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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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geworden.
    Seine Hand glitt an ihrem Schoß vorbei, was sie kribbelig machte. Die Anspannung löste sich aber wieder, er wollte nur sein Bier in dem Flaschenhalter abstellen.
    »Es ist schön hier«, sagte sie ruhig.
    »Stimmt.« Wasser und Sümpfe waren in silbriges Licht getaucht. Ein warmes Lüftchen wehte. Er hatte in den letzten Jahren viel von der Welt gesehen: Thailand, Patagonien, die Outbacks von Australien. Schöne Landschaften waren dabei gewesen, aber an einem Abend wie diesem kam für ihn kein Ort auf der Welt an Laguna Madre heran.
    »Warst du schon einmal eine ganze Nacht hier draußen?«, fragte sie.
    »Nein. Wenn der Wind sich legt, werden die Moskitos renitent. Aber ich komme manchmal vor Sonnenaufgang hierher. Dann fange ich ein paar Fische und sehe zu, wie es hell wird.«
    »Klingt schön.«
    Ein leichter Windstoß blies ihr ein paar Haare ins Gesicht. Er strich sie zurück hinter ihr Ohr. Sie hielt inne. Die beiden sahen sich an, ihre Brust hob und senkte sich, ihre Gesichter berührten sich fast.
    Ein Lichtstrahl traf seine Augen. Sie drehte sich um.
    »Scheiße.« Troy sah direkt in den Scheinwerfer. Da war ein Boot, keine fünfundzwanzig Meter entfernt. Wieso hatte er es nicht bemerkt?
    Eine Frau hatte ihn abgelenkt. Ganz einfach. Beide standen auf, während das Polizeiboot näher kam.
    »Das ist Breck«, sagte er. »Und ein paar andere.«
    »Stockton?«, rief Breck. »Bist du das?«
    Der Scheinwerfer wurde weggedreht, so dass Troy die Leute an Bord erkennen konnte: Breck, einer seiner Officer und ein Junge von der Küstenwache, der höchstens zwanzig war.
    »Hey, da«, rief Troy, als das Polizeiboot längsseits heranfuhr. »Habt ihr was gefunden?«
    Breck verzog das Gesicht. Er hatte Elaina entdeckt. Der Officer antwortete für ihn. »Noch nicht. Wir fahren die Küste im Nordwesten ab.«
    »Wer macht den Süden?«
    »Die Küstenwache. Und der Sheriff macht die Westküste. Habt ihr was entdeckt?«
    »Noch nicht«, sagte Troy.
    »Was ist mit der Brücke?« Elaina stellte die Frage direkt an Breck. »Kein schlechter Platz, um eine Leiche loszuwerden, wenn überall Polizeiboote herumkreuzen.«
    »Maynard kümmert sich darum«, antwortete Breck.
    »Wir fahren diesen Streifen ab«, sagte Troy. »Vielleicht finden wir was.«
    Brecks Blick verfinsterte sich. Natürlich passte ihm Elainas und Troys Engagement nicht. Aber er war nicht der Oberbefehlshaber der Küste.
    »Meldet euch per Funk, wenn ihr etwas seht«, sagte er mürrisch.
    »Machen wir.«
    Das Polizeiboot entfernte sich. Troy startete den Motor wieder. Er fuhr Richtung Windy Point, der südlichen Spitze der Insel.
    Eine Weile sagte keiner ein Wort. Troy folgte einer wellenförmigen Route, die sich an der Küstenlinie orientierte.
    »Der Mann hasst mich«, stellte Elaina fest.
    »Er mag keine Außenseiter.«
    »Es wäre klug von ihm, auf mich zu zählen. Will es nicht in seinen Kopf, dass ich ihm helfen kann? Von mir aus auch nur als zusätzliche Arbeitskraft.«
    »Er hat im Moment genügend Leute. Den Sheriff, die Küstenwache und ein paar Kerle von den umliegenden Counties.«
    Elaina schüttelte den Kopf. »Begreift er nicht, was auf dem Spiel steht? Wir haben drei tote Frauen, vielleicht sogar vier. Und die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer.«
    Am Horizont bewegte sich etwas im Wasser.
    »Wir brauchen eine Task Force«, sagte sie. »Die Jagd nach dem Mörder muss koordiniert werden.«
    »Schau mal, da vorne.«
    Sie folgte seinem Blick Richtung Süden.
    »Setz dich«, befahl er. »Und halte dich fest.«
    »Was ist da?«
    »Ein Boot. In der Nähe des Naturparks.«
    »Wo fährt es hin?«
    »Es fährt weg.«
    Troy trat aufs Gas, und das Boot jagte los. Elaina hielt sich an der Seite fest. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht. Wasser spritzte ins Boot, ihr T-Shirt würde sie hinterher auswringen müssen. Sie versuchte, über den Schiffsrumpf zu sehen, was schwierig war, denn der tanzte hoch über der Wasseroberfläche.
    »Kriegen wir ihn?«, schrie sie gegen den Lärm des Bootes an.
    »Ja.« Troy stand am Steuer, sein Blick starr auf das Boot vor ihm geheftet.
    »Soll ich jemandem per Funk Bescheid sagen?«
    »Nein.«
    Sie gerieten in eine Welle. Elaina warf es nach vorne.
    »Setz dich wieder«, brüllte er sie an.
    Sie fiel zurück in den Sitz und spürte ihre Pistole im Kreuz. Sie wagte einen weiteren Blick durch die Windschutzscheibe. Sie kamen ihm tatsächlich näher. Was zunächst nur ein dunkler Fleck gewesen war, nahm nun

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