
    Ich überlege. „Ja, mein Windspiel aus Muscheln, ich hole es.“ Junus hat es aus dem Haus meiner Zieheltern geholt, damit ich ein paar Sachen hier habe, die mir gehören. Keine Ahnung, warum das wertvoll sein soll. Ich überreiche es meinem Bruder, der es einsteckt.
    „
Das reicht immer noch nicht, Mann“, kommt es erneut aus dem Munde von Fynn. Junus überlegt erneut.
    „
Hope. Gib mir dein Höschen“, verlangt er kurz darauf.
    „Wie bitte
?“
    „
Danke, dass ich dabei sein darf“, schwärmt Fynn.
    „
Klappe! Außerdem werde ich dir die Erinnerung daran sowieso nehmen“, informiert ihn mein Bruder.
    „
Ich lebe für den Moment Mann“, erwidert Fynn.
    „
Hope, gib schon her. Ich brauche es“, fordert mein Bruder.
    „
Okay, nimm dir eins aus meiner Tasche“, gebe ich nach. Junus macht keine Anstalten zu tun, was ich vorgeschlagen habe. Stattdessen erklärt er: „Ich brauche das, das du gerade trägst.“ Boa hey, wie abartig ist das denn? Ohne nachzufragen – ich will die Details echt nicht wissen – schnappe ich mir aus meiner Tasche ein frisches Höschen und verschwinde auf die Toilette, um es zu tauschen. Etwas peinlich berührt, übergebe ich es wenig später meinem Bruder.
    „
Mann, schwarze Spitze. Passt alles zu meiner imaginären Traumfrau. Das ist definitiv ein Zeichen“, gesteht Fynn.
    „
Fynn, gibs endlich auf“, raunt mein Bruder. „Hope, bist du bereit?“
    Okay, es ist mein Plan, da muss ich jetzt durch, also nicke ich.
    „
Dann komm zu mir“, verlangt Junus.
    Wir setzen uns gegenüber in das Pentagramm. „Also Hope, um mir deine Kräfte zu geben, male diese Rune in die Luft und berühr mein Herz. Du musst sie mir freiwillig überlassen. Das Gefühl muss dich durchströmen. Am besten du singst auch dazu.“
    Ich nicke, male die Rune, die er mir gezeigt hat, vor mir in die Luft und berühre sein Herz.
Aus tiefster Seele singe ich: „ L-o-v-e “ von Nat King Cole : „ L is for the way you look at me
    O is for the only one I see
    V is very, very extraordinary
    E is even more than anyone that you adore can
    Love is all that I can give to you
    Love is more than just a game for two
    Two in love can make it
    Take my heart and please don't break it
    Love was made for me and you
“, und schenke ihm so meine Magie, die über meine Hand kribbelt. Sie verlässt meinen Körper langsam und geht in seinen über. Ich werde spürbar schwächer, bis ich in seine Arme sinke. Junus atmet schnell. Mit dem Energieschub hat er sichtlich zu kämpfen. Ich auch – aber mit dem Energieverlust.
    „
Hope? Alles okay?“
    „
Ja“, hauche ich, aber ich bin ziemlich k. o.
    „
Hör zu Hope. Du bist immer noch eine Hexe, so wie du es vor dem Initiationsritus warst. Du hast nur keine Kräfte mehr. Bist du bereit dafür, dass ich dir deine Erinnerungen nehme?“ Jetzt heißt es wohl Abschied nehmen.
    „
Ich vertraue dir Junus.“ Schwermut überkommt ihn. Er streichelt meine Locken und fährt mit dem Daumen über mein Handgelenk. Dann küsst er mich auf die Stirn. Meine Hand berührt die Stelle unter seinem Herzen.
    „
Ich habe solche Angst um dich Kleines“, haucht er mir ins Ohr.
    „
Hab keine Angst. Ich bin verrückt. Verrückte kommen immer irgendwie durch.“ Er lächelt mich an.
    „
Wir sehen uns bald wieder Hope.“
    „
Halt mich fest“, verlange ich. Mein Bruder drückt mich fest an sich.
    Mit übermenschlicher Kraft reiße ich mich von ihm los.
    „
Fynn, setz dich hinter sie ins

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