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Wer einmal lügt

Wer einmal lügt

Titel: Wer einmal lügt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Sie?«
    »Erst sprechen Sie mit Tawny. Okay, das ist nicht weiter schlimm. Solche Mädels gibt’s wie Sand am Meer. Gut.« Wieder versetzte er Broome einen Stoß. »Aber ich habe Sie gewarnt, oder?«
    »Wovor haben Sie mich gewarnt?«
    »Ich hab gesagt, bei Lorraine ist das was anderes. Dass sie was Besonderes ist. Ich hab Ihnen gesagt, was ich mit Ihnen mache, wenn ihr etwas zustößt.«
    Broome erstarrte. Die Musik schien plötzlich lauter zu sein. Der Raum fing an, sich zu drehen. »Wo ist sie?«
    »Kommen Sie mir nicht mit dem Scheiß. Sie wissen ganz genau …«
    Broome packte seine Jackenaufschläge und schleuderte ihn gegen die Wand. »Wo ist Lorraine, Rudy?«
    »Das sollen Sie mir sagen, Arschloch. Sie ist heute Morgen nicht zur Arbeit gekommen.«

SIEBENUNDDREISSIG
    M egan saß Ray in einem zwar unscheinbaren, aber dennoch ziemlich surrealen Vernehmungsraum gegenüber.
    Auf der Fahrt hierher hatte gedämpfte Stimmung geherrscht. Ein FBI -Agent namens Guy Angiuoni hatte angerufen und ihr Einzelheiten über die Morde und die Festnahme erzählt. Es war vollkommen unbegreiflich. Nachdem sie aufgelegt hatte, versuchte Dave sie mit Smalltalk abzulenken. Sie antwortete nicht. Dave wusste jetzt von ihrer damaligen Beziehung mit Ray – natürlich kannte er keine Details, wusste aber genug. Und sie wusste wiederum, dass das Ganze nicht einfach für ihn war, wollte ihn eigentlich beruhigen und beschwichtigen. Zumindest das hatte Dave verdient. Doch sie fühlte sich zu benommen.
    Das musste warten.
    Megan war durch einen Metalldetektor gegangen und hatte sich einer Leibesvisitation unterziehen müssen, bevor sie den Vernehmungsraum betreten durfte. Drinnen befanden sich fünf Männer. FBI -Agent Guy Angiuoni, zwei Gefängniswärter, Rays Anwalt Flair Hickory, der sie mit einem warmen Lächeln begrüßte, und natürlich Ray selbst.
    Flair Hickory zeigte einen kleinen Papierstapel vor. »Dies sind eidesstattliche Erklärungen, in denen steht, dass Ihr Gespräch mit meinem Mandanten nicht abgehört, aufgezeichnet oder benutzt wird«, sagte er. »Alle anderen hier anwesenden Personen haben eine unterzeichnet.«
    »Okay.«
    »Ich wäre Ihnen furchtbar dankbar, wenn Sie auch eine Erklärung unterzeichnen könnten, in der Sie sich verpflichten, nichts von dem preiszugeben, was mein Mandant Ihnen in diesem Gespräch erzählt.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Ray.
    »Das dient auch zu ihrem Schutz«, erläuterte Flair. »Selbst wenn Sie ihr vertrauen, Ray, möchte ich es für alle anderen möglichst schwer machen, sie zum Reden zu nötigen.«
    »Kein Problem, ich unterschreibe das«, sagte Megan.
    Die Finger an ihrem verletzten Arm funktionierten noch gut genug, um den Kugelschreiber festzuhalten und eine Unterschrift aufs Papier zu kritzeln.
    Flair Hickory nahm das Formular an sich. »Gut. Für uns ist es dann Zeit zu gehen.«
    FBI -Agent Angiuoni ging zur Tür. »Wir werden Sie im Auge behalten, Mrs Pierce. Wenn Sie in Gefahr sind und uns brauchen, heben Sie einfach Ihren intakten Arm über den Kopf.«
    »Mein Mandant ist verschnürt wie ein Sado-Maso-Fetischist«, wandte Flair ein. »Sie befindet sich nicht in Gefahr.«
    »Trotzdem.«
    Flair rollte die Augen. Guy Angiuoni ging als Erster, dann folgten die beiden Wärter. Flair verließ als Letzter den Raum. Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen. Megan setzte sich gegenüber von Ray an den Tisch. Rays Füße waren an die Stuhlbeine gefesselt, seine Arme mit Schellen auf dem Tisch fixiert.
    »Geht’s dir gut?«, fragte Ray.
    »Ich bin gestern Nacht überfallen worden.«
    »Von wem?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es geht hier nicht um mich.«
    »Bist du deshalb gestern Nacht nicht gekommen?«
    Megan wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. »Ich wäre sowieso nicht gekommen.«
    Er nickte, als verstünde er das.
    »Hast du diese Männer alle umgebracht, Ray?«
    »Nein.«
    »Hast du Stewart Green umgebracht?«
    Er antwortete nicht.
    »Du hast irgendwie erfahren, dass er mir etwas angetan hat, oder?«
    »Ja.«
    »Ich habe dir etwas bedeutet. Du hast mich sogar …« Sie stockte, setzte noch einmal an. »Du hast mich sogar geliebt.«
    »Ja.«
    »Ray, du musst mir jetzt die Wahrheit sagen.«
    »Das tu ich auch«, sagte er. »Aber du fängst an.«
    »Was?«
    Als Ray ihr in die Augen sah, spürte sie seinen Blick in jeder Faser ihres Körpers.
    »Cassie«, sagte er, »hast du Stewart Green umgebracht?«
    Broome stellte Rudy keine weiteren Fragen.
    Er versuchte, nicht in

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