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Wer einmal lügt

Wer einmal lügt

Titel: Wer einmal lügt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Dave.«
    »Aber es ist ein Teil von dir.«
    »Ja. Genau wie deine Vergangenheit ein Teil von dir ist.«
    »Vermisst du es?«
    »Ich werde mich nicht dafür entschuldigen.«
    »Das war nicht die Frage. Ich wollte wissen, ob du es vermisst?«
    Wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen. Sie würde keine Lügen mehr erzählen, nicht nachdem sie das alles durchgemacht hatte, um Dave die Wahrheit zu erzählen. »Du warst doch auf der Highschool in der Theatergruppe, stimmt’s?«
    »Und?«
    »Ihr habt euch getroffen, zusammen abgehangen und dabei auch gekifft. Das hast du mir wenigstens erzählt.«
    »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst«, sagte Dave.
    »Du vermisst das gelegentlich, oder? Trotzdem würdest du nicht dahin zurückwollen. Das ist vorbei. Muss ich meine Vergangenheit hassen, damit du mich akzeptierst?«
    Dave lehnte sich zurück. Er wirkte erschrocken. »Findest du wirklich, dass es das Gleiche ist?«
    »Worin siehst du den Unterschied?«
    Er rieb sich übers Gesicht. »Ich weiß nicht. Genau das muss ich wohl noch verarbeiten.« Dave versuchte zu lächeln. »Ich glaube, die Lügen haben unserer Beziehung mehr geschadet, als dir bewusst ist. In gewisser Weise ist durch sie eine Distanz zwischen uns entstanden. Wie auch nicht? Das wird sich jetzt also verändern. Aber vielleicht wird es damit besser?«
    Das Telefon auf dem Nachttisch klingelte.
    Dave runzelte die Stirn. »Eigentlich solltest du nicht gestört werden.«
    Megan griff mit dem intakten Arm nach dem Telefon. »Hallo?«
    »Wie ich gehört habe, hatten Sie eine harte Nacht.«
    Es war Detective Broome.
    »Ich werd schon wieder.«
    »Haben Sie heute Morgen schon den Fernseher eingeschaltet?«
    »Nein, warum?«
    »Carlton Flynn ist tot. Genau wie eine Menge anderer Männer. Wir haben ihre Leichen in einem Brunnen in der Nähe der Eisenerzmine gefunden.«
    »Was?« Dieses Mal gelang es Megan, sich aufzusetzen. »Ich versteh das nicht. Stewart Green auch?«
    »Wahrscheinlich. Das FBI ist noch dabei, die Toten zu identifizieren.«
    Wo sie gerade darüber sprachen, Informationen zu verarbeiten. »Moment, dann wurden sie ermordet?«
    »Die Details erzähle ich Ihnen später, aber jetzt brauche ich erst einmal Ihre Hilfe.«
    »Inwiefern?«
    »Ich weiß, dass Sie verletzt sind und große Schmerzen haben, falls Sie also noch nicht dazu in der Lage sind …«
    »Was wollen Sie wissen, Detective?«
    »Gestern Nacht haben wir Ray Levine als Mordverdächtigen verhaftet.«
    Sie öffnete den Mund, bekam aber kein Wort heraus. Wieder stand ihre Welt kopf. »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein …«
    »Was ist los mit Ihnen? Sind Sie übergeschnappt?«
    Dave sah sie fragend an. Sie beachtete ihn nicht.
    »Broome«, schrie sie.
    »Ich bin noch dran«, sagte er.
    Megan schüttelte den Kopf und wollte ihm sagen, dass es einfach nicht möglich war, aber dann musste sie wieder an die letzte Nacht denken – an die letzten Worte, die Ray zu ihr gesagt hatte. »Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt.«
    »Nein. Nein, das ist ein Fehler«, sagte sie und spürte, wie ihr erneut eine Träne über die Wange lief. »Haben Sie mich verstanden? Was haben Sie denn für Beweise?«
    »Darauf will ich jetzt nicht näher eingehen, aber ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Was soll ich tun?«
    »Wir haben Ray in Gewahrsam«, sagte er. »Er weigert sich, mit uns zu kooperieren. Er will nur mit Ihnen unter vier Augen sprechen. Ich weiß, dass es viel verlangt ist in Ihrem jetzigen Zustand, und wir können auch gern ein paar Tage warten, bis es Ihnen wieder etwas besser geht …«
    »Wo soll ich hinkommen?«, fragte sie.
    Dave starrte sie nur an.
    Megan hörte aufmerksam zu. Dann legte sie auf und wandte sich an ihren Mann. »Du musst mich zu einem Gefängnis fahren.«
    Nachdem Broome aufgelegt hatte, ging er zurück zu den Arrestzellen. Ray Levine trug orangefarbene Gefängniskleidung. Er war an Händen und Füßen gefesselt. Sie befanden sich in einem Vernehmungsraum im Atlantic-County-Gefängnis. Ray hatte seinen einzigen Freund in der Umgebung angerufen, seinen Boss Fester, und der hatte ihm einen Anwalt namens Flair Hickory als Rechtsbeistand besorgt. Hickory galt als sehr gut und äußerst extravagant.
    Als Broome den Raum betrat, sagte Flair Hickory, dessen lavendelfarbener Anzug um acht Uhr morgens nur schwer zu ertragen war: »Und?«
    »Sie ist unterwegs.«
    »Wunderbar.«
    »Trotzdem würde ich Ihrem Mandanten gern ein paar Fragen stellen.«
    »Und ich würde gern ein Schaumbad mit

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