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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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auch die Gefahr, sich zum Gespött des ganzen Büros zu machen, schüchterte sie nicht ein. Vielleicht führte die Kugel, die sie heute Abend gefunden hatten, direkt zu dem gesuchten Täter. Der Gedanke war verführerisch.
    Sie stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und wischte mit dem Handtuch den beschlagenen Spiegel ab. Beschissen sah sie aus. Mit einem Kamm bearbeitete sie ihr Haar und unterzog ihr Gesicht einer genauen Musterung. Ihre Augen waren blutunterlaufen. Die Haut war eine Mischung aus zu blass – den vielen Stunden im Büro sei’s gedankt –, oder aus zu rot – dank des Ausflugs auf Troys Fischerboot. Aber was kümmerte sie es? Sie war nicht auf die Insel gekommen, um Männer aufzureißen. Sie verstaute den Kamm in ihrer Toilettentasche und öffnete die Badezimmertür.
    Ihr Herz zog sich zusammen. Die Deckenlampe war an, und Troy lag ausgestreckt auf ihrem Bett.
    »Wie bist du hereingekommen?«
    Er sah sie frech an, griff zur Bierflasche und trank einen Schluck.
    Ein warmes Lüftchen wehte über ihre Schulter. Die Schiebetür stand offen. Sie machte sie zu und schob den Riegel vor.
    »Ich habe dir gesagt, dass ich arbeiten muss.« Sie zog den Vorhang zu. »Was machst du hier?«
    »Nachsehen, ob ich recht habe.« Er stellte sein Bier auf dem Nachttisch ab, stand auf und marschierte lässig auf sie zu. Ihr Haar war noch feucht, und das Badetuch bedeckte nur knapp ihren Körper. Er sah sie an.
    »Zieh dir was über. Wir besorgen dir ein anderes Zimmer.«
    »Kein Bedarf.«
    »McCord, das ist keine Bitte und auch kein Vorschlag. Entweder du kümmerst dich sofort darum, oder du kommst mit zu mir.«
    Elaina umklammerte fest ihr Badetuch. Sie wich vor ihm zurück. Wütende Entschlossenheit loderte in seinen Augen. »Ich habe mich schon darum gekümmert«, sagte sie. »Aber im Moment ist in den oberen Stockwerken nichts frei. Vielleicht morgen.«
    »Und dass du vom FBI bist, hast du nicht gesagt?«
    »Warum sollte ich?«
    »Mein Gott! Lass mal den Agenten raushängen! Bring deine Dienstmarke ins Spiel!«
    »Die ist kein Freifahrtschein. Ich frage morgen noch einmal nach. Vielleicht ergibt sich was. Was machst du da?«
    Troy telefonierte vom Princess-Telefon aus. »Brenda? Hallo. Hier ist Troy Stockton.« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ja, mir geht es gut. Könntest du mir einen Gefallen tun? Ich bin hier auf 132 mit Special Agent Elaina McCord. Das FBI hat sie wegen der Mordfälle hergeschickt.«
    Elaina schnaubte und suchte ihre Kleider zusammen.
    »Nein, das ist kein Scherz … Nein wirklich … Sie ist vom FBI .«
    Elaina verdrehte die Augen und ging ins Badezimmer.
    »Keine Ahnung. Ich frage sie.« Troy legte die Hand auf den Hörer. »Hey, hast du schon mal jemanden erschossen?«
    Sie schlug die Badezimmertür zu.
    »Ich glaube nicht«, hörte sie ihn sagen. »Genau. Nur auf diese Pappfiguren. Egal, sie braucht heute Abend noch ein anderes Zimmer. Im ersten oder zweiten Stock.«
    Elaina stieg in ihre Jeans und zog die altbewährte zerknitterte Bluse wieder an. Außerdem ihre Sneakers, diesmal ohne Socken.
    Die Tür ging einen Spalt auf. »Ich habe alles für dich arrangiert«, sagte er.
    Sie riss die Tür auf und streifte ihn dabei. »Ich glaub es einfach nicht.«
    »Pack besser zusammen.« Er sah auf seine Uhr. »Brenda erwartet uns in fünf Minuten in Zimmer 346.«
    »Du kannst einen zur Weißglut bringen. Weißt du das?«
    »Ich habe davon gehört.«
    Sie sah in seine Augen. In ihnen lag etwas Entschlossenes, was neu für sie war. Mit ihm zu streiten war jetzt sinnlos. Und sie wollte auch nicht, denn er hatte recht. Da gab es diesen Typen, der sie auf ihrem Zimmer angerufen hatte und vielleicht der Mörder war.
    Troy entspannte sich. Er wusste, dass er gewonnen hatte.
    Beim Packen behandelte Elaina ihn wie Luft. Auch im Aufzug würdigte sie ihn keines Blickes. Im zweiten Stock war der Abstand zwischen den Zimmertüren größer. Das ließ auf größere Zimmer und gesalzenere Preise schließen. Nicht gerade vorteilhaft für ihr Budget. Wahrscheinlich war es Troy nicht in den Sinn gekommen, sich für eine kleine Nebensache wie den Zimmerpreis zu interessieren.
    Brenda wartete am Ende des Ganges. Sie lächelte verlegen.
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie vom FBI sind«, sprudelte es aus ihr heraus. »Soviel ich weiß, sind Sie die Allererste in unserem Hotel.«
    »Ich wollte Ihnen keine Umstände machen«, sagte sie zu Brenda, als sie die Tür öffnete.
    »Kein Problem.« Brenda ging zur

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