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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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über Elainas dumme Frage.
    »Ja, mit meiner 38er Smith & Wesson«, antwortete Ronnie. »Ich kann es Ihnen zeigen, wenn Sie wollen.«
    Alle standen auf und gingen zur Hintertür.
    »Wo haben Sie gestanden?«, fragte sie Ronnie.
    »Lassen Sie mich nachdenken.« Ronnie öffnete die Tür und schob das Fliegengitter nach vorne, was ein krächzendes Geräusch verursachte. Bär jagte davon.
    »Das war mein Fehler gewesen. Er hat das Fliegengitter gehört und ist weggerannt.«
    »Und dann haben Sie geschossen?« Elaina besah sich den ungepflegten Rasen, der von ein paar Flutlichtleuchten angestrahlt wurde. »Gab es die Scheinwerfer damals schon?«
    »Nein«, sagte sie. »Die habe ich mir erst hinterher besorgt.«
    »Und Sie haben ihn wirklich getroffen?«
    »Da bin ich mir sicher. Er hat nämlich vor Schmerz geschrieen. Laut. Da drüben am Schuppen.«
    Elainas Herz schlug aufgeregt. Das war eine Spur. Vielleicht war in jener Nacht jemand in einer Notaufnahme wegen einer Schusswunde behandelt worden. Das musste sie überprüfen lassen.
    Aber dazu brauchte sie das genaue Datum.
    »Haben Sie den zweiten Vorfall der Polizei gemeldet?«, fragte sie und warf Troy einen bedeutsamen Blick zu. Der verstand, was sie damit meinte.
    »Ma’am, darf ich mich ein bisschen umsehen?« Er durfte. Und stieg die Hintertreppe hinunter.
    »Was hätte es gebracht?«, fragte sie Elaina. »Schon beim ersten Mal war ihnen die Sache scheißegal. Ich sag Ihnen was. Eine Tochter, die hübsch ist, allein großzuziehen, ist kein Honigschlecken. Da gibt es so manche Situation, in der du lieber nicht allein wärst. Deshalb liegt bei mir die Pistole immer griffbereit. Deshalb gibt es auch Bär.«
    Elaina brauchte jedes Detail, um das Datum einzukreisen.
    »Was ist vor und nach dem Schuss passiert?«
    »Die Hintertür stand offen, damit ein bisschen frische Luft hereinkommt. Vom Wohnzimmer aus habe ich den Mann am Schuppen gesehen. Von dort hat man einen perfekten Blick in Sabrinas Zimmer.«
    Troy sah sich beim Schuppen um. Er zog eine Stiftleuchte aus seiner Hosentasche.
    »Er hat sie beobachtet und eine Zigarette geraucht«, fuhr Ronnie fort. »Vielleicht wollte er warten, bis wir schlafen gehen. Nicht gerade eine angenehme Vorstellung.«
    Knarzend ging die Schuppentür auf.
    »Ich bin ins Schlafzimmer gegangen und habe mir meine 38er geholt«, sagte Ronnie. »Mein Fehler war das Fliegengitter. Ich hätte es nicht anfassen sollen. Aber so war er schnell über alle Berge.«
    »Sie haben nur einmal geschossen?«
    Ronnie nickte. »Nur ein Schuss.«
    Sie machte sich Notizen.
    »Elaina, sieh dir das mal an.«
    Troy tauchte aus dem Schuppen auf. »Was gibt’s?«, fragte sie erwartungsvoll.
    Er lächelte sie an. »Sieht so aus, als hätte ich eine Kugel gefunden.«
    »Kaum zu glauben«, sagte Elaina noch außer Atem, als Troy aus Ronnies Einfahrt herausfuhr. »Ein glatter Durchschuss!«
    Er sah sie an. Ihre Begeisterung war spürbar. Noch nie hatte er sie so aufgedreht gesehen.
    »Das könnte uns weiterbringen.« Sie strich sich mit der Hand über die Brust und schüttelte den Kopf. »Vielleicht finden wir DNA -Spuren.«
    »Durchaus möglich.«
    »Was für ein Glück wir haben.« Sie grinste über das ganze Gesicht.
    »Unser Ausflug hat sich anscheinend gelohnt.«
    Sie lachte. »Stimmt.«
    »Und dabei«, sagte er, »hatte ich die Fahrt hierher für reine Zeitverschwendung gehalten.«
    Elaina schüttelte noch immer den Kopf. »Ich kann’s nicht glauben. Eine Spur . Und das nach dem heutigen Tag, wo …« Ihre Stimme versagte.
    »Was meinst du?«
    Elaina hielt sich mit der Hand die Augen zu und drehte sich weg.
    Um Gottes willen, sie wird doch nicht …
    »Elaina?«
    Sie schniefte.
    »Elaina, weinst du?«
    Sie schüttelte zwar den Kopf, aber sie weinte . Und vermied jeden Blickkontakt mit ihm.
    Er sah geradeaus.
    »Entschuldigung«, murmelte sie. »Keine Ahnung, was mit mir los ist.«
    Er richtete die Augen weiter auf die Straße. Er wollte sie nicht beschämen.
    »Ich weine sonst nie . So was Blödes. Bitte erzähl niemandem davon.«
    Er sah sie an. »Wem sollte ich davon erzählen?«
    »Keine Ahnung.« Sie presste den Handrücken gegen die Nase. »Und schreib nicht darüber. Ich wäre dir ewig dankbar.«
    Er fuhr an die Seite und hielt unter einer Straßenlaterne. Was kam jetzt? Er sah in ihre eisblauen Augen. Und weil sie weinte und traurig war, schienen sie im Moment noch blauer zu sein.
    »Elaina, noch mal. Ich schreibe nicht über dich. Ich werde dich

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