Wer den Teufel küsst...
sich, was war, wenn sie tatsächlich recht haben sollte.
Sie hatte gerade die Toilette benutzt und sich die Hände gewaschen, als sie die Tür des kleinen Badezimmers wieder öffnen wollte. Dann aber verharrte sie.
Denn plötzlich war sie da â die Stimme!
Sie hörte sie nicht wirklich. Denn die Stimme drang nicht über ihre Ohren zu ihr, sondern schlich sich in ihre Gedanken.
Er sprach zu ihr â Gregori!
Im ersten Moment versuchte Judy, sich ihm zu entziehen. Sie wollte schreien, damit die anderen sie hörten, und öffnete dafür sogar schon den Mund â doch kein Laut verlieà ihre Kehle, nicht einmal ein heiseres Krächzen.
Er verbot ihr, etwas zu sagen, und sie tat, was er verlangte. Denn er hatte Macht über sie. Schnell verstand sie, dass es sinnlos war, sich ihm zu entziehen.
Langsam öffnete sie jetzt die Tür des kleinen Badezimmers und achtete darauf, möglichst kein Geräusch zu verursachen. Das war bei der alten Tür gar nicht so einfach. Ein leises Quietschen lieà sich nicht vermeiden, als sie nach auÃen aufschwang, doch das dürfte niemand gehört haben.
Erleichtert trat Judy auf den Gang hinaus. Sie ging jedoch nicht nach rechts, wo sich ein Stück weiter der Raum befand, in dem die anderen auf sie warteten, sondern nach links.
Zum Ausgang der Mühle!
Je weiter sie ging, desto tiefer versanken ihre Gedanken in einem Nebel, bis Gregori schlieÃlich völlig die Kontrolle über sie erlangt hatte. Jetzt schritt sie nur noch wie ein Roboter oder eine Marionette voran, bis sie die Tür erreicht hatte, die sie dann ebenso vorsichtig öffnete wie zuvor die Badezimmertür.
Sie trat über die Schwelle und ging weiter, ohne zurückzublicken. Es war stockduster, und sie kannte sich hier nicht aus. Aber das war auch gar nicht nötig, denn er wies ihr den Weg. Sie brauchte nichts weiter zu tun als das, was Gregori ihr sagte. Sie würde genau dorthin gehen, wo er sie haben wollte.
Und das war der Smugglerâs Point.
âIhr habt nur eine Chance, Kinderâ, sagte Mrs. Cardassian, während sie Willow und Danny Ray in einen anderen Raum führte, der direkt neben dem Wohnzimmer lag. âIhr müsst Gregori vernichten. Nur dann kann er nie wieder Schaden anrichten.â
âJa, aber Sie haben doch eben selbst gesagt, dass Sie nicht wissen, ob man ihn überhaupt vernichten kann.â
Die alte Frau nickte und öffnete die Türe zu dem Raum, der sich als Bibliothek entpuppte. Vor jeder Wand stand ein Regal, das bis unter die Decke reichte, und alle Fächer waren prall gefüllt mit Büchern.
âDas ist richtigâ, sagte Mrs. Cardassian. âAber es besteht zumindest die Chance.â Sie deutete auf die Regale. âIch habe die letzten Jahrzehnte meines Lebens damit verbracht, mich über Dämonen und schwarze Magie zu informieren.â
Willow riss die Augen auf. âDas alles sind Bücher über diese Themen?â, fragte sie ungläubig. Ein Blick zu Danny Ray verriet ihr, dass er nicht weniger überrascht war.
âLeben Sie deshalb so zurückgezogen?â, erkundigte er sich.
âGanz recht.â Mrs. Cardassian seufzte. âIhr könnt mir glauben, ich weià alles über schwarze Magie, was irgendwo geschrieben steht. Allerdings hat jede Sache ihre zwei Seiten, und es ist nun mal so, dass niemand sagen kann, ob diese niedergeschriebenen Aussagen irgendeine Bedeutung haben, vor allem im Hinblick auf unseren ganz speziellen Fall. Daher kann ich euch nur mit einigen Waffen ausstatten, von denen ich hoffe, dass sie euch irgendwie nützlich sein werden.â
âWaffen?â Willow beobachtete, wie Mrs. Cardassian zu einem Tisch in der Mitte des Raumes hinüberging. Ãber den Tisch war ein groÃes Tuch aus rotem Samt gespannt. Willow fand, dass das Ganze ziemlich altmodisch aussah, aber das war jetzt auch egal.
Mrs. Cardassian forderte sie und Danny Ray mit einer raschen Handbewegung auf, näher zu kommen. Als die beiden den Tisch schlieÃlich erreicht hatten, zog die alte Frau die Decke vom Tisch â und Willow stieà einen überraschten Laut aus.
Drei Gegenstände lagen auf dem schlichten Holztisch. Da war zum einen ein kleines durchsichtiges Plastikfläschchen, verschlossen mit einem Korken. Willow erkannte, dass sich eine klare Flüssigkeit darin befand. Damit konnte sie nichts anfangen. Bei dem zweiten Gegenstand handelte es
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