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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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denen man Ginas und Valeries Wagen gefunden hat, liegen da. Vielleicht ist er von dort aufgebrochen.«
    »Klingt gut.«
    Sie stand auf. »Und jetzt übernehme ich das Ruder.«
    Elaina begriff schnell. Sie kam mit dem Navigationssystem zurecht, und auch das Steuern war kein Problem für sie. Trotz bewegter See hielt sie das Boot auf Kurs. Elaina war die erste Frau, die Troy ans Steuer seines Bootes ließ – und es gefiel ihm, wie Special Agent McCord die Pferdestärken zähmte. Hinter seinem Ferrari würde sie sicherlich auch eine gute Figur machen, aber dazu war sie wohl zu puritanisch.
    »Ist der Tiefenmesser kaputt, oder ist das Wasser hier wirklich so seicht?«, fragte sie.
    Das digitale Display zeigte nur drei Fuß zwischen dem Bootsrumpf und dem Grund an. »Das stimmt genau«, sagte er. »Die mittlere Tiefe in dieser Bucht beträgt weniger als vier Fuß. Man kann das Festland zur Not auch zu Fuß erreichen.«
    Elaina versetzte Troy einen Stupser. Seine körperliche Nähe machte sie nervös, was ihm ziemlichen Spaß machte.
    »Wenn du schon fast dein ganzes Leben hier Boot fährst, bist du wohl in Lito aufgewachsen?«
    »In Bay Port«, sagte er. »Aber meine Mutter hat in einem der Hotels dort gearbeitet. Deshalb war ich oft auf der Insel.«
    »Und dein Vater?«
    Sein Vater war ein verdammter Kotzbrocken. »Der hat auf den Bohrinseln gearbeitet. Fahr jetzt vorsichtig nach links«, sagte er und wechselte das Thema. »Siehst du die Tonne?«
    »Nicht richtig.«
    »Genau vor uns.« Er legte seine Hand auf ihre und bewegte das Steuer.
    »Jetzt sehe ich sie.«
    »Die führt uns direkt zum Damm, wo die Boote ein- und auslaufen. Vielleicht entdecken wir etwas.«
    Sie folgte den Tonnen, die auf dem mondbeschienen Wasser nur schwarze Silhouetten waren.
    »Wir haben’s fast geschafft«, sagte er. Die Brücke war nicht mehr weit weg.
    Sie sah sich um. Ihr Pferdeschwanz berührte seinen Arm. Sie roch gut. In letzter Zeit wuchs ihm die Arbeit über den Kopf. Wann hatte er zum letzten Mal ein paar Stunden mit einer Frau verbracht?
    »Lass mich kurz übernehmen.« Er schubste sie zart beiseite. »Übrigens nicht schlecht für einen Anfänger.«
    Sie blickte zum Horizont. »Anscheinend sind wir die Einzigen hier.«
    »Da irrst du dich.«
    Nachdem er ein paar Minuten an der Küste entlanggefahren war, fand er die Stelle, die er gesucht hatte. Sie war tief genug, um nicht auf Grund zu laufen, und weit genug weg vom Strand, um nicht ins Sumpfgebiet zu geraten. Er schaltete den Motor aus.
    »Was passiert jetzt?«, fragte sie.
    »Wir warten.«
    Diese Entscheidung überraschte sie. Sie hielt ihn nicht für jemanden, der still sitzen konnte.
    »Wir drehen jetzt Däumchen?«
    »Entspann dich. Stell dir vor, du wärst zum Observieren eingeteilt.« Troy zog das Polster auf seinem Sitz hoch und nahm aus dem Kühlfach darunter eine Flasche. »Magst du ein Bier?«
    »Nein, danke. Ich bin im Dienst.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie darf nicht in einem Sportwagen fahren, und sie darf nichts trinken.« Er stellte das Bier beiseite und holte eine Flasche Mineralwasser aus dem Fach. Er platzierte sich direkt vor ihr. Eisiges Kondenswasser tropfte auf ihre nackten Oberschenkel.
    »Agent McCord, Sie stellen wohl eine Menge Gebote und Verbote für sich selbst auf.«
    Sie nahm die Wasserflasche und sah weg. Er setzte sich nicht auf seinen Sitz, sondern auf das Tischchen direkt neben ihr, was nicht zu ihrer Entspannung beitrug. Troy öffnete den Verschluss seiner Bierflasche.
    »Kannst du mir erklären, wieso eine Beamtin, die kein Spanisch spricht, in eine Stadt an der Grenze geschickt wird?« Er war gespannt auf ihre Reaktion. Ihr Gesicht konnte er in der Dunkelheit nicht gut sehen, aber beobachten, wie sich ihre Schulter verspannte.
    »Keine Ahnung. Wirklich nicht.«
    »Du hast nicht darum gebeten?«
    »Nein.«
    »Aber junge Beamte dürfen doch einen Vorschlag machen.«
    »Schon.« Sie trank einen Schluck.
    »Und wo wolltest du hin?«
    »Nach Washington, Baltimore oder New York. In der Reihenfolge.«
    Sie zog ihr Knie zurück. Er lächelte. Verdammt, ob das ein Fehler von ihr gewesen war? Er war eindeutig scharf auf sie. Daran gab es keinen Zweifel. Was war schon dabei? Er unternahm auch keinerlei Anstrengung, es zu verbergen.
    »Und jetzt sitzt du hier fest und willst weg. Was hältst du von der Gegend?«
    Sie suchte nach einer geeigneten Antwort. Dann sah sie weg. »Es ist heiß hier.«
    »Das ist alles?«
    Sie zuckte mit den Achseln.
    »Jetzt

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