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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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möchte meinem Sohn ein Geschenk machen.“ Nein bitte, gib mich nicht her. Mein Lord scheint angestrengt zu überlegen. Ich reiße die Augen auf. Das wagt er nicht. Andererseits hat Eleonor sicher gepetzt. Vielleicht hat er sowieso geplant, mich rauszuschmeißen und betrachtet dies als gute Gelegenheit, mich loszuwerden.
    „Bedauerlicherweise steht sie nicht zum Verkauf Lord McConnor.“ Bin ich froh. Das ist nicht die Antwort, mit der das Oberhaupt gerechnet hat, denn er lacht laut auf.
    „Hier haben wir wohl noch einen Gleichgesinnten gefunden. Nun, wenn das so ist, dann begnügen wir uns mit deiner Gastfreundschaft. Schick sie heute Nacht zu meinem Sohn. Sie soll ihm zur Hand gehen.“ Mein Magen zieht sich krampfhaft zusammen, als der Lord zustimmend nickt. Bist du von Sinnen, Mann? Ich weiß, wir hatten unsere Differenzen, aber wie kann er bloß dem zustimmen? Ich bin doch keine Nutte, die man in die Zimmer seiner Gäste schickt.
    Mit einem Ruck werde ich von seinem Schoß gestoßen und in die Hände seines Sohnes übergeben, auf dessen Schoß ich nun platziert werde.
    „Hier, sie riecht gut“, kommentiert sein Vater die Aktion. „Fühl mal ihr Haar, das ist wie Seide.“ Sein Sohn streicht über meine Locken, wie er es zuvor schon getan hat, berührt mich aber glücklicherweise sonst nicht.
    Anscheinend bin ich von meinem Dienst enthoben, denn sie gießen sich ab jetzt selbst den Wein ein. Mich haben sie am Schoß des Typens geparkt. Ich wage nicht, Nick in die Augen zu sehen. Irgendwie komme ich mit der Gesamtsituation nicht klar. Eleonor plappert munter weiter, als wär nichts gewesen.
    „Hope! Räum die Teller ab“, aus dem Mund vom Lord, befreit mich dann aus dieser misslichen Lage. Ich war noch nie so froh, die Kellnerin zu sein. Vor der Tür fällt mir eine Stoffserviette runter und ich höre Lord Thalis‘ Worte, die durch den offenen Türspalt dringen: „Wie ich bereits sagte, Hope steht nicht zum Verkauf. Weißt du was, ich mache sie dir zum Geschenk.“
Was
? Nicht nur, dass er mich verhökern wollte, jetzt verschenkt er mich sogar noch. Mein Herz pocht stark. Horrorszenarien formieren sich bereits zu lebhaften Phantasien.
    Jetzt reichts endgültig. Eins ist klar, ich hau jetzt ab.
    Ohne zurückzublicken trete ich durch die Hintertür der Burg. Vorher war ich noch in meinem Zimmer, um meinen Umhang zu holen. Gerade habe ich mir noch ein Küchenmesser und etwas Proviant in die Tasche gesteckt.
    Es ist bereits dunkel. Ich werde mich über Nacht irgendwo verstecken und dann bei Tagesanbruch zum Steinkreis aufbrechen. Die Richtung, in der er liegt, kenne ich dank dem Schmiedgesellen. Jetzt muss ich erst mal den Wald erreichen.
    So schnell mich meine Füße und der stechende Schmerz in meinen Rippen tragen, sprinte ich gen Waldrand.
    Plötzlich springt jemand vor mir von einem Baum. Ich pralle frontal mit dem Körper zusammen, der mich umklammert und mir den Mund zuhält. Vollkommen verängstigt wehre ich mich – ohne Erfolg.
    „Hör auf zu zappeln Hope oder ich schwöre dir, ich verpass dir eine.“
Nick
? Sofort gebe ich auf. Er lässt mich im nächsten Augenblick los.
    Als er auf mich zukommt, habe ich bereits das Messer in der Hand und halte ihn damit auf Abstand. Er schüttelt einfach nur genervt den Kopf. „Das ist jetzt nicht dein ernst. Komm sitz auf, ich bring dich zum Steinkreis.“ Was? Warum der Sinneswandel?
    Nick antwortet auf meine unausgesprochene Frage: „Du willst nicht wissen, was sie über Lord McConnor erzählen. Sagen wir mal so, er benutzt gerne dieselben Dinge, die er für sein Pferd benutzt auch außerhalb des Stalls.“ Ich schlucke laut. „So etwas würd ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen. Und jetzt komm endlich, bevor ich es mir anders überlege.“
    Nachdem er aufgesessen ist, zieht er mich zu sich hoch. Erst als wir außer Hörreichweite sind, treibt er das Pferd richtig an. Ich bin froh, dass er mich festhält – ich kann nämlich nicht reiten.
    Ich weiß nicht, wie lange wir geritten sind, aber wir werden langsamer und das stete Wanken des Tieres macht mich schläfrig.
     

    „Hope.“ Panisch klammere ich mich an das Pferd. Ich glaube, das war grad Sekundenschlaf bei mir. Gut dass er am „Steuer“ sitzt. Im Licht des Mondes erkenne ich den Steinkreis. Ziemlich unspektakulär, muss ich sagen. Alleine wär ich wahrscheinlich dran vorbeigelaufen.
    Nick rutscht vom Pferd und hilft mir beim Absteigen.
    Nachdenklich rauft er sich die Haare. „Hör

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